Wusste ich vor einigen Wochen noch nicht, ob ich 10 wirkliche Topalben für den alljährlichen Vampsterabschlusspoll zusammen bekomme, so hat sich dieses Problem innerhalb von ein paar Tagen fast gelöst. Erst beweist der SLIPKNOT-Sänger, dass er nicht nur brüllen kann und veröffentlicht mit STONE SOUR ein erstklassiges Album. Dann zeigen auch die Jungs von DISTURBED, dass „The Sickness“ keine Eintagsfliege war, aber die größte Überraschung sollte wohl aus deutschen Landen kommen: SUBSTYLE, die mit ihrem Debüt schon ein Ausrufezeichen setzen konnten, liefern mit „Out To Lunch“ ein Werk ab, welches sich seit Wochen bei mir in Dauerrotation befindet. Frischer Nu-Rock, irgendwo zwischen FAITH NO MORE und den FARMER BOYS, elf Spitzensongs, von denen jeder einzeln betrachtet ein kleiner Hit ist. Grund genug also mit Keyboarder und Geiger Tobias ein Gespräch zu führen.
Es dürfte schwer werden, mit dieser stilistisch buntgescheckten Mannschaft an Bord irgendwelche Reiche zu erobern, wie der Untertitel vorgibt, es sei denn, man verlegt sich auf das laute Vorspielen dieser ansonsten unnötigen Compilation, die locker ganze Landstriche leer fegen kann.
Über die "Reign In Blood"-verdächtige Laufzeit von knapp einer halben Stunde hinweg knüppeln sich BURNT BY THE SUN durch psychotisch anmutende Hassattacken...
Die elf Tracks auf "Kollapse" vollziehen mit ihrem gelegentlich an NEUROSIS erinnernden Sound einen Drahtseilakt über den Abgründen der Psyche, während sie gleichzeitig mit der Stahlsäge das Seil malträtieren...
WILL HAVEN gelingt es auf "Carpe Diem", die brachiale Rhythmik von MESHUGGAH mit der schrägen Harmonik von NEUROSIS und den kraftvollen Grooves der DEFTONES zu verbinden, und das in geradezu beängstigender Perfektion.
Wenn sich die junge Band in Zukunft hütet, musikalische New Metal-Phrasen zu dreschen, die andere vor ihnen schon bis hin zur statischen Langeweile perfektioniert haben, kann hier etwas Großes und vor allem erfrischend Eigenständiges heranreifen...
"Maximum post-industiral noisecore dirge" - was für ´ne Stilbezeichnung die sich HALO aus Australien da zugelegt haben. Jedenfalls wird das Debüt der Band "Guattari (From the West Flows Grey Ash & Pestilence)" im September erscheinen. Verglichen wird der Sound mit Neurosis, Godflesh, Disembowelment und Swans.
Das russisch-israelische Trio RABIES CASTE hat ihr Debut-Album "Let The Soul Out And Cut The Vein" für EARACHE Records fertig gestellt. Musikalisch geht es in die Richtung GODFLESH, NEUROSIS und COALESCE.