Ich mag es eigentlich gar nicht, wenn ich irgendwelche Bands (die sicherlich eine Menge Herzblut, Geld, Idealismus und Zeit in die Albumaufnahmen investiert haben) so hart kritisieren muss.
Aber warum soll ich schleimen und etwas beschönigen, wo genau das nicht oder kaum möglich zu sein scheint.
DR. ROCK kommen aus Baden Württemberg und präsentieren auf Rumble zehn Songs (plus zwei Intros), die nichts anderes sind als langweiliger, biederer, durchschnittlicher und thrashiger Rock’n’Roll ohne jeden Wiedererkennungswert.
Musikalisch ist das Ganze zwar völlig frei von eigenen, innovativen und originellen Ideen, was aber viele andere Alben auch sind.
Das kreide ich der Band, deren Sänger Thomas Zeller sehr an Czeki von der deutschen Band RESTLESS erinnert, auch gar nicht mal in größerer Form an. Im Gegenteil: Songs wie die flotten und deutlich MOTÖRHEAD-beeinflussten Dr.Says, Narrow Minded und Realize It sind vom musikalischen Standpunkt betrachtet gar nicht übel.
Auch das bluesige Pedal To The Metal, das balladeske Far Away, die etwas ruhiger-getragenen Skydiver und Temptations oder das abwechslungsreiche, mit Military-Drums angereicherte, epische Master´´ Voice sind wirklich keine schlechten Songs.
Es sind aber auch keine richtig guten Songs, denn sie können qualitativ kaum einmal aus der guter Durchschnitt-Ecke ausbrechen.
Aber richtig schlecht (nicht schwach, sondern wirklich schlecht) finde ich die Texte im besten Schul-Englisch, die eigentlich nie RANDOM-Niveau überschreiten. Beispiele? Gerne!
Standing At The Crossroad With My GTI, My Golf Is My Life Until The Day I Die bzw. Waiting Side By Side I See A GSI, I Hate This Opel-Stuff, Yeah I Tell No Lie (Aus Pedal To The Metal)
oder
Not All Narcotics Are Dangerous Drugs, Not All Tokers Are Offenders bzw. Legalize The Harmless Stuff, Our Life Is Hard Enough (Aus Realize It)
Genügt das? Nein? Nun gut, einen hab´ ich noch:
Let Me Tell You Once, Let Me Tell You Twice. I Wanna Touch Your Pretty Face And Tell You Something Nice (Aus Pleasure Boogie)
Nun ist aber genug, oder? Dagegen sind die ebenfalls aus Bietigheim kommenden PUR großartige Poeten!
Vielleicht sind Textzeilen wie diese aber auch nur als Witz/Verarsche gedacht – tut mir leid, dann hab´ ich den Witz nicht verstanden.
Ein durch und durch durchschnittliches Durchschnittsalbum!
Veröffentlichungstermin: 21.02.2005
Spielzeit: 49:09 Min.
Line-Up:
Thomas Zeller – Vocals
Jürgen Föry – Guitars
Alex Wittmann – Drums
Hendrik Jakubowski – Bass
Produziert von Oliver Noack & Jürgen Fröy
Label: Twilight
Homepage: http://www.drrock.inc
Email: info@drrockinc.de
Tracklist:
1.Listen
2.Dr. Says (Tribute To Motörhead)
3.Definitely Deaf
4.Skydiver
5.Faraway
6.Pleasure Boogie
7.Arena (Instrumental)
8.Narrow Minded
9.Pedal To The Metal
10.Temptations
11.Realize It
12.Master´s Voice