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BANG YOUR HEAD 2011: Der Festivalbericht

BANG YOUR HEAD 2011 am 15. und 16. Juli 2011 auf dem Messegelände Balingen.

Letztes Jahr zeigte sich das Wetter in Balingen von zwei extremen Seiten. Am ersten Tag knallte die Sonne erbarmungslos vom Himmel während der Samstag arg verregnet war. Dieses Mal gab es einen mäßigen Durchschnitt von bewölkt aber trocken mit Tendenz zu etwas Sonne am Samstag. Hauptsache kein Regen, sag ich mal.

 

Das Billing war dieses Jahr wieder sehr stark, hatte mit SLAYER und vor allem ACCEPT zwei mehr als würdige Headliner und mit Bands wie CRIMSON GLORY, PSYCHOTIC WALTZ oder D-A-D viele weitere Highlights im Programm. Einzig ein Unfall in der Nacht von Freitag auf Samstag, bei dem ein Besucher schwer verletzt wurde, trübte ein ansonsten rundum gelungenes Festival-Wochenende.

Freitag, 15.07.2011

HUMAN ZOO

BANG
Zwar kein wirklicher Ersatz für CRASHDIET, trotzdem boten HUMAN ZOO eine gute Performance und hatten ein paar echte Mitsing-Hits am Start.

Da wir am Vortag früh ins Zelt gekrochen sind, waren wir entsprechend früh wieder wach und haben es tatsächlich nach dem Frühstück pünktlich auf das Festivalgelände geschafft, um HUMAN ZOO, den Opener des Festivals, zu sehen. Die Melodic-Hard-Rocker aus Balingen waren kurzfristig für CRASHDIET eingesprungen, deren Bassist aufgrund einer Lungenentzündung Auftrittsverbot erhalten hatte. Dadurch rutschten PORTRAIT und CRYSTAL VIPER jeweils eine Position nach oben. Aber zurück zu HUMAN ZOO. Deren Sänger kam mit einer Jacke aus dem Kostümfundus von Rock´n´Roll auf die Bühne und hatten außerdem einen Saxophonisten dabei, der bei einigen Songs zum Einsatz kam. Bei perfekt abgemischtem Sound legten HUMAN ZOO eine gute Performance hin, auch wenn sie sicher kein vollwertiger Ersatz für CRASHDIET waren, was aber in der Kurzfristigkeit auch nicht zu erwarten war. HUMAN ZOO waren eher für das gemäßigte Publikum, konnten hier aber voll überzeugen und hatten ein paar echte Mitsinger am Start.


PORTRAIT

Auf HUMAN ZOO folgten die Schweden von PORTRAIT. Diese haben genau wie die Kollegen von IN SOLITUDE, die ich einen Monat zuvor noch auf dem ROCK HARD FESTIVAL gesehen habe, dieses Jahr ebenfalls ein starkes, zweites Album veröffentlicht. Mit Beast Of Fire, dem Opener eben jenes Albums, ging es dann auch los. Die Band kam einheitlich in schwarzen Lederwesten und nichts drunter auf die Bühne. Optisch war das zum Teil arg grenzwertig, die engen Spandexhosen des Gitarristen mit den Kartoffelstampfern gingen mal gar nicht. Aber gut, nicht jede Band kann nur aus hübschen Jungs bestehen. Was das Stageacting angeht, zogen PORTRAIT gegenüber den Kollegen von IN SOLITUDE klar den kürzeren, der Bassist wirkte den ganzen Auftritt über irgendwie arg teilnahmslos. Immerhin schlich sich Sänger Per Karlsson bei den häufige, lagen Instrumentalparts von der Bühne, es gibt schließlich nichts Schlimmeres als einen Sänger, der doof auf der Bühne rum steht. Ansonsten poste der Gute als einziger auf der Bühne immerhin ab und zu ein bisschen, wirkte bei einigen Gesangsparts allerdings auch ein wenig angestrengt.

BANG
Etwas angestrengt, ansonsten der einzige, der auf der Bühen für Action sorgte – PORTRAIT-Frontmann Per Karlsson.

PORTRAIT spielten fast das komplette aktuelle Album, neben dem Opener unter anderem Bloodbath, Darkness Forever The Nighcomers und als Abschluss The Passion. Das war alles schon ziemlich cool, auch wenn ich sagen muss, dass der Gesang auf längere Dauer schon ein wenig anstrengend sein kann. Aber trotzdem legten PORTRAIT hier einen guten Auftritt hin, mussten sich im direkten Vergleich aber IN SOLITUDE klar geschlagen geben. Gegen eine Tour beider Bands hätte ich nichts einzuwenden, das könnte in einem kleinen Club richtig geil werden.

STORMWARRIOR

BANG
Auf CD großartig, live dieses mal eher mittelprächtig – STORMWARRIOR

Und weiter ging es mit traditionellem Metal aus dem Norden, diesmal, wie Bruder Cle bei der Ansage eher mäßig witzig feststellte, aus Süd-Dänemark. Inzwischen war schon gut was los auf dem Festivalgelände. STORMWARRIOR haben mit ihrem aktuellen Album ja ebenfalls ein ziemlich feines Teil abgeliefert, die Live-Verwertung fiel aber nicht ganz so herausragend aus. Lars Ramcke wirkte am Anfang arg gequält, taute allerdings im weiteren Verlauf noch etwas auf. Trotzdem blieb die Band, was das Stageacting angeht, ziemlich lahm und schien auf ihren Plätzen festgerostet. Schade eigentlich, denn Songs wie Heathen Warrior, Valhalla, Heading Northe oder der klassische Rausschmeisser Iron Prayers sind prinzipiell schon ziemlich geil. Auf CD wirkt die Band auf mich aber leider eine ganze Ecke mitreißender. Schade, da wäre sicher mehr drin gewesen.

CRIMSON GLORY

BANG
Würdiger Nachfolger von MIDNIGHT – CRIMSON GLORY-Sänger Todd La Torre

CRIMSON GLORYCRIMSON GLORY… da war doch was.. Ach ja…. Die Amis waren eigentlich schon 2000 einmal für das BANG YOUR HEAD bestätigt, mussten dann aber leider absagen, weil einer der Gitarristen eine Begegnung mit einem gefährlichen Kaktus hatte. Da scheinen ja echt wilde Pflanzen zu wuchern, wo die herkommen. Aber jetzt, elf Jahre später hat die Band es mit ihrem neuen Sänger Todd La Torre, ansonsten in Originalbesetzung, endlich nach Balingen geschafft. Und das Warten hat sich gelohnt. CRIMSON GLORY spielten mal eben alle bisherigen Bands problemlos an die Wand und boten eine Setlist zum Niederknien, so weit ich es mitbekommen habe nur Songs der ersten beiden Göttergaben Crimson Glory und Transcendence. Von Valhalla, Dragon Lady, Queen Of The Masquerade und Azrael über Masque Of The Red Death, Where Dragons Rule bis zu In Dark Places und Red Sharks, die den Schlusspunkt über einen sensationellen Auftritt setzten. Gitarrenharmonien zum Wegfliegen und dieser unglaubliche Todd La Torre, der es tatsächlich schaffte dem Erbe MIDNIGHTs gerecht zu werden und diesem stimmlich deutlich näher kommt als Wade Black. Ben Jackson und Jon Drenning posten wie die Weltmeister, leisteten sich ein wenig Extravaganz beim Outfit, spielten aber vor allem einfach nur begnadet. Das war ganz, ganz groß und im Vergleich zu allem, was davor kam einfach eine ganz andere Liga. Bitte, bitte, bitte, kommt noch mal auf Tour!

DEATH ANGEL

Ach fuck, was soll ich denn hier jetzt schon wieder schreiben, dass DEATH ANGEL live einfach immer unfassbar geil sind, alles an die Wand spielen und überhaupt, selbst mit einer mal wieder sehr gegenwartsfixierten Setlist trotzdem abräumen? Aber wer mit Mistress Of Pain loslegt, kann danach nur noch wenig falsch machen. Davon überzeugte sich auch VICIOUS RUMORS-Gitarrist Geoff Thrope, dem es in Deutschland offenbar so gut gefiel, dass er nach dem ROCK HARD FESTIVAL gleich hier geblieben ist. Oder hat der hier ne WG mit Harry Conklin?

BANG
DEATH ANGEL können live einfach nichts falsch machen…

Aber zurück zu DEATH ANGEL. Mark trug wieder mal ein Old School METALLICA-Shirt während sich Drummer Will Carroll in die Reihe der GHOST-Shirtträger einreihte. Verschenken die ihre Shirts eigentlich auf Festivals im Backstage-Bereich an andere Mucker oder wieso trägt die inzwischen jeder? Vom aktuellen Album gab es unter anderem den Titeltrack, Claws In So Deep und Truce, vom Album davor Lord Of Hate. Das Frolic Through The Parc-Album wurde leider mal wieder komplett außen vor gelassen, weder mein Liebling Bored noch Guilty Of Innocence. Dafür gab es immerhin Seemingly Endless Time von Act III.

BANG
..selbst mit einer mal wieder arg auf die aktuellen Sachen fixierten Setlist wie der des BANG YOUR HEAD-Auftritts.

The Ultra Violence diente als Intro zu einem Cover von Heaven And Hell. Hier war Gänsehaut angesagt, das war großartig! Danach beendeten DEATH ANGEL mit Thrown To The Wolves einen starken Auftritt, mit nur zwei kleinen Schönheitsfehlern. Zum einen die Setlist, zum anderen finde ich es arg unnötig bei einem Festivalauftritt am Nachmittag gleich zweimal zwischendurch von der Bühne zu gehen. Ansonsten galt, was für so ziemlich jeden DEATH ANGEL-Auftritt gilt: Mehr Energie geht nicht!

QUIET RIOT

BANG
Starker Sänger, mäßige Show – QUIET RIOT

Danach konnten QUIET RIOT eigentlich nur verlieren. Und natürlich konnte die Band nicht annähernd mit der Power von DEATH ANGEL mithalten. Das Ganze hatte zum Teil schon was von Altherren-Treff. Sänger Mark Huff machte dabei noch eine ziemlich gute Figur und verwaltete das Erbe des verstorbenen Kevin Dubrow würdig. Vom Original-Line Up ist eh nur noch Drummer Frank Banali übrig. Natürlich forderten viele Zuschauer von Anfang an den Bandhit Metal Health und hier lag auch ein wenig der Hase im Pfeffer, denn man muss bei neutraler Betrachtung einfach mal sagen, dass es nach den Bandhits wie eben Metal Health, dem SLADE-Cover Cum On Feel The Noize oder Slick Black Cadillac doch etwas dünn wird. Zwischendurch kam Frank Banali für eine Ansage nach vorne und widmete den beiden verstorbenen ex-QUIET RIOT-Musikern Kevin Dubrow und Randy Rhoads die Ballade Thunderbird. Vorher bat er das Publikum um eine Schweigeminute, die allerdings nur etwa zehn Sekunden anhielt. Man muss ja mit der Setlist durchkommen. Alles in allem war der QUIET RIOT-Auftritt eine nette Sache, ich hatte mir allerdings doch etwas mehr erhofft.

OVERKILL

BANG
Wie immer in Topform – OVERKILL

Zwischen DEATH ANGEL und OVERKILL spielen zu müssen ist natürlich auch echt unfair. Letztere waren auch auf dem BANG YOUR HEAD mal wieder in Bestform. Los ging es mit The Green And Black gefolgt von Rotten To The Core. Im Publikum war auf dem ROCK HARD FESTIVAL natürlich mehr Action, was zum einen am Wellenbrecher vor der Bühne aber sicher auch ein Stück weit an der Zuschauer-Zusammensetzung liegt. Daher konnte ich dieses mal auch in Ruhe Notizen machen. Vom neuen Album spielen OVERKILL noch den Titeltrack und Bring Me The Night, dazu die üblichen Klassiker wie Hello From The Guter, In Union We Stand, das mächtige Skullcrusher, Elimination und Fuck You. Keine Überraschungen, wie immer alles top!

IMMORTAL

Ein riesiges, stimmungsvolles Backdrop und Funkenregen zum Einstieg. So sehen Black Metal-Superstars aus. IMMORTAL als Co-Headliner auf dem BANG YOUR HEAD. Und während wir am Fotograben auf Einlass warteten donnerten die Norweger ihren ersten Song durch die PA, von dem bei uns an der Seite allerdings nur Matsch ankommt. Ich vermutete Withstand The Fall Of Time, Setlist.fm sagt All Shall Fall. Letzteres ist wohl wahrscheinlicher.

BANG
So sehen Black Metal-Superstars aus – IMMORTAL

Als ich dann erst mal wieder zentral vor der Bühne stand, wurde es aber wieder besser und Brecher wie Sons Of Northern Darkness oder Rise Of Darkness entfalteten ihre Wirkung, auch wenn die Jungs in Sachen Songtiteln nicht gerade die einfallsreichsten sind. Abath und sein Bass spielender Sidekick schafften es auf jeden Fall mit coolen Posen die Bühne einzunehmen. Die wissen wie man die großen Shows spielt. Nun ja, ganz groß war auf jeden Fall das epische Damned In Black, welches mit Flammensäulen untermalt wurde. Sehr geil! Nach so viel Epik gab es mit Hordes To War erst mal stumpf auf die Fresse. Gegen viertel nach acht musste ich dem ganzen dann leider den Rücken kehren und mich zu den Klängen von Call Of The Wintermoon Richtung Halle bewegen, wo irgendein Genie entschieden hatte, ASPHYX überschneidend mit IMMORTAL spielen zu lassen. Schade, denn eigentlich hat der erste Teil des Auftritts wirklich wieder Lust auf mehr gemacht. Aber ASPHYX gehen vor.

ASPHYX

In der Halle brauchen ASPHYX etwa zehn Minuten länger beim Soundcheck worüber Martin van Drunen sichtlich unerfreut ist. Kurze Zeit später freut er sich aber schon wieder darüber, dass trotz des zeitgleichen Auftritts von IMMORTAL so viele Leute in der Halle sind. Vorher kündigt Bruder Cle die Holländer noch als die vielleicht beste Old School Death Metal-Band der Welt an. Na ja, mit Ausnahme von BOLT THROWER liegt der Mann da so falsch nicht. Das hier ist der erste Auftritt, den ich mit dem neuen Bassisten Alwin Zuur sehe. Dieser kommt von der Bühnenpräsenz nicht ganz an Wannes Gubbels heran. Aber auch so sind ASPHYX live immer noch eine Offenbarung und bieten wieder mal die Doom Death-Vollbedienung, angefangen mit Vermin. Vor Food For The Ignorant bringt Martin die Sache auf den Punkt: Ich bin zu alt für den Scheiss… aber man, macht das Spaß!. So sieht es aus!

BANG
Live wie immer eine Macht – ASPHYX

Von den neuen Songs ist das mächtige Death… The Brutal Way eh nicht mehr aus der Setlist wegzudenken und Eisenbahnmörser sorgt für einen ordentlichen Pit. Und dann ist auch schon Zeit für The Rack, dieses fucking finstere Intro, dieses endlos geile Riff! Danach folgt der neue Song We Doom You To Death von der Split-LP mit HOODED MENACE, die es am Merchandiese-Stand auch zu kaufen gibt, bevor Last One On Earth dem Ganzen ein Ende setzt. Und hier bangen noch mal alle, auch wenn so einige inzwischen abgewandert sind – ACCEPT legen draußen los. Ich kann mich ASPHYX aber nicht entziehen und warte bis zum Ende ab, bevor auch ich nach draußen vor die Hauptbühne eile.

ACCEPT

BANG
Das berühmte ACCEPT-Ballet live in Balingen.

Die ersten beiden ACCEPT-Songs verpasse ich dank der Doom Death-Offenbarung in der Halle aber pünktlich zu Starlight quetsche ich mich durch den randvollen Photograben und stelle mich danach mit meinem Kumpel Martin vor die Bühne, um dem bisher wohl besten ACCEPT-Konzert beizuwohnen, das ich bisher erlebt habe. Vielleicht war der 2005er Auftritt auf dem ROCK HARD FESTIVAL in der selben Liga, damals war immerhin Udo noch dabei. Aber ganz objektiv betrachtet steckt dieser Marc Tornillo seinen Vorgänger in die Tasche, zumindest meiner Meinung nach. Inzwischen spricht er ab und an sogar ein bisschen mit dem Publikum. Und auch der Rest der Band hat verdammt viel Spaß, es kann mir keiner erzählen, dass ACCEPT das ganze nur wegen der Kohle weitermachen. So sieht keine satte Altherren-Band aus, die sich nur noch mal die Rente aufbessern will.

BANG
Sieht so eine Altherren Band aus? Sicher nicht! 

Natürlich sind es vor allem die Klassiker, die die Stimmung zum sieden bringen, aber auch die neuen Songs zünden und erinnern mich mit Nachdruck daran, dass ich mir Blood Of The Nations endlich mal zulegen muss. Das Drumkit von Stefan Schwarzmann ist übrigens so ziemlich das prolligste des Festivals. Bei Bulletproof kommt Wolf Hoffmann dann mit einem coolen, nicht zu langem Solo zum Zuge und während Loosers And Winners entschließe ich mich schweren Herzens, noch rüber zu AMORPHIS zu gehen um zumindest noch einen Teil des Auftritts der Finnen mitzubekommen. Was für ein Auftritt von ACCEPT! Ganz großes Tennis!

AMORPHIS

Da können AMORPHIS nicht ganz mithalten, auch wenn die Band hier etwas weniger verschlossen wirkt, als noch auf dem ROCK HARD FESTIVAL. Der Sound ist gut und die Halle voll. Neben älterem wie Song Of The Troubled One und dem immer wieder wunderbaren My Kantele sind es wieder mal vor allem die neuen Songs, die AMORPHIS zum besten geben, sei es Crack In A Stone, You I Need oder Three Words bevor Silver Bride den ersten Teil des Sets beendet. Bei den Grunzern stampft Tomi immer wieder von einem Bein auf das andere, was nach einer Weile doch recht niedlich aussieht. Dann läuft das Tales From The Thousand Lakes-Intro gefolgt von The Castaway. Black Winter Day fällt erneut aus, dafür beenden Towards And Against und House Of Sleep, bei dem wirklich die ganze, verdammte Halle mitsingt den Auftritt. Ein ganz großer Gänsehaut-Moment zum Schluss!

