blank

FOGOS: Corpses And Ashes [Eigenproduktion]

FOGOS pressiert’s: Ihr pfeilschneller, brutaler Black Metal ist ziemlich konsequent. „Corpses And Ashes“ macht größtenteils Spaß und hat trotzdem noch reichlich Luft nach oben.

Hier gibt es Neues für die Komfortzone von Black Metal-Traditionalisten – garantiert frei von unliebsamen Überraschungen. Beweis gesucht? Am Meisten verwundert an FOGOS, dass sie auf ihren Fotos kein Corpsepaint tragen. Die frisch gegründete, aus Szeneveteranen bestehende Band spielt klassischen Black Metal, der eigentlich nach jede Menge Make-up schreit – doch FOGOS präsentieren sich auf ihren Bandfotos eher als die stiefeltragenden Dudes aus der Nachbarschaft. Dass „Corpses And Ashes“, das Debütalbum der Spanier, so grimmig und angriffslustig klingt, ist schon fast ironisch.

Mal schnell, mal sehr schnell, mal etwas weniger schnell: FOGOS präsentieren sich auf „Corpses And Ashes“ schnörkellos und brutal.

Mit klirrenden, rasiermesserscharfen Riffs, verneigen sich FOGOS vor der traditionellen skandinavischen alten Garde wie DARK FUNERAL, 1349 und GORGOROTH, lassen aber auch hier und da ein wenig MARDUK erahnen. Ohne Atempause rasen FOGOS durch ihre zehn Stücke, mal schnell, mal sehr schnell, mal etwas weniger schnell. Symphonische Elemente müssen draußen bleiben, „Corpses And Ashes“ überwältigt mit roher Gitarrenkraft und gibt die frostige Stimmung kohärent wieder. FOGOS lassen nicht anmerken, dass es sie erst seit einem Jahr gibt, „Corpses And Ashes“ klingt absolut abgeklärt und kompromisslos. Dass die Musiker selbst Szeneveteranen sind, wundert nicht – technisch passt an diesem Debüt alles.

„Corpses And Ashes“ hat einige starke Momente, aber über die ganzen 45 Minuten hinweg reißt das Album dann doch nicht mit. Dafür ist es zwischendurch mal zu beliebig, mal zu erzwungen, mal zu monoton. NARBELETH oder CULTUS PROFANO schaffen es besser, über die gesamte Spielzeit die Spannungskurven zu halten. Dann gibt es aber Riffs, wie in „Keres“, „Caronte“ oder „Eidolon“, die in ihrer rohen Simplizität schlicht brillant sind und mit punkiger Verve die Black Metal-Prügelei auflockern. Hiervon dürfte es gerne mehr geben. FOGOS beherrschen ihr Handwerk und können gute Songs schreiben, doch vielleicht hätte sich die Band aus Barcelona für ihr Debüt etwas mehr Zeit nehmen müssen und nach strengeren Kriterien schwächeres Material aussieben müssen.

„Corpses And Ashes“ ist ein solider Genrebeitrag – doch FOGOS schaffen es nicht, Längen und Eintönigkeit gänzlich zu vermeiden.

Der Fährmann auf dem Artwork ist eher gemächlich unterwegs, FOGOS erfreuen sich eher an Geschwindigkeit. Grimmige griechische Mythologie und gelegentliche Ausrutscher ins Lateinische machen das mythologische Potpourri dann perfekt. Kurz: „Corpses And Ashes“ ist ein humorloses, brutales Black Metal-Album, ein solider, insgesamt wenig aufregender Genrebeitrag und macht größtenteils Spaß, hat aber auch mit gewissen Längen und Eintönigkeit zu kämpfen hat. Im Auge sollte man FOGOS indes behalten, Talent und Wille sind gegeben. Und so, wie es den vier Musikern pressiert, kommt da sicherlich schon bald etwas nach.

Wertung: 6 von 10 Bootsmotoren

Spielzeit: 29. Juli 2022

Spielzeit: 46:15

Line-Up:
The Butcher – Bass
Croma Lan Ro – Drums
Kerberos – Guitars
Saten Haz Im Nu – Vocals

Label: Eigenproduktion

FOGOS „Corpses And Ashes“ Tracklist:

1. Akheron
2. Keres
3. Dysnomia
4. Mortis
5. Khione
6. Caronte
7. Exis
8. Nyx
9. Deimos
10. Eidolon

Mehr im Netz:

https://fogosofficial.bandcamp.com/
https://www.instagram.com/fogos_official/
https://www.facebook.com/Fogos.official

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner