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BATTLECROSS: War Of Will

Furioser und abgezockter Thrash-Death-Mix moderner Prägung, dessen Kopf-durch-die-Wand-Mentalität manchmal zum Stolperstein wird.

Wenn es eine Band gibt, die keine Gefangenen macht, dann wohl BATTLECROSS. Die Amerikaner halten sich nicht lange mit Intros oder komplexem Songaufbau auf, sondern stürzen stets Kopf voran ins Geschehen. Wenn ein Track nicht schon nach den ersten zehn Sekunden seine Essenz offenbart, dann hat er nichts auf diesem Album verloren. Dass dieser Drang nicht in Hektik ausartet, darf BATTLECROSS durchaus angerechnet werden. Dennoch durchzieht eine Rastlosigkeit das Zweitwerk “War Of Will”. Die Musiker scheinen nie gesättigt, sondern setzen ständig noch eine Schippe drauf. Das mag angesichts des wilden Mixes aus Thrash, Death und Black Metal – heutzutage auch gerne Extrem-Metal betitelt – etwas erdrückend klingen, und tatsächlich birgt die Maßlosigkeit ihre eigenen kleinen Tücken.

BATTLECROSS wollen vielleicht ein wenig zu viel

Inmitten des Metal-Hurricanes wäre ein Schutzbunker ganz recht. Ein Ort, wo der Sturm noch so wild tosen kann und wir dennoch etwas Kraft tanken können. Denn trotz seiner 36 Minuten zehrt “War Of Will” im späteren Verlauf an den Energiereserven und damit an der persönlichen Aufmerksamkeitsspanne. Abwechslung ist zwar geboten, aber diese findet ausschließlich im Extrembereich statt. Zu viel gewollt also? Vielleicht ein wenig, aber ohne diese Ambition wäre uns die andere Seite der Gruppe nie begegnet:

Die Furiose, Unnachgiebige; die Seite, die dich bei den Eiern packt und mit Stacheldraht füttert. Wir sollen schließlich nicht verweichlichen. Da treffen dann in “Never Coming Back” angeschwärzte Screams auf rockige Rhythmusgitarren sowie schnelle Soli und Leads mit Thrash-Einschlag. “Force Fed Lies” wird zur eingängigen Hymne mit frostigem Blick und “Flesh & Bone” bringt mit seinem luftigen Riffing eine Leichtigkeit an den Tisch, die in “My Vaccine” zum eingängigen Extremthrasher mit Melodeath-Einschlag kulminiert.

Nicht immer kochen BATTLECROSS auf maximaler Stufe

So stark die erste Hälfte schließt, so gefestigt setzt sich die Platte fort. Ein Qualitätsabfall ist auf dieser Ebene zunächst nicht zu erkennen. Zugleich schleicht sich alsbald das eingangs umschriebene Sättigungsgefühl ein. BATTLECROSS mögen in ihrer Sparte abgezockte Drecksäue sein – “Wage A War” und “The Will To Overcome” treten entsprechend in den Allerwertesten -, ein bisschen Variation hätte dennoch nicht geschadet, zumal Sänger Kyle Gunther trotz starker Performance zwischen CHILDREN OF BODOM, THE BLACK DAHLIA MURDER und GOREFEST wenig eigenen Charakter entwickelt. Ein bisschen mehr Dynamik, ein paar Tempowechsel und die Sache sähe anders aus. BATTLECROSS lassen zwar auch so nichts anbrennen, auf maximaler Stufe kocht “War Of Will” hingegen nicht immer.

Veröffentlichungstermin: 05.07.2013

Spielzeit: 36:11 Min.

Line-Up:
Kyle Gunther – Vocals
Tony Asta – Guitar
Hiran Deraniyagala – Guitar
Don Slater – Bass

Studiomusiker:
Shannon Lucas – Drums

Produziert von Mark Lewis und Eyal Levi
Label: Metal Blade

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/battlecrossmetal

BATTLECROSS “War of Will” Tracklist

01. Force Fed Lies (Audio bei YouTube)
02. Flesh & Bone
03. Never Coming Back (Video bei YouTube)
04. My Vaccine
05. Get Over It
06. Ghost Alive
07. Wage A War
08. The Will To Overcome
09. Beast
10. Never-Ending Night

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