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DEEPWATER: Flood [Eigenproduktion]

"Flood" rockt, dabei könnte man es belassen. DEEPWATER dagegen rocken leider nicht mehr.

Etwas echt Cooles landet hier von der Ostalb im Player, die Albstädter DEEPWATER haben im letzten Herbst mit ihrem zweiten Release Flood ein starkes Scheibchen harten Gitarren-Rocks herausgebracht.

Dabei gehen DEEPWATER absolut frei von irgendwelchen angesagten Sounds los und bringen anspruchsvollen, harten Rock mit entspannter Grundstimmung und einem Groove, den man durchaus als fesselnd bezeichnen kann. Nach deutscher Band klingt hier rein gar nichts, das Ganze hat einen sehr amerikanischen Touch, ohne diesen gezielt einzubringen. Die Songs wirken echt und rocken ungemein. Der etwas rock´n´rollige Touch, der trockene Groove und das fast durchgehend etwas schleppende Midtempo lassen mich immer wieder an eine relaxte Mischung aus TROUBLE zu Manic frustration-Zeiten und die tollen Ungarn WALL OF SLEEP denken, dazu kommt eine Prise bluesige Südstaatensounds Richtung BLACK CROWES. Abgeh-Rock´n´Roller wie Vertigo drive machen ebenso Spaß wie gemütliche Bluesnummern wie Whiskey hours mit passenden Südstaaten-Backings. Hier schwächelt zwar der Gesang etwas, der weiß aber ansonsten fast zu begeistern, Basser Danijel hat eine wirklich coole Stimme. Highlight sind aber die Groove-Rocker wie der Opener Roadkill, Tangerine sky oder Mantra. Dazu gibt es immer wieder starke Refrains, die man gern mitsingt. Das einzige Manko ist das fast durchgehende Midtempo, eine Dynamik ist beim Durchlaufen von Flood kaum spürbar. Statt die CD randvoll zu packen hätte man vielleicht besser den ein oder anderen Song weggelassen, das hätte der Scheibe sicher gut getan. So kommt dann doch fast etwas Langeweile auf, welche die Qualität der Songs aber verwässert. Diesen Fehler hatten die Albstädter ja auch schon beim Debüt gemacht. Dafür kommen die Songs aber in wirklich gutem, erdigem Sound.

Flood rockt, dabei könnte man es belassen. DEEPWATER dagegen rocken leider nicht mehr – sie haben sich eine Auszeit genommen, um sich musikalisch neu zu orientieren. Schade, denn diese CD sitzt hartnäckig im Player fest und gefällt auch nach zig Runden immer besser.

Veröffentlichungstermin: Oktober 2006

Spielzeit: 73:24 Min.

Line-Up:
Danijel Crljic – Vocals, Bass
Friedrich Reichert – Guitar
Matthias Baeuerle – Guitar
Claudio Sisto – Drums

Produziert von Michael Sisto & Deepwater
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.deepwater-music.de

Email: info@deepwater-music.de

Tracklist:
1. Roadkill
2. Slow train
3. Inferno
4. Tangerine sky
5. Mantra
6. Early bird
7. Revolver man
8. Miles away
9. Stranger me
10. Vertigo drive
11. Whiskey hours
12. No cents
13. Escape route
14. Auld whine
15. Clear the smoke