EARTHRIDE: Vampire Circus

Wer bei dem Gedanken an Hellhound Records feuchte Träume bekommt, muss zugreifen, jüngere Freunde trockenen Dooms können sich ein Remark des damaligen Sounds ins Haus holen.

Waren das noch Zeiten, als Hellhound Records in den frühen 90igern alle paar Monate wieder eine klasse Doom-Scheibe rausgehauen haben, und mindestens jede Zweite kam aus Maryland/USA. Mit einem Sound, dessen Herkunft man sofort erkennen konnte, zockten Bands wie UNORTHODOX, INTERNAL VOID, WRETCHED, IRON MAN usw. ähnlichen, aber doch jeweils eigenständigen traditionellen, oft recht verspielten Doom.

Ein aktuelleres Baby aus diesem fruchtbaren Boden, in dem auch die Wurzeln von PENTAGRAM und Wino`s Bands wie SPIRIT CARAVAN, OBSESSED und Co. liegen, sind EARTHRIDE, die mit Vampire Circus ihre zweite Scheibe vorlegen. Und der Sound von EARTHRIDE ist nicht wirklich weit weg von den genannten Bands. Aber das ist kein Wunder, Drummer Eric zockte schon bei INTERNAL VOID, Sänger Dave war bei WRETCHED und spielte Bass bei SPIRIT CARAVAN. Trockener, herrlich old-schooliger Doom dröhnt aus den Boxen mit amtlichem Sound, produziert von CORROSION OF CONFORMITY-Basser Mike Dean. Noch mehr als auf dem Debüt Taming of the demons erinnern Dave Shermans Vocals an Lemmy (MOTÖRHEAD), auch die Songs sind etwas straighter ausgefallen. Es gibt weniger verspielte Momente als auf dem Debüt, dafür drücken die Songs um einiges mehr, gerade in den schwerfälligeren Songs klingt auch ein wenig Wüstensound durch, der auch die Stoner-Fraktion ansprechen dürfte. Ansonsten gibt es BLACK SABBATH, OBSESSED und SPIRIT CARAVAN-Riffs bis zum Abwinken, ab und zu wabbert die Hammond Orgel von Mick Shower (CLUTCH) mit. Kyles furztrockenes Gitarrenspiel in Verbindung mit den dezent versoffen klingenden Vocals von Dave und der straighte Rhythmus-Section bieten all das, was die Born too late-Generation zu Hellhound-Zeiten nicht erleben durfte. Cooles Teil!

Wer bei dem Gedanken an Hellhound Records feuchte Träume bekommt, muss zugreifen; jüngere Freunde trockenen Dooms können sich ein Remake des damaligen Sounds ins Haus holen. Auch für Stoner-Freaks und dröhnkompatible MOTÖRHEAD
Fans geeignet!

Veröffentlichungstermin: 17.02.2006

Spielzeit: 43:27 Min.

Line-Up:
Dave Sherman – Vocals

Kyle Vansteinburg – Guitars

Rob Hampshire – Bass

Eric Little – Drums

Guest:

Mick Shower – Hammond-B3 Orgel

Produziert von Mike Dean
Label: Southern Lord

Homepage: http://www.earthridedoom.com

Email: kingvalleysherm@yahoo.com

Tracklist:
1. Fighting the devils inside you

2. Understand

3. Vampire circus

4. Dirtnap

5. Interlude

6. God`s own medicine

7. Loss

8. For wrath and ruin

9. In the world I live

10. Swamp witch

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