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BISS: Biss

Wer auf eine (etwas) härtere Ausgabe von Victory, Mad Max oder Demon Drive steht, sollte die Scheibe durchaus mal antesten, auch wenn der „Originalitätspreis 2002“ sicherlich nicht an diese Herrschaften geht.

Na, von diesem Herren hat man ja wirklich lange nichts nennenswertes gehört. Fernando Garcia, der Mann der zwischen 1989 und 1996 vier Studio-Alben für die Hannoveraner Band VICTORY einsang, meldet sich zurück. Und der Schweizer beweist eindrucksvoll, dass er in all den Jahren der Abstinenz nichts verlernt hat und den Schmusekater genauso draufhat, wie die wilde Raubkatze. Ob Biss nun eine Band ist oder lediglich Projekt-Charakter hat, soll an dieser Stelle nicht interessieren. Unterstützt wurde Herr Garcia von einem gewissen (mir unbekannten) Ralf „Doc“ Heyne (ha mal bei Tanner gespielt), der die elf Songs (45:00 Min.) gitarrentechnisch veredelte und Mad Max/Casanova/Demon Drive/Silver-Mastermind Michael Voss, der das Album produziert und gemischt hat, für „Additional Programming and Logo Editing“ verantwortlich war und natürlich am Songwriting und dem Einsingen der Backing Vocals beteiligt war. Am Songwriting beteiligt war auch Mad Max-Gitarrist Jürgen Breforth, so dass eigentlich klar sein dürfte, dass sich das Ganze musikalisch gesehen nicht wirklich weit von der Musik der o.g. Bands entfernt, auch wenn sich der eine oder andere moderne Ton in Form von Loops und Samples eingeschlichen hat. Wer also auf eine (etwas) härtere Ausgabe von Victory, Mad Max oder Demon Drive steht, sollte die Scheibe durchaus mal antesten, auch wenn der „Originalitätspreis 2002“ sicherlich nicht an diese Herrschaften geht. Zwar sind Tracks wie „Warzone“, „Silence“ oder „Slaughterhouse“ nicht schlecht, aber doch zu 08/15-mäßig geworden. Besser gefallen mir das schon die Power-Ballade „Agony“, das wuchtig-heftige „Pain“, der schnelle Opener „Circle of Time“, das getragene „Religion“ und das mit einem modernen Touch versehene „Intoxication“. Allerdings haben sich die Herren an Rock Me Amadeus vergangen und wäre Falco leider nicht schon lange tot, er würde spätestens jetzt vor Schreck tot umfallen. Nee, diese Umsetzung ist ’ne glatte Sechs (liegt aber vielleicht daran, dass ich ein Falco-Fan bin). Ich fand aber auch schon die stilistisch nicht unähnliche Version von Megaherz zum Kotzen. Abgesehen davon sollte jeder, der auf traditionellen Sound, gutes Songwriting und gute Musiker steht, dieses Album durchaus mal antesten…

(OL)

Spielzeit: 45:00 Min.

Line-Up:
Doc Heyne (Gitarre), Fernando Garcia (Vocals), Barboys (Backing Vocals)

Produziert von Michael Voss

Homepage: http://www.b-i-s-s.com

Tracklist:
1. Circle of Time

2. God

3. Electricity

4. Agony

5. Warzone

6. Intoxication

7. Pain

8. Silence

9. Religion

10. Slaughterhouse

11. Rock me Amadeus

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