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NAZCA LINES: Hyperventilation

NAZCA LINES klingen so wie WOLVES LIKE US hätten klingen können. Denn im Gegensatz zu WOLVES LIKE US als gehypte Allstarband überzeugen NAZCA LINES auf ganzer Linie.

Richtig gespannt haben Presse und Hörerschaft dieses Jahr auf das Erstlingswerk von WOLVES LIKE US gewartet, vor allem nach dem Namedropping der Ex-Bands der verschiedenen Mitglieder. Da dachte man schon fast, der Thron von JR EWING und AT THE DRIVE-IN sei schon ohne großen Kampf wieder besetzt. Leider war dem ja nicht so. Ganz beiläufig landete dann wenig später das Debut von NAZCA LINES bei uns im Promofach – und lieferte meines Erachtens nach eine große musikalische Überraschung ab.

Denn was einem auf Hyperventilation entgegenschallt, stellt WOLVES LIKE US meines Erachtens nach meilenweit in den Schatten. Die ausdrucksstarke, wandelbare Stimme, die stark und angenehm an AT THE DRIVE-IN erinnert, das verspielte Drumming und die kreative Gitarrenarbeit, mit der richtigen Balance aus anschmiegenden, poppigen Parts und fordernden, erst widerspenstigen aber im Ohr kleben bleibenden Riffs hat mich vom ersten bis zum letzten Song hin begeistert. In Songs wie This Little Island, Four Foxes, From The Bottom Of A Crevasse oder This Crippled Devil habe ich mich sofort verliebt und die Chancen dass es euch ähnlich geht, dürften sehr gut stehen. Denn die Platte dürfte Fans von AT THE DRIVE-IN genauso begeistern, wie Rotzrockanhänger der RISING-Schule oder unter Umständen auch den ein oder anderen Indierocker, der sich für rotzige Rocksongs begeistern kann.

Auf Hyperventilation wird gerockt, geschrieen, gesungen, gefeiert mit allem was dazugehört. So viel frische Luft will geatmet werden, Liter für Liter, immer schneller, immer weiter. So steht sinnbildlich Hyperventilation auch über die Lyrics hinaus für dieses Album. Man spürt bei jedem Riff, bei jeder Zeile, die Jungs aus Seattle haben etwas zu sagen. In Zeiten in denen der Post-Punk auch durch Bands wie THE HIVES langsam verwäscht, ist das eine klare Antwort und ein kleines Rettungszeichen für dieses durchaus hörenswerte Genre.

Daher gibts heute mal wieder eine klare Kaufempfehlung auf dem Silbertablett serviert. Der Rotz der noch am Deckel klebt, mag verziehen sein, denn das gehört bei diesem Menü leider unabdingbar dazu. Allen Fans von AT THE DRIVE-IN, FUGAZI oder RISING wünsche ich an dieser Stelle ein bayerisches “Mahlzeit!”

Veröffentlichungstermin: 22.08.2011

Spielzeit: 41:09 Min.

Line-Up:
Cory Alfano: Lead Vocals, Guitar
Brett Wedeking: Guitar, Vocals
Ryan Minch: Bass, Vocals
Andy King: Drums
Label: Stressed Sumo Records

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/nazcalines

Tracklist:
1. This Little Island
2. Bones In Boxes
3. This Crippled Devil
4. Swedish Kiss
5. From The Bottom Of A Crevasse
6. Spike Them All
7. The Ghost
8. Golden Sunsets
9. Four Foxes
10. New Volume

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