STEINGRAB: Atlantis

Soloprojekte sind im Black Metal-Bereich kein Einzelfall, man denke etwa an Ex-EMPEROR-Bassist MORTIIS, der sich mit seinen elektronischen Klängen eine völlig andere Welt erschaffen hat.

Bei STEINGRAB handelt es sich um das Soloprojekt des MOROK-Bassisten Mahr, der unter dem STEINGRAB-Banner komplett unpagan unterwegs ist. Lieber widmet sich der Darmstädter seit 2008 dem atmosphärisch-depressiven Black Metal. „Atlantis“ folgt gerademal ein Jahr nach „Jahre nach der Pest“ und ist somit das vierte Full Length-Album aus der STEINGRAB-Gruft.

Depressive deutsche Dunkelheit

„Atlantis“ gibt sich überwiegend schleppenden, depressiven Schwarzmetallklängen hin. Mahr ist stimmlich allerdings nicht so verzweifelt wie Suicidal Vertreter à la XASTHUR. Produktionstechnisch ist STEINGRAB ebenfalls geschliffener, doch sind die Becken etwas gar in den Vordergrund geraten bei der Produktion. Der an Barock-Stücke erinnernde Sample am Ende von „Essenz“ lässt kurz aufhorchen, doch STEINGRAB steuern sogleich wieder weg von etwaigen neoklassischen Tendenzen.

Der Black Metal ist handwerklich ordentlich gemacht, doch die einzelnen Songs ziehen eindruckslos an einem vorüber. Es fehlen Ecken und Kanten, die Tempowechsel von Midtempo zu schleppend sind schal und „Atlantis“ kann sich selbst nach mehreren Hördurchläufen nicht festhaken in den Gehörgängen. „Wir fuhren in das Nichts“ – dieses Zitat fasst zusammen, wie sich STEINGRABs Musik 2019 anfühlt. Schade.

Veröffentlichungstermin: 15.07.2019

Spieldauer: 57:20

Label: Soundage Productions

Website: https://steingrab.bandcamp.com/

Line Up
Mahr (MOROK) – alles

STEINGRAB “Atlantis” Tracklist

  1. Hass
  2. Essenz
  3. Imperium
  4. Atlantis
  5. Regen
  6. Mörderin
  7. Dornröschens Schlaf
  8. (Intro) Soldat
  9. Soldat
  10. (Intro) Eden
  11. Eden
  12. Wurzeln
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