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BLACK HEAD: Live am 08. November 2003 in Vöhringen

08. November 2003, Vöhringen, Fredericks

Wenn im metalfreien schwäbischen Vöhringen ein Konzert stattfindet, zudem noch in der ehemaligen Disco Fredericks, dann können das nur BLACK HEAD sein. Seit
Jahren schon sind sie ihrem Stammladen treu. Der Anlass für die heimatliche Show ist der Release des aktuellen Demos “Blackhead is back”.
Als wir ankommen ist der Laden beeindruckend gut gefüllt und die Kollegen von AREA-M sind bereits zur Hälfte durch mit ihrem Set. Melodischer Hard-Rock vom
Feinsten, die mit sichtbarer Spielfreude vorgetragenen Songs gehen gut ins Ohr. Vor allem Sänger Michael macht mit seiner angenehmen Stimme Punkte. Der passende
Opener um die Leute in Laune zu bringen. Vollkommen unverständlich ist dann aber, dass die komplette Anhängerschaft der Band direkt nach dem Gig wieder geht.
Als sparsamer Schwabe sollte man eigentlich alles mitnehmen was man für’s Geld kriegt! Selber Schuld, so haben sie einen weiteren unterhaltsamen Auftritt
verpasst.

Nach dem Intro starten BLACK HEAD druckvoll durch mit dem passenden Song “Black Head is back”, gefolgt von “Environmental overkill”. Das auf die Hälfte
geschrumpfte Publikum feiert die Jungs gut ab und wird gleich mal belohnt, in einem kleinen Quizspiel gibt es die neue Demo-CD zu gewinnen. Das ältere
“Helpless cry unheard” und der neue Track “No more fooling” werden rausgeballert. Ziemlich schnell wird deutlich, dass die aktuelle Besetzung erstmals eine
kompakte Einheit bildet. Nach all den Besetzungswechseln an Bass und Gitarre präsentieren sich BLACK HEAD nun optisch und musikalisch als Einheit. Die Gitarren
sägen (auch wenn sie durchaus einen druckvolleren Sound vertragen könnten), der Bass wummert ordentlich und Kinis Gesang ist etwas abwechslungsreicher
geworden. Klar, manchmal wünscht man sich einen kraftvollen Metal-Shouter, aber seine fast softe Stimme gehört zum Bandsound und macht ihn eigenständig. Hinten
auf der Bühne sitzt Bandkopf James und verprügelt gnadenlos sein Schlagzeug, nach einigen privaten Schicksalsschlägen tut es ihm sichtlich gut heute Dampf
abzulassen. Es folgt wieder ein Quizspiel bei dem diesmal der wohl jüngste BLACK HEAD-Fan ein Demo abkassiert. Zuhause wäre der Knirps sicher schon im Bett. Es
folgen zwei Uralt-Klassiker aus gemeinsamen FRIGHT NIGHT-Zeiten die den anwesenden Ex-FRIGHT NIGHT-Musikern Markus, Jürgen und WOSFrank durchaus ein Grinsen
entlocken können. “Fright Night” und “Traveller” werden von den Die-Hard-Fans ordentlich abgefeiert, bevor die Ballade “Make my day” endgültig in die
Anfangstage von BLACK HEAD zurückgeht. Altbasser Andy gröhlt mit glänzenden Augen den kompletten Song mit und übertönt fast die Vocals aus der PA. Wir bekommen
ein anfangs interessantes aber viel zu langes Basssolo und obendrein noch ein langes Schlagzeugsolo in dem James wieder einmal zeigt, dass er ein echter Held
an den Trommeln ist. Beim Publikum ist dann etwas die Luft raus und einige Leute ziehen davon. Auch wir verlassen nach “Wasted time” das Fredericks und verpassen
sicher noch ein paar Songs und Vergnügungsspielchen.

Fazit zu einem gelungenen Abend: AREA-M konnten musikalisch voll überzeugen, BLACK HEAD haben gezeigt, dass sie jetzt das passende Line-Up haben um endlich mal
ein paar Schritte weiter zu kommen. Die neuen Songs kommen wirklich gut, den alten Kram sollte man mal zu Grabe tragen. Der wohl einzige Kritikpunkt: BLACK HEAD
sollten ihre Shows nicht immer mit Spielchen, ewigen Laberpausen und langen Solo-Eskapaden ausbremsen. Wenn die aktuellen BLACK HEAD sich auf ihre Stärken
konzentrieren und dem Publikum ohne viel Firlefanz ihren Power-Metal vor den Latz hauen blasen sie so manche etablierte Metal-Band von der Bühne.

Fotos: Clairvoyant
Layout: doomster

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