CRYSTALIUM: De Aeternitate Commando

CRYSTALIUM heisst die knochenharte Therapie in Form von gnadenlosem Schwarzmetall für all jene, die jahrelang im Französischunterricht gelitten haben und deswegen stets chronische Langeweile mit allem, was mit "France" zu tun hat, in Verbindung bringen…

Wer jahrelang im Französischunterricht gelitten hat und deswegen stets chronische Langeweile mit allem, was mit France zu tun hat, in Verbindung bringt, dem begegnet mit CRYSTALIUM wohl die ultimative Therapie. Hier ist nicht von einer zarten Gesprächstherapie die Rede und auch nicht von Aufputschmitteln, nein, hier geht es um eine knochenharte Therapie in Form von gnadenlosem Schwarzmetall. Natürlich wird jedem Hörer bei den Lyrics klar, dass sogar Dauerkonzentration und Strebertum im Französischunterricht niemals zu so einer krassen Beherrschung der französischen Sprache hätten führen können.

Doch um in Selbstmitleid darüber zu versinken bleibt keine Zeit, denn CRYSTALIUMS La valeur de la haine geht mit einer Geschwindigkeit und Aggressivität zur Sache, die den DARK FUNERAL-Anhängern nur allzu bekannt vorkommt. Damit nicht genug, auch die Atmosphäre stimmt und die französischen Kreisch-Vocals verleihen der Wert des Hasses durchaus Majestät. Das Gitarrensolo ist ebenfalls richtig schnittig. Interessanterweise beweisen CRYSTALIUM bereits in Je suis le Christ, dass man trotz verhaltenem Keyboard-Einsatz gleich intensiv wie in La valeur de la haine bleiben kann. So schaffen sie den Spagat zwischen SETHERIAL-Gewitter und melodiösen Parts, ohne jemals ins Kitschige abzugleiten (auch liebliche Kurz-Intros werden sogleich vom Drumming erschlagen).

Ein Sonderfall ist Ce qu´il en restera, der wohl patriotischste Song der Scheibe. Hier gibt es verhallte Explosionen und dann eine Aufnahme der Marseillaise, die von der Aufnahmequalität her aus dem Zweiten Weltkrieg stammen könnte. Nach 2:40 Minuten ist dann dieses Intermezzo zum Thema France vorbei und „Au nom de la rebellion“ geht wieder unbarmherzig zur Sache und schliesst mit einem Outro ab, das aus Richard Wagners Lohengrin entsprungen ist. Als ob dies nicht genug des kreativen Mutes wäre erinnert der Titeltrack (am Ende des Albums) an ANCIENTS ganz frühe Tage, ans Svartalsheim-Album, und rundet so De Aeternitate Commando gebührend ab.

Wir lernen also folgendes aus CRYSTALIUMS De Aeternitate Commando:
1. guter, erbarmungsloser Schwarzmetall kann auch in französischer Sprache gekreischt werden.
2. Wo Napoleon drauf ist, kann auch Schwarzmetall drin sein.
3. Auch in Frankreich gibt es offensichtlich gefrorene Seen, wo man für die Bandfotos posieren kann.

Nebst dem hohen pädagogischen Wert also ein gelungenes Stück Schwarzmetall, abwechslungsreich und mit eindrücklichem Drumming. Dass dabei auch hymnische Melodien nicht verloren gehen und CRYSTALIUM den Mut besitzen, auch noch ein ungewohntes Intermezzo einzusetzen, macht De Aeternitate Commando zu einem interessanten und edlen Werk Black Metal.

Spielzeit: 48:29 Min.

Line-Up:
Altar: Drums
Celtill: Keyboards und Vocals
Blizzard Cillag: Gitarre und (Lead) Vocals
Dracir: Gitarre
Gaharth: Bass

Produziert von Ludovic Tournier
Label: Oaken Shield / Adipocere Records

Homepage: http://www.crystalium.fr.fm

Email: erep_erton@hotmail.com

Tracklist:
1. La valeur de la haine
2. Je suis le Christ
3. Erep Erton – Second Nema
4. Ce qu’il en restera
5. Au nom de la rébellion
6. Lorsque l’élite sera couronnée de flammes
7. Zénith de la transcendance cérébrale
8. De aeternitate commando

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