GOREFEST: La Muerte

Nach einer etwas längeren Eingewöhnungsphase entpuppt sich "La Muerte" als ordentliches Comebackwerk, welches ich GOREFEST ehrlich gesagt nicht mehr zugetraut hatte.

Mit Hochspannung erwartete ich das Comebackalbum La Muerte meiner Jugendhelden GOREFEST. Ich weiß schon gar nicht mehr wie oft das Death Metal-Masterpiece False in meinem Player rotierte. False war und ist immer noch ein Vorzeige-Album im anspruchsvollen Death Metal. Leider hatten die Niederländer nach diesem Werk einen etwas moderateren Weg eingeschlagen und der anschließende Output Erase war zwar immer noch gut, büßte jedoch in Sachen Aggressivität ein. Soul Survivor und Chapter 13, die letzten Werke vor dem Split zeigten schon, dass die Akte GOREFEST früher oder später geschlossen wird.

Sieben Jahre später wollen es GOREFEST nochmals wissen und konnten mit dem Reunionsalbum La Muerte sogleich einen Deal beim renommierten Label Nuclear Blast abschließen.

Gut, ich machte mich schon darauf gefasst, dass den vier Herren aus dem Land der Windmühlen kein zweites False gelingen würde. Und La Muerte schlägt eher in die Kerbe des kontrollierten Death Metals mit teilweise rockigem Einschlag und ist irgendwo zwischen Erase und Chapter 13 einzuordnen. Qualitativ agieren GOREFEST immer noch auf einem recht hohen technischen Niveau und irgendwie ist auch klar, dass das Feuer, welches vor über 10 Jahren bei den Herren noch lichterloh brannte, nur noch auf Sparflamme brennt. Man wird eben nicht jünger. Dennoch zeigt das Quartett, dass die Blastparts, wie etwa im Opener For The Masses, immer noch funktionieren und der Groove eines Überdrummers wie Ed Warby nur von wenigen Death Metal-Drummern erreicht wurde. Zudem zeigt das Gitarrenduo Bonebakker/Harthoorn, das Death Metal durchaus virtuos sein kann und so liefern sich die Männer bei z.B. You Could Make Me Kill richtig geile Leadgitarrenduelle. Frontmann und Bassist Jan-Chris de Koeijer besitzt glücklicherweise immer noch die sehr tiefe Stimme, die jederzeit verständlich und angenehm zu hören ist. Tempomäßig wurde an Abwechslung gedacht und neben etlichen Midtempoparts gibt die Combo öfters ordentlich Gas (Malicious Intent), wartet zudem mit überraschenden Rhythmusparts auf oder geht recht düster zu Werke (Rogue State, La Muerte).

Nach einer etwas längeren Eingewöhnungsphase entpuppt sich La Muerte als ordentliches Comebackwerk, welches ich GOREFEST ehrlich gesagt nicht mehr zugetraut hatte. Aber dennoch bleibt False das Glanzstück der Truppe, welches jeder Death Metaller sein Eigen nennen sollte.

La Muerte besitzt einen sehr druckvollen, differenzierten Sound und eine Spielzeit von über einer Stunde ist heutzutage eher eine Seltenheit.

Veröffentlichungstermin: 31.10.2005

Spielzeit: 64:43 Min.

Line-Up:
Frank Harthoorn – guitars

Ed Warby – drums

Boudewijn Bonebakker – guitars

Jan Chris de Koeijer – vocals/bass

Produziert von Gorefest/Tue Madsen
Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.gorefest.nl

Tracklist:
For The Masses

When The Dead Walk The Earth

You Could Make Me Kill

Malicious Intent

Rogue State

The Call

Of Death And Chaos

Exorcism

Man To Fall

The New Gods

Till Fingers Bleed

La Muerte

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