DOOM:VS: Dead works speak

Mittlerweile hat sich "Dead works speak" zum regelmäßigen Begleiter für kalte Winterabende vor dem heimischen Ofen gemausert.

Mit dem Demo Empire of the fallen und dem starken Longplayer Aeturnus vale konnte sich Johan Erickson (DRACONIAN) mit seinem Soloprojekt DOOM:VS ratzfatz einen guten Namen in der Funeral/Doom-Death-Gemeinde sichern. Nun steht mit Dead works speak das zweite Album an, das diesen Namen wohl endgültig in der Doomwelt verankern dürfte.

Dabei gelingt es Dead works speak gar nicht mal, mich so schnell zu begeistern wie der Vorgänger. Der lebte von wunderschönen Melodien mit leichtem TIAMAT-Touch, welche auf dem neuen Album weitaus weniger vertreten sind. Stattdessen geht Erickson nun weitaus kälter, dunkler und intensiver zu Werke, statt verträumter Melancholie ist hier eher fröstelige Stimmung angesagt. Das wohlige Gefühl stellt sich auch hier gelegentlich ein, meistens wenn sich die cleanen Vocals gemeinsam mit schönen Melodien wie ein wärmendes Feuer ausbreiten. Über große Strecken legen sich aber eher kalte Schauer über den Rücken. Die Songs erinnern oft an SHAPE OF DESPAIR oder MOURNING BELOVETH, durch das Einflechten der melodischen Momente, die dann gelegentlich an WHILE HEAVEN WEPT erinnern oder auch mal an die Götter WARNING, hebt sich DOOM:VS ausreichend ab, um im Doom-Death-Lager eigene kleine Akzente zu setzen. Die Vocals von Johan Erickson kommen um einiges reifer als auf den Vorgängern, die cleanen Vocals wirken sicherer und die Growls intensiver. Auch das Songwriting wirkt durchdachter, was ihnen etwas den naiven Charme der älteren Songs nimmt, die Entwicklung von Erickson aber deutlich aufzeigt. Wenn irgendwann mal bei DRACONIAN nichts mehr geht, dann kann er uns gern mit DOOM:VS weiter beglücken. Anfangs dachte ich, Aeturnus vale würde mir doch besser gefallen. Mittlerweile hat sich Dead works speak aber doch zum regelmäßigen Begleiter für kalte Winterabende vor dem heimischen Ofen gemausert. Auch wenn da DOOM:VS nur an zweiter Stelle stehen hinter Plague of butterflies von SWALLOW THE SUN. Aber dieser Winter soll ja mal endlich wieder etwas heftiger werden, und da passen Songs wie der schaurig-schöne Titelsong oder das MY DYING BRIDE-lastige Leaden winged burden hervorragend.

Veröffentlichungstermin: 22.10.2008

Spielzeit: 50:41 Min.

Line-Up:
Johan Erickson: Alle Instrumente, Vocals

Produziert von Johan Erickson
Label: Firedoom Music / Firebox
MySpace: http://www.myspace.com/doomvs

Tracklist:
1. Half light
2. Dead works speak
3. The lachrymal sleep
4. Upon the cataract
5. Leaden winged burden
6. Thenode