Für frischen Wind im Metalcore möchte diese junge Saarländer-Combo sorgen. Versteht sich von selbst, dass das keine leichte Aufgabe sein dürfte. Zwar dümpeln endlos viele Bands aus dieser Sparte im musikalischen Nichtschwimmerbecken, aber es dürfte dennoch schwer fallen, Akzente zu setzen, die die abgestandene Luft in den Metalcore-Kammern mal richtig aufwirbelt. EPILOGUE gelingt das nicht. Dafür ist das Sextett zu nah dran am bekannten Sound. Metallisch ohne Ende, betont heavy, von melodischen Leads bis hin zur Presslufthammer-Romantik haben EPILOGUE alles am Start, was man aus dem Genre so ziehen kann. Und auch, wenn das für frische Luft nicht wirklich reicht, so zeigen die Saarländer doch, dass man auch in den relativ engen Grenzen noch wunderbar musizieren kann. Heraus kam eine EP, die sich wenig über den Tellerrand wagt und statt dessen eher Puristen anspricht. Neben dem musikalisch eher soliden Grundbausatz punkten EPILOGUE vor allem beim Gesang. Was an großen Gitarrenharmonien fehlt, machen die drei Sänger (zwei Hauptamtliche und ein Gitarrist mit Nebenjob) dicke wett. Von üblem Grunzen, Shouts und Schreien bis hin zu cleanem Gesang ist wirklich einfach alles vertreten. Besonders hervor tut sich für mich – Achtung, jetzt kommt´s! – der cleane Gesang. Fast skurril, dass mir eine Band so was mal aus dem Mund leiert, statt als Kritikpunkt vorgehalten zu bekommen, aber der Gesang klingt einfach gut, ehrlich, nicht heulend, nicht schleimig und auch nicht melodischer, als es gut dafür ist.
Somit drücke ich EPILOGUE gerne den Stempel Bestanden auf. Weapon Of Truth ist eine kompakte Scheibe, die durchaus Lust auf ein Album zu machen weiß.
Veröffentlichungstermin: 2006
Spielzeit: 19:08 Min.
Line-Up:
Markus – Vocals
Christian – Vocals
Timo – Bass
Frank – Gitarre
Chris – Gitarre/Vocals
Michael – Drums
Produziert von EPILOGUE
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.epiloguemetal.de
Tracklist:
01. Weapon of Truth
02. Sacred Heart
03. Beyond the Light
04. Fireplace
05. Yearning