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ALPHA SAFARI: Commercial Suicide

Prinzipiell darf der Freund gepflegter Krachigkeit mit einer gehobenen Erwartungshaltung an ein gemeinsames Projekt von ENTOMBED-Gitarrero Uffe Cederlund und Patric Wirén, der einst bei MISERY LOVES COMPANY zugange war, herangehen. Diese wird allerdings trotz Lauschgenuss eher enttäuscht denn erfüllt.

Prinzipiell darf der Freund gepflegter Krachigkeit mit einer gehobenen Erwartungshaltung an ein gemeinsames Projekt von ENTOMBED-Gitarrero Uffe Cederlund und Patric Wirén, der einst bei den gescheiterten Industrialrock-Hopefuls MISERY LOVES COMPANY zugange war, herangehen. Indierock haben sich ALPHA SAFARI auf die Fahnen geschrieben, was den groben Rahmen schon mal gut umreißt. Besondere Aufmerksamkeit lässt die Band einer rockigen Punk-Attitüde im Spannungsverhältnis mit einer unterschwelligen Melancholie zukommen. Ein wenig erinnert das an das sperrige „Infernal Love“-Meisterwerk von THERAPY?, wobei es ALPHA SAFARI im direkten Vergleich an der zwingenden Intensität, an der Getriebenheit und Verzweiflung mangelt. Zum einen ist ausgerechnet der Gesang von Patrik, der bei seiner alten Band immer wieder auch schlichtere Songs in wirkliche Songperlen verwandeln konnte, zu beliebig gehalten, es gelingt hier nicht im Geringsten, Akzente zu setzen, weder bei ruhigen Parts wie z.B. dem Vers von „Doing It Because I Can“, das eine gesangliche RADIOHEAD-Schlagseite gut vertragen hätte, noch bei den direkteren Abgehparts à la „Björklinge“, wo es an der angemessenen Aggressivität fehlt. Zum anderen funktioniert die Band zwar sehr organisch und songdienlich, allein: Wirklich durchschlagende Ideen sind rar gesät. Keine Ahnung, ob der im Titel enthaltene, selbst auferlegte Zwang zur Sperrigkeit die Kreativität der Beteiligten mehr gelähmt als gefördert hat, oder ob die mangelnde Überzeugungskraft von „Commercial Suicide“ auf den vielleicht zu lockeren Projektcharakter zurückgeführt werden kann, aber etwas mehr hätte ich mir von Leuten, die an genialen Alben wie „Clandestine“ und „Not Like Them“ mitgewirkt haben, schon erhofft, auch wenn „Commercial Suicide“ zeitweise durchaus Lauschgenuss verschaffen kann.

Veröffentlichungstermin: 23.08.2004

Spielzeit: 40:50 Min.

Line-Up:
Patric Wirén- Gesang

Uffe Cederlund – Gitarre

Patrik Thorngren – Bass

Olle Dahlstedt – Schlagzeug
Label: Threeman Records

Tracklist:
Outsing the Pigs

Disappear

Doing It Because I Can

Commercial Suicide

The Next Attack

Björklinge

Almost Alright

Borderline

As the City Falls on My Feet

Airplanes

Go

Teenage Stupidity

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