Mitten in einer Staffel in eine Serie einzusteigen ist immer etwas doof. Anyway, die dritte Staffel von DEATH IN PARADISE macht es einem einfach. Gleich zum Auftakt wird der bisherige Serienheld, Detective Inspector Richard Poole (Kris Marschall), bei einem Treffen mit ehemaligen Uni-Kollegen ermordet. So hat man fast einen Neuanfang, für ihn kommt der auf den ersten Blick – der sich natürlich fortwährend bestätigt – ziemlich schrullige, trottelige Detective Inspector Humphrey Goodman auf die schöne Karibik-Insel Saint-Marie. Und natürlich hat der kauzige Engländer ebenso seine Probleme mit der neuen Situation und der fremden Lebensweise wie sein Vorgänger. Der wirkte anscheinend eher verklemmt und very british indead. Goodman nun ist nicht ganz so oldschool, die typisch englische Reserviertheit kann natürlich auch er nicht verbergen, egal wie oft er das mit seiner Trotteligkeit überspielt. Umso schräger sind seine Gedankengänge, wenn er aus dem Nichts aus Gesprächen und Kindheitserinnerungen den Fall auf alte Kinderrätsel umlegt und so die Schachzüge des Täters erkennt. Das wirkt nie aus der Luft gegriffen, bleibt im Nachhinein logisch, die Stories sind abwechslungsreich, das Team sympathisch, selbst Goodman´s neuer Mitbewohner, die Eidechse Harry, bekommt ihre Auftritte.
Zombies unter Palmen, eine Actionschauspielerin sollte sterben, ihr Stunt-Double erwischt es. Pralinen mit Kugelfischdip, ungesund! Aber galt der Giftmord wirklich der Schauspielerin? Etwas ungalant ist das Thema neues Team bereits weitestgehend abgehakt, in der zweiten Folge hat man bereits den Eindruck, ein eingespieltes Team vor sich zu haben. Hier nimmt auch die fröhliche Musik mehr Fahrt auf, die sich beim Auftakt der Staffel noch zurückhielt – klar, der alte Serienheld war ja gestorben. Es gibt abwechslungsreiche Fälle, es stirbt ein Gigolo und Witwentröster, klar muss in so einer Krimireihe auch das Thema Bilderauktion auftauchen. Teamkollege Fidel (Garry Carr) wird von der Vergangenheit eingeholt inklusive Frauengeschichten, was sonst. Später wird auch mal Kollegin Camille´s Leben durcheinandergerührt. Skandale in Politikerkreisen, ein Mord im Naturschutzgebiet, Leichen hier und da.
Die ganze Atmosphäre der Serie ist cool, bunt, es gibt wunderschöne Bilder und haufenweise schöne Menschen, ganz vorne natürlich Goodman´s Kollegin Camille (Sara Martins). Im Vordergrund steht die trottelige Ausstrahlung des neuen Detective Inspector, die natürlich meist überzogen wirkt, und trotzdem oder gerade deshalb immer wieder zum Schmunzeln einlädt. Die originale englische Tonspur kommt ebenfalls sympathisch, der Humor dieser britisch-französischen Co-Produktion kommt doch etwas treffsicherer und feinsinniger als bei vergleichbaren amerikanischen Serien. Es gibt vier DVDs mit je zwei Folgen, Bild und Ton sind gut, die originale Tonspur dabei etwas zurückhaltender, halt typisch britisch. Auf der vierten DVD gibt es noch ein 18minütiges unterhaltsames Making Of.
Wer trockene Krimikost typisch britischer Machart etwas fade findet, der wird hier bei traumhafter Kulisse und dem Kontrast englische Exzentrik trifft auf karibische Lässigkeit seinen Spaß haben. Zum Reinschnuppern läuft die neue Staffel aktuell auch bei ZDF neo.
Format: Dolby, PAL
Sprache: Deutsch, Englisch (jeweils Dolby Digital 2.0 Stereo)
Untertitel: Deutsch, Englisch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 – 1.77:1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Veröffentlichungstermin: 12.09.2014
Spielzeit: ca. 420 Min.
Label: Edel:Motion