POISONBLACK: Sex, Wahrheiten und Videos oder: Wir Finnen sind halt so…
Ville Laihiala hatte sich in den letzten Jahren als SENTENCED-Frontman innerhalb der Metal-Szene als leicht suizidal, ständig deprimiert und alkoholisiert etabliert, und er übte sich stets mit seinen Bandkollegen in Understatements. In diesem Jahr aber durchbrach er das selbstauferlegte Image, denn mit dem POISONBLACK-Album “Escapexstacy“, für das er fast die gesamte Musik und die Texte schrieb, thematisierte der Finne zwar ’gewohnte’ Dinge wie Herzschmerz, Verlassenwerden, etc., aber es gibt eben auch die andere Seite, bei der Lust, Leidenschaft und Obsession präsentiert werden, teils gar plastisch, wenn man sich die Promofotos ansieht. Und das Album ist derart herausragend, dass man sich mittlerweile die Frage stellen muss, ob man Ville Laihiala völlig unterschätzt und auf die Rolle des SENTENCED-Fronters reduziert hat.
So nahmen wir dann die Gelegenheit wahr, mit POISONBLACK-Sänger J.P. Leppäluoto, der gleichzeitig auch bei CHARON das Mikro schwingt und wohl einer der talentiertesten Sänger des Genres ist, zu sprechen, um etwas über die Hintergründe dieser neuen Band in Erfahrung zu bringen.
An einem Samstagabend, nach 19 Uhr, klingelte dann das Telefon und am anderen Ende der Leitung quasselte gleich ein ziemlich verfeierter, aber bestens gelaunter Finne los. Falls dieses Gespräch im Rahmen der internationalen Terroristenfahndungen abgehört wurde, wurde das Band wahrscheinlich gleich an die Anonymen Alkoholiker weitergeleitet. So war Herr Leppäluoto dann auch in der richtigen Stimmung, um Fragen zu psychosozialen Studien über Finnen und zu existentialistischen Dingen im allgemeinen zu beantworten. Gut... zumindest Fragen über diverse Gelüste und perfide Wunschvorstellungen, oder so ähnlich...