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THE APPARATUS: Heathen Agenda

Mit progressiven, vertrackten und äußerst spielfreudigen Tracks überrascht das norwegische Sextett THE APPARATUS. Der Stil ist dabei ganz eigen: eine große Portion Death Metal mit etwas Black, Thrash und Progressive Metal. Und das alles mit jeder Menge Energie und Urkraft zu einem starken Debüt umgesetzt.

Eingängigkeit scheint für die sechsköpfige Band aus Trondheim ein Fremdwort zu sein, denn die Songs, die THE APPARATUS auf ihrem Debütalbum ausbreiten, sind alles andere als gleichmaschig gestrickt. Viel mehr vermischen sie melodisch glatte mit vertrackt verkehrten Maschen und als ob das nicht genügt, begnügen sie sich nicht mit einem unifarbenen Soundgewand, sondern lassen auch noch verschiedenste Wollknäuel unterschiedlichster Couleur verarbeiten. Als Produkt steht dann ein energiegeladener Stilmix aus Black, Death, Thrash und Progressive Metal parat, der von der Band bevorzugt als Melodic Extreme Metal bezeichnet wird.

Wenngleich sich die Lieder untereinander nur unwesentlich voneinander unterscheiden, sind sie jedes für sich variantenreiche Werke, die artistisch jonglierend mit Tempo und Stilarten spielen, Takte nach Belieben wechseln, eine umfangreiche Palette an Riffs durch die Gegend schleudern und selbst der sonst nur zu oft beiläufigen Rhythmus-Fraktion genügend Spielraum zur Entfaltung einräumen. Hinzu kommt noch ein Sänger, der seine Vocals aggressiv und selbstbewusst zum Besten gibt und zwischen schwarzmetallischem Gekeife und Hardcore-lastigem Zetern pendelt.

Den Beweis für diese musikalische Energieleistung tritt gleich der im schleppenden Mid-Tempo gehaltene Opener Otherplace an. Das vertrackte Songwriting, an das man sich anfangs noch gewöhnen muss, ist von rappelnden Übergängen gekennzeichnet und verweist mit dem auf Hammondorgel gestimmten Keyboard auf psychedelische Einflüsse. Von besonderer Güteklasse zeichnet sich auch Travesty aus, das im übrigen auch als Videodatei von der Homepage der Band herunter zu laden ist und in dieser audiovisuellen Form fast noch mehr zur Geltung kommt als die bloße Audiodatei. Zur Hälfte des Albums sorgt dann mit Ballistic Bleach ein instrumentales, symphonisches Intermezzo für etwas Entspannung. Danach geht es wieder härter zur Sache, wobei Sänger Vegard Harkjerr in den nächsten Songs auch schon mal halbcleane Vocals auspackt. Auch der zunehmende Einsatz von Gitarrensoli ist zu bemerken, was den Liedern zuweilen etwas an durchgängiger Härte und sich langsam einzustellen drohender Monotonie nimmt. Denn das ständig vertrackte und anstrengend mitzuverfolgende Liedgut läuft doch Gefahr, auf Dauer zu überfordern. Doch mit Worms hat THE APPARATUS, das am ehesten noch – und auch das nur mit Abstrichen – mit DIMMU BORGIR ohne orchestrale Bombast-Produktion zu vergleichen ist, einen fürs Album perfekten Abschluss gefunden. Wie bei den meisten Songs bildet auch hier die erste Hälfte den ohnehin schon verspielten, leicht chaotischen Grundstein des Tracks, während sich in weiterer Folge melodische Interludes, coole Breaks, Blastbeat-Attacken und starke Soli nacheinander die Klinke in die Hand geben, um sich nachhaltig in Erinnerung bleibend vom Hörer zu verabschieden.

Veröffentlichungstermin: 30.05.2005

Spielzeit: 46:04 Min.

Line-Up:
Øystein Iversen – Guitars

Per Spjøtvold – Keys

Ketil Sæther – Guitars

Sondre Øien – Bass

Vegard Harkjerr – Vocals

Kim Sætre – Drums

Produziert von Rune Stavnesli, Emil Sporsheim & THE APPARATUS
Label: Dream Catcher Records

Homepage: http://www.theapparatus.com

Email: per@netlife.no

Tracklist:
1. Otherplace

2. Thanatos

3. Travesty

4. Emotional Abduction

5. Ballistic Bleach

6. Lost: Crossed

7. The Revelation

8. Guidance

9. Worms

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