MILA MAR: live am 4. Mai 2003 im Nürnberger Hirsch

Kein Metal, aber trotzdem endgeil: Mila Mar aus Göttingen! Der gnadiator kam nicht umhin, das Konzert von Anke Hachfeld und Maaf Kirchner im Nürnberger Hirsch zu besuchen …

Da waren’s nur noch zwei. Nach diversen Umbesetzungen auf Duogröße geschrumpft, haben MILA MAR glücklich ihr viertes Album „Picnic On The Moon“ am Start – und definieren sich darauf einmal mehr komplett neu. Mit kühlem Charme und leiser Ironie zelebrieren die jungen Musiker Popmusik auf höchstem Niveau – und sind auch live ein Erlebnis.

Runder, reifer, kompakter, vielleicht ein wenig rockiger als früher präsentieren sich die beiden Göttinger im verflixten siebten Bandjahr, ohne dabei an Magie und Intensität einzubüßen oder gar ihre selbsterschaffene Feenwelt aufzugeben. Die Fans dürfen aufatmen: Noch sind MILA MAR nicht erwachsen geworden! Unterstützt von drei Tourmusikern (darunter Inchtabokatables-Cellist B.Deutung) kreieren Anke Hachfeld und Maaf Kirchner mit Cello, Geige, Synthesizer und jeder Menge geschickter Perkussionseinlagen flirrende Musiklandschaften. Da finden sich clevere, innovative Popsongs, manchmal verträumt, mitunter düster, oft orchestral und stets beeindruckend leichtfüßig. Eine zeitlos-elegante Schnittmenge aus DEAD CAN DANCE, Björk und Kate Bush, die dennoch erfrischend eigenständig bleibt und in den verschiedensten musikalischen Kontexten von Pop bis Ethno, von Gothic bis Triphop, von Metal bis Mittelalter funktioniert. Damit sind Mila Mar einzigartig im landesweiten Vergleich – Hut ab!

So kuschelig, wie die Göttinger gerne verhandelt werden, verläuft diese Mondreise aber nicht. Der Sound von MILA MAR hat Ecken und Kanten und kann durchaus weh tun. Unterstützt von einer vorzüglichen Lichtshow gibt Sängerin Anke im halbvollen Hirsch ganz die unnahbare, schwer sinnliche Elfendiva, seufzt, haucht, schluchzt, singt und schreit, um im nächsten Augenblick wieder in ihrer seltsamen Fantasiesprache loszubrabbeln. Ganz groß!

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner