Es ist der 27. Januar. Ein milder Tag geht zu Ende, der Himmel ist klar. Die Stadt brummt und bereitet sich auf den Samstagabend vor.
Die Deutsche Bahn streikt (mal wieder), aber das hält die Leute nicht davon ab, zur Columbia Halle zu pilgern, wo heute Abend BAD OMENS mit POPPY im Vorprogramm die Stage rocken und den Auftakt der “Concrete Forever Europe” Tour 2024 einläuten, welche die Band zwei Wochen lang durch Europa führen wird.
Als wir am Veranstaltungsort ankommen, fallen uns die vielen Heizdecken im Erdgeschoss auf und fragen uns, wie lange die Leute wohl vor dem Einlass gewartet haben mussten, nur um in den ersten Reihen stehen zu können. Wir treten ein und es wird uns klar, dass es richtig kuschelig wird. Das Konzert ist ausverkauft und die Halle bis auf den letzten Quadratzentimeter prall gefüllt.
POPPY betritt früher als vorab online angekündigt die Bühne und gibt dem Abend eine ganz besondere Note. Ihre genreübergreifende Musik vermischt nahtlos Elemente aus Pop, Rock und elektronischen Klängen zu einem echt verrückten Mix.
POPPYs theatralische Präsenz belebt die Bühne, begleitet von eingängigen Melodien, einer visuell beeindruckenden Inszenierung und ihren teilweise markerschütternden Screams.
Nach einer etwas mehr als halbstündigen Pause werden um 20.45 Uhr auf den riesigen Leinwänden, die den gesamten hinteren Teil der Bühne einnehmen, Videosequenzen zum Titel “ARTIFICIAL SUICIDE“ angezeigt. Es ist Zeit für BAD OMENS, die Bühne zu betreten.
Was sofort auffällt: Die Stimmung ist elektrisierend, die Vorfreude spürbar. Auch die Leute in den hinteren Reihen singen mit und headbangen oder tanzen einfach im Rhythmus der Songs, was in einem spürbaren Anstieg der Temperaturen in der Halle resultiert.
Die Energie der Post Hardcore / Alternative Rock-Band ist ansteckend, Leadsänger Noah Sebastian beherrscht die Bühne mit seiner Präsenz. Sein Gesang wechselt nahtlos von eindringlichen Melodien zu gutturalem Schreien und zeigt die Vielseitigkeit, die zum Markenzeichen von BAD OMENS geworden ist.
Die Setlist ist eine sorgfältig zusammengestellte Reise durch die Diskografie der Band, bei der sich Stücke des aktuellen Albums mit Fanlieblingen früherer Veröffentlichungen mischen. Bei Hymnen wie “Like a Villain” und “Just Pretend” tobt die Menge, jeder Ton hallt wie Donner durch die gesamte Location.
Das Bühnenbild ist ein optisches Spektakel, das, u.a. mit dynamischer Beleuchtung, Pyrotechnik und Lametta, welches in Wolken auf das Publikum niederregnet, die Intensität der Musik perfekt ergänzt. Das Zusammenspiel von Gitarrist Joakim Karlsson und Bassist Nick Folio verleiht der Performance eine zusätzliche Ebene der Komplexität, während die donnernden Beats von Schlagzeuger Nick Ruffilo die treibende Kraft hinter jedem Song sind. Überrascht sind wir auch von der hervorragenden Akustik, die sowohl die Bässe als auch die klare Stimme von Sebastian sehr gut hörbar macht. Unter dem Balkon der Columbiahalle stehend sind wir vom sauber abgestimmten Sound wirklich überrascht, gab es in der Vergangenheit in eben jenem Saal bereits häufiger Anlass zur Kritik.
Mittig des Auftritts erscheint auf den riesigen Leinwänden das neueste Video von BAD OMENS, das in Zusammenarbeit mit POPPY entstanden ist. Auf diesen Moment habe ich, wie gefühlt wahrscheinlich alle anderen Konzertbesucher auch, am meisten gewartet. Der Song V.A.N. wurde erst drei Tage vor diesem Konzert veröffentlicht und ging mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf, weswegen ich mich sehr darauf freue, ihn zum ersten Mal live performt zu hören. Heute ist das erste Mal, dass dieser Song live und vor Publikum gespielt wird.
Am Ende des Abends sind wir uns sicher, dass BAD OMENS das Zeug dazu haben, auf noch größeren Bühnen und in größeren Locations zu spielen. Wir sind jetzt schon gespannt, wann sie das nächste Mal auftreten und ob vielleicht gar eine Europatournee geplant sein wird.
BAD OMENS Setlist
ARTIFICIAL SUICIDE
Like a Villain
Glass Houses
The Grey
What Do You Want From Me?
Limits
IDWT$
Take Me First
bad decisions
Nowhere to Go
V.A.N
Broken Youth
Miracle (Remix Version – Break)
Never Know
THE DEATH OF PEACE OF MIND
Just Pretend
Zugaben:
CONCRETE JUNGLE
Dethrone
Leider gibt es zu diesem Konzertbericht keine Fotogalerie wie bei unseren anderen Berichten. Der Grund: Für BAD OMENS wurden auf dieser Tour keine Fotogenehmigungen erteilt.