Samstag, 16.07.2011

IVANHOE

BANG
Spielfreudig aber mit etas altbackener Mucke unterwegs – IVANHOE

Den Opener am Samstag am gaben die schwäbischen Progressive Metaller IVANHOE, bei denen auf den ersten drei Alben ein gewisser Andy B. Franck, heute in Diensten von BRAINSTORM und SYMPHORCE gesungen hat. Die letzten beiden Alben hat der aktuelle Sänger Mischa Mang eingesungen. Zum Start gab es bestes Wetter mit endlich auch Sonnenschein, nachdem es gestern zwar trocken, aber den ganzen Tag über zugezogen war. IVANHOE war die Freude über ihren Auftritt hier deutlich anzusehen, die Band wirkte sehr spielfreudig, auch wenn ich leider sagen muss, dass ihr Sound letztendlich doch etwas altbacken klang. Klar, die Jungs sind naturgemäß allesamt gute Musiker und der Sänger ist ebenfalls richtig gut. Auch die Songs sind alles andere als schlecht, es fehlt aber irgendwo das Alleinstellungsmerkmal. So wie IVANHOE klingen eben auch einige andere Bands aus diesem Genre, da hilft es inzwischen auch nicht mehr, dass die Jungs schon seit Mitte der achtziger aktiv sind. Das soll die Musik von IVANHOE jetzt nicht abwerten, denn das Songmaterial der Band hat seinen Charme. Es fehlt eben nur ein Schuss Frische um mich wirklich zu begeistern. Nichtsdestotrotz machten IVANHOE ihren Job als Opener richtig gut.

METAL INQUISITOR

BANG
Mindestens so begeistert vom Publikum wie das Publikum von ihm – METAL INQUISITOR-Sänger El Rojo

Musikalisch innovativer wurde es danach nicht wirklich, denn wo METAL INQUISITOR drauf steht, da ist bester, traditioneller Edelstahl drin. Los ging es mit Extinction, dem Opener des aktuellen Albums. Beim zweiten Song wurde Bassist Martin doch tatsächlich von irgendeinem Arschloch mit einem Schuh beworfen und getroffen, was dieser recht cool mit einem Stinkefinger quittierte und ansonsten ungerührt weiterspielte. El Rojo spielte in jeder freien Minute Luftgitarre und war mal wieder richtig begeistert geil, hier wird es ja immer voller. Zum Ende hin dann die übliche Frage: Wollt ihr noch mehr dämliche Ansagen oder noch einen Song mehr?. Es folgten Restricted Agony und Doomsday For The Heretic und zum Abschluss Zombie Driver, welches auf dem ROCK HARD FESTIVAL leider fehlte. Mal wieder ein geiler Auftritt der Band, die sich auch auf großen Bühnen sichtlich wohl fühlt.

TYGERS OF PAN TANG

METAL INQUISITOR waren ohne Frage geil, aber was die TYGERS OF PAN TANG danach ablieferten war einfach nur der Hammer. Natürlich waren wir nach der Hammer-Performance auf dem KEEP IT TRUE vorgewarnt. Die Band schaffte es vor ungleich größerer Kulisse tatsächlich genau so energiegeladen alles in Grund und Boden zu rocken. Mittelpunkt des Geschehens war wieder Sänger Jacopo Meille. Der Kerl ist ne echte Granate, ein Bühnentier und nebenbei noch ein großartiger Sänger mit einer grandiosen Reibeisenstimme. Der Kerl ist der geborene Rockstar.

BANG
Der geborene Frontmann – Jacopo Meille (l.) von den TYGERS OF PAN TANG

Aber auch die beiden Gitarristen Deano und Gründungsmitglied Rob Weir liefen, hüpften und sprangen quietschfidel über die Bühne, als wären sie alle Anfang zwanzig. Lediglich Bassist Brian West hielt sich eher zurück. Egal ob man die Band vorher schon kannte oder nicht, die TYGERS rissen mit Euthanasia, Tyger Bay, Hot Blooded oder Rock And Roll Man ausnahmslos jeden mit. Vor der Bühne herrschte Partystimmung, wozu das Bombenwetter sicher seinen Teil beitrug. Man waren die wieder gut!

D-A-D

Und die Partystimmung sollte weiter gehen. D-A-D sind eine dieser Bands die ich bisher mit Missachtung bestraft habe. Wie dumm kann man eigentlich sein? Mit ihrem Gute Laune-Rock hatten die Dänen um Frontmann Jesper Binzer das Publikum sofort gewonnen. Jesper punktete mit brüllend komischen Kauderwelsch-Ansagen und Bassist Stig Pedersen hatte zwar nur zwei Saiten an seinem Instrument sprang dafür aber auf der ganzen Bühne herum. Drummer Laust Sonne wiederum wurde bei seinem Solo-Spot mit, von Jesper initiierten Komm schon Laust, wir wissen du schaffst es angetrieben. Diese Dänen machten hier ein ganz großes Party-Fass auf, stimmungstechnisch war das der vielleicht beste Auftritt des Festivals.

