Um die Zukunft XANDRIAs muss man sich keine Sorgen machen: Mit neuem Line-up gelingt die Gratwanderung zwischen Eingängigkeit und Bombast geradezu leichtfüßig.
Für Abwechslung ist gesorgt: Mit den Newcomern NARAKA und den Post Black Metal-Virtuosen ALCEST im Vorprogramm laden CRADLE OF FILTH auf ihrer "Dark Horses and Forces"-Tour ins Münchner Backstage. Spaß ist folglich vorprogrammiert, nicht zuletzt weil die Briten neben dem aktuellen Album "Existence Is Futile" (2021) auch eine ganze Reihe Klassiker mit im Gepäck haben.
So wirklich falsch machen UNTIL I WAKE nichts, außer, dass sie sich auf "Inside My Head" zu sehr an den derzeitigen Metalcore-Standard klammern. Weil das Debüt nicht einen einzigen originellen Einfall vorweisen kann, wird die Platte schnell zu einer schalen Angelegenheit.
Zu Ehren ihres verstorbenes Sängers Sven Groß haben CARNAL GHOUL die internationale Death Metal Szene aktiviert und präsentieren mit "Back from the Vault" nicht nur ein Old School Brett allererster Güte sondern einen kameradschaftlichen Abgesang auf ihren verlorenen Bruder.
MESHUGGAH setzen auf Konstanz statt Revolution und vermögen es mit "Immutable" vielleicht auch deshalb, ihr Material aller Komplexität zum Trotz zugänglich zu halten.
TYR waren schon immer mehr als Viking Metal: Progressive Momente treffen sich mit klassischem Heavy Metal. Ihren Ausnahme-Status unterstreichen sie mit dem ersten Live-Album: mit Chor und Symphonie-Orchester eingespielt, liefern die Färöer bombastische Überwältigung, die nie ganz klischeefrei ist: aber eine runde Sache, die Können und Virtuosität der Nicht-Viking-Metaller untermauert.
Sind das hier die besten Alben des Jahres 2021? Keine Ahnung. Aber welche, die bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Kenner der Materie werden rufen: "Aber da fehlt doch die neue Iron Maiden! Und Helge Schneider? Wo bitte sind ABBA abgeblieben?" Ihr habt ja alle Recht. Es sind so viele tolle Alben letztes Jahr erschienen, da kann das hier nur ein kleiner Einblick sein. Sollte hier nichts für Euch dabei sein, bin ich natürlich trotzdem beleidigt! Denn über Geschmack kann man bekanntlich streiten: nur halt über Musikgeschmack nicht.
UNLEASHED ist eine dieser Bands, die erfolgreich sind, weil sie sich so sehr an ihre Traditionen klammern. Auch deshalb ist "No Sign Of Life" weder bedeutend schlechter noch signifikant besser als seine Vorgänger.
In der Schnittmenge aus Heavy Metal, Hard Rock und Folk hissen TORTUGA die Segel, um mit "Flying Dutchman" der sorglosen Freibeuter-Fantasie zu huldigen.