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DAGOBA: Post Mortem Nihil Est

Moderner Death Metal mit allem, was das Genre hergibt. Ein lobenswerter Ansatz, der im Endeffekt aber nur in seiner Unscheinbarkeit brilliert.

Meine erste Begegnung mit DAGOBA liegt schon einige Jahre zurück, als die Franzosen 2006 für IN FLAMES auf deren Europatournee eröffneten. Viel blieb davon nicht in Erinnerung, seltsamerweise verknüpfte ich den Namen an diesem Abend aber mit grooveorientiertem Metal, wie ihn einst SEPULTURA oder SOULFLY praktiziert hatten. Seltsam deshalb, weil mein zweites Aufeinandertreffen mit DAGOBA so gar nicht dem Bild entspricht, das sich in meinem Gedächtnis über die Jahre festgesetzt hatte.

Okay, seit besagtem Auftritt sind sieben Jahre ins Land gezogen, zwei Studioalben liegen zwischen “Post Mortem Nihil Est” und der damaligen Schaffensperiode. Und doch erwischt mich die Formation zunächst auf dem falschen Fuß. Statt das Überraschungsmoment auszunutzen, zögern DAGOBA jedoch. Der vorgelegte Modern Death Metal ist schnell entschlüsselt, gerade auf Seiten der Gitarre bleibt “Post Mortem Nihil Est” erstaunlich nüchtern.

DAGOBA sind nicht in der Lage, ihrer Musik ein Gesicht zu schenken

Mal mächtig groovend in “I, Reptile”, mal geradlinig melodisch (“Kiss Me, Kraken”) unterhält die Platte zwar mit verschiedenen Ansätzen. Aufgrund des recht dicht gezwängt wirkenden Sounds, der kaum zum Atmen kommt, und nicht zuletzt des ideenarmen Songwritings mit Hang zur Langatmigkeit stellt sich weder Faszination ein noch zieht mir das Material den bequemen Boden unter den Füßen weg.

“Post Mortem Nihil Est” bleibt dank der begleitenden Keyboards sowie des gelegentlichen Klargesangs gefällig; der bekömmliche Mix spielt in “Yes, We Die” sogar INSOMNIUM kurzzeitig den Ball zu. Gelegentlichen Treffern wie “The Great Wonder” steht hingegen ein Groß an profillosen Genrebeiträgen gegenüber – DAGOBA sind nicht in der Lage, ihrer Musik ein Gesicht zu schenken. Das vorliegende Werk ist zu solide, um deshalb gänzlich unterzugehen, es erklärt mir allerdings auch wie von allein, warum ich lediglich vage Eindrücke unserer ersten Begegnung abrufen konnte: DAGOBA waren einfach zu unscheinbar.

Veröffentlichungstermin: 14.06.2013

Spielzeit: 50:57 Min.

Line-Up:
Shawter – Vocals, Machines
Z – Guitar
Werther Ytier – Bass
Franky Costanza – Drums

Produziert von Logan Mader
Label: earMusic / Edel

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/dagoba13

DAGOBA “Post Mortem Nihil Est” Tracklist

01. When Winter…
02. The Realm Black
03. I, Reptile
04. Yes, We Die
05. Kiss Me, Kraken
06. Nevada
07. The Great Wonder (Video bei YouTube)
08. The Day After The Apocalypse
09. Son Of A Ghost
10. Oblivion Is For The Living
11. By The Sword

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