BANG
Partystimmung und Kauderwelsch-Ansagen – D-A-D

Neben Riding With Sue, welches durch seine Western-Gitarren hervorstach waren No Fuel Left For The Pilgrims und natürlich Sleeping My Day Away die Highlights im Set. Besonders letzteres wurde von so ziemlich allen im Publikum mitgesungen und geht mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Das nennt man wohl Ohrwurm. Danach konnte der Rausschmeißer Reconstrucdead die Stimmung nicht mehr halten, die war nämlich bei Sleepin… ganz weit oben. Und ganz nebenbei habe ich mal wieder eine Band für mich entdeckt, die viel zu lange an mir vorbei gelaufen ist.

PSYCHOTIC WALTZ

PSYCHOTIC WALTZ-Fanboy bin ich schon etwas länger, na ja, zumindest seit ich mit den 2004er Re-Release-Boxen auf die Band gestoßen bin. Und jetzt sehe ich die Band dieses Jahr schon zum zweiten Mal nach dem großartigen Konzert im Vorprogramm von NEVERMORE. Und wieder lieferten PSYCHOTIC WALTZ einen bemerkenswerten Auftritt ab, der für viele sicherlich zu den Highlights des Wochenendes gezählt haben dürfte. Zwar hielten es PSYCHOTIC WALTZ schon wieder nicht für nötig Faded zu spielen, aber immerhin die Jahrhundertballade I Remember war diesmal im Gepäck.

BANG
Erneut göttlich und hoffentlich bald auf Headliner-Tour – PSYCHOTIC WALTZ

Devon Buddy Lackey Graves (um namenstechnisch mal auf Nummer sicher zu gehen) gab wieder mal den Schlangenbeschwörer, wandelte über die Bühne und zog das Publikum mit seinem Gesang in seinen Bann. Dazu diese unfassbaren Gitarren der Herren Rock und McAlpin, die Akkorde zu Klangkaskaden formten. Einmalig! Aber im Mittelpunkt stand natürlich der Frontmann, der das Publikum auch mit lustigen Song-Ratespielen zu unterhalten wusste. Meistens eher mäßig witzig, war sogar dass bei Devon unterhaltsam. Ganz groß war erneut Morbid, vom Bleeding-Album aber auch Freakshow und vor allem das abschließende Halo Of Thorns ließen die Leute reihenweise ausrasten. Der Headliner-Gig nächstes Jahr auf dem KEEP IT TRUE dürfte neben der ARCH/MATHEOS-Geschichte wohl so ziemlich das El Dorado der Prog Metal-Fans werden. Diese Band muss einfach auf Headliner-Tour kommen. Sie muss, sie muss, sie muss. Oder im Co-Headliner-Paket mit CRIMSON GLORY.

JEFF SCOTT SOTO

Herrn Soto hatte ich Anfang des Jahres noch mit dem TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA in Düsseldorf gesehen. Da mir der Mann positiv in Erinnering geblieben war, stand ich nun neugierig vor der Hauptbühne. Der Hauptbühne? Ja, der Hauptbühne. Da PRETTY MAIDS-Frontmann Ronny Atkins es tatsächlich geschafft hatte sich zu verspäten mussten die Dänen mit JEFF SCOTT SOTO Uhrzeit und Bühne tauschen, wurden also in die Halle geschoben die dabei Zeugenaussagen zufolge wohl aus allen Nähten platzen sollte. Aber erst mal konnte Mr. Soto die Gunst der Stunde nutzen und auf der großen Bühne rocken. Und in der Halle wäre dieses Hard Rock-Spektakel auch verschwendet gewesen. Angetrieben von einer bestens aufgelegten Band, die den Fronter mit erstklassigen Backing Vocals unterstütze rockte JEFF SCOTT SOTO im eine Nummer zu kleinen Hemd los.

BANG
Bot eine coole Show, der die Verlegung auf die Hauptbühne definitiv gut getan hat – JEFF SCOTT SOTO

Die Setlist enthielt so einige Songs aus seiner TALISMAN-Zeit, Solo-Material aber mit Fool Fool und Warrior auch zwei AXEL RUDI PELL-Songs sowie mit Livin The Life einen Song der Band STEEL DRAGON aus dem Film Rockstar. Neben der Musik gab es für die Damen natürlich auch optisch was zu sehen. Mr. Soto ist sich seines Aussehens durchaus bewusst, man möchte ja fast das Wort eitel in den Mund nehmen. Dabei ist der große Kerl mit dem Gesicht eines Mittzwanzigers andauernd auf der Bühne unterwegs, wenn er sich nicht gerade die Haare nass macht. Ja, ja, die Optik. Mit einem instrumentalen Medley zollte die Band außerdem unter anderem GARY MOORE, DIO und MICHAEL JACKSON Tribut. Das gefühlvolle Still Got The Blues-Solo, war hier der frühe Höhepunkt. Ein – zumindest für mich – überraschend starkes Konzert, dem die Verlegung auf die Hauptbühne sicher gut getan hat.

SONATA ARCTICA

BANG
Routiniert, nett, harmlos, unterhaltsam – SONATA ARCTICA

 Die Finnen erwischten einen guten Einstieg mit Flag In The Ground. Anschließend verlor der Auftritt allerdings an Schwung. Das Publikum hörte aufmerksam zu und wurde ordentlich unterhalten. Die großen Begeisterungsausbrüche fanden allerdings lediglich im Toni-Kakko-Fanclub direkt vor der Bühne statt. Der Band merkte man die Routine an, die sie im Laufe von Hunderten von Auftritten angesammelt hatte. Der Gesang traf genau das Niemandsland zwischen klarem Melodiegejodel und eigentümlicher Nasalität, das man von den Alben her gewöhnt ist. Grundsätzlich stehe ich der Musik von SONATA ARCTICA sehr positiv gegenüber. Doch live fehlte mir irgendwie stehts der Funken, den an diesem Wochenende schon so viele andere Bands gezündet hatten. Hinzu kam eine Songauswahl, die viele Karriere-Höhepunkte (wie z.B. Wolf & Raven, FullMoon, The Cage) ausließ. Stattdessen gab es das schleppene Blinded No More sowie eine Reihe von ruhigeren Stücken des Silence-Albums. Bei heiterem Sonnenschein konnten die Lieder ihre Wirkung nicht voll entfalten, zumal der Party-Faktor der Musik auch so schon nicht allzu hoch ist. So spulte das Quintett neuere Songs (Paid In Full, The Last Amazing Grays) und ältere Schoten (Victoria´s Secret, Black Sheep) ab, während ich vergeblich auf eine Nummer (oder auch fünf) des genialen Debüts wartete. Nach gerade einmal acht Stücken beschloss Don´t Say A Word den Auftritt mit einem kraftvollen Ausrufezeichen, dass durch ein langwieriges Wodka-Ende umgehend wieder verwässert wurde. Somit lässt sich dieser Teil des Festivals als nett, aber harmlos beschreiben und mal eine Verschnaufpause mit unterhaltsamem Melodic Metal im Hinter- bzw. Vordergrund brauchte, fand sie hier. (Jutze)

HELLOWEEN

HELLOWEEN hab ich das bisher erste und letzte mal vor ungefähr zehn Jahren in WACKEN gesehen. Damals war das spannendste am Konzert die Schlägerei direkt neben mir, was auch daran gelegen haben könnte, dass ich bisher eigentlich immer noch das Debüt der Band am besten finde. Dementsprechend war ich eigentlich nicht all zu heiß auf die Hamburger. Andererseits hatte ich irgendwann mal ein paar Fetzen von Are You Metal? vom aktuellen Album 7 Sinners gehört und fand das ziemlich geil. Und genau mit diesem Song legten HELLOWEEN los und zimmerten dem Balinger Publikum in Folge eine fast ausschließlich mit Klassikern bestückte Setlist zurecht. Vom neuen Album gab es noch das ebenfalls saucoole Where The Sinners Go und im grandiosen viertelstündigen Keeper-Medley wurde natürlich auch The King For A 1000 Years berücksichtigt. Ansonsten? Eagle Fly Free, I´m Alive oder das mit Singspiel und Bandvorstellung auf zehn Minuten gedehnte Future World, nur vom feinsten heute. Dazu wirkte die Band verdammt spiel- und bewegungsfreudig, das hatte ich irgendwie auch noch anders in Erinnerung.

BANG
Bomben-Setlist und viel Gelaber: Andy Deris und HELLOWEEN

Andi Deris war in Laberlaune, was einerseits sympathisch rüber kam, andererseits hätte es auch noch ein Song mehr getan. Zwar gab es vom ersten Album nicht einen Song zu hören, andererseits kann wohl auch nur Kai Hansen diese Songs authentisch singen. Machte aber nix, denn HELLOWEEN haben hier richtig Arsch getreten und machten mit Dr. Stein und I Want Out den Sack zu. Wow! Damit, dass ich mal begeistert von einem HELLOWEEN-Konzert schwärme hätte ich auch nicht mehr gerechnet.

PRETTY MAIDS

Nachdem HELLOWEEN zwar überaus spielfreudig die Hauptbühne rockten, aber dabei leider ausschließlich Sachen spielte, die sie bereits im Januar nebenan in der Halle im Programm gehabt hatten, verzog ich mich in die selbige, um den PRETTY MAIDS-Auftritt anzuschauen. Die Dänen lieferten einen Mehrfach-Spagat ab, indem sie harte und gefühlvolle sowie neue und alte Songs bunt gemischt im Programm hatten. Die Stimmung in der gerappelt vollen Halle war vom ersten Ton an ausgezeichnet und die Band brauchte eigentlich nur noch den Applaus ernten. Gerade aber die Rhythmusgruppe ackerte wie der Teufel, so dass man beinahe meinen könnte, hier wäre ein hungriger Newcomer auf der Bühne. So klangen die aktuellen Songs Pandemonium, I.N.V.U. und It Comes At Night kraftvoller und organischer als auf Platte. Zwischendurch erinnerten allerdings Rodeo und Back To Back an die einstige Weltklasse der Band. Ronnie Atkins sang so verflucht gut, dass ich ihm die ganzen Rockstar-Ich-kann-euch-nicht-hören-Sachen verzieh. Dass die Band auch in den 90ern einige coole Platten am Start hatten, zeigte sich bei der ebenso kitschigen, wie eingängigen Ballade Walk Away und dem Dampfhammer Sin-Decade. Mit Please Don´t Leave Me und Love Games gab es noch zwei weitere Songs fürs Herz, ehe die Band plötzlich gedachte, Feierabend zu machen. Da die Spielzeiten auf Festivals eh schon begrenzt sind, war die mehrminüte Pause an dieser Stelle bedauerlich.

Immerhin versöhnten PRETTY MAIDS mit einer amtlichen Version ihres Future World, das – im Gegensatz zu HELLOWEEN auf der Hauptbühne – nicht unnötig in die Länge gezogen wurde. Eigentlich hätte die Band nun mit Krachern der Marke Yellow Rain, Rock The House und Wouldn´t Miss You vollends abbräumen können. Stattdessen gab es aber mit Little Drops Of Heaven eine weitere neue Nummer, ehe das obligatorische Red, Hot And Heavy den Reigen gebührend beendete. Zumindest gab es ein wenig Abwechslung im Vergleich um BANG YOUR HEAD 2006. Die Publikumsreaktionen sprechen auf alle Fälle dafür, dass die Band noch lange nicht zum alten Eisen gehört. (Jutze)

SLAYER

Da hatten HELLOWEEN ganz schön vorgelegt, andererseits sind SLAYER nun mal SLAYER. Das merkte man schon im Fotograben, denn da war die Hölle los, so viel wie bei keiner anderen Band auch nur annähernd. SLAYER legten mit World Painted Blood einen noch eher verhaltenen Start hin, aber spätestens beim als drittes gespielten War Ensemble war das Publikum hellwach. An der Gitarre ersetzte Gary Holt weiterhin Jeff Hannemann, der sich wohl immer noch nicht von seiner Krankheit erholt hat. Für die technisch nicht all zu prallen SLAYER-Soli musste der Mann sicher keine Überstunden im Proberaum schieben. Im Vergleich zu Araya und King wirke Gary Holt aber irgendwie winzig auf der Bühne. Tom Araya wird in diesem Leben auch nicht mehr der Ansagen-König, wirkte wie immer zurückhaltend höflich, was einen bizarren Kontrast zum musikalischen Teil der Darbietung bildete. Außer Diabolus In Musica und Christ Illusion bedachten SLAYER an diesem Abend jedes Album mit mindestens einem Song. Das ignorieren von Christ Illusion fand ich im Nachhinein persönlich etwas schade, während des Auftritts war das aber ziemlich egal, denn da gab es mit War Enselmble, Postmortem, Dead Skin Mask, The Antichrist und dem phänomenalen Seasons In The Abyss mehr als genug zum Abschädeln.

BANG
Die beste Lichtshow des Festivals: SLAYER

Zwischendurch hatte der Auftritt zwar auch ein paar Längen, das könnte aber auch an der generellen Müdigkeit gelegen haben. Zwei Tage Festival machen halt irgendwie schon müde. Aber der Endspurt war mit South Of Heaven, Raining Blood, Black Magic (geil, geil, geil!) und natürlich Angel Of Death so hochkarätig besetzt, dass an Müdigkeit plötzlich nicht mehr zu denken war. Danach noch ein freundliches Gute Nacht, auf Widersehen von Tom, dann war Feierabend. Fast… Der Veranstalter kam auf die Bühne und berichtete dem Publikum von einem Unfall, der sich in der Nacht von Freitag auf Samstag zugetragen hatte. Ein Festivalbesucher wurde auf der Straße zum Metal Camp von einem Auto erfasst und schwebte zum Zeitpunkt der Ansprache noch in Lebensgefahr. Inzwischen ist er aber über den Berg und wird wohl keine bleibenden Schäden davon tragen. Nachträglich noch alles Gute! Das Feuerwerk direkt danach wirkte dann irgendwie unpassend, ist andererseits aber natürlich der traditionelle Abschluss des BANG YOUR HEAD, das auch dieses Jahr wieder ein rundum gelungenes Festival war. SLAYER erwiesen sich als würdiger Headliner, kamen aber an den ACCEPT-Auftritt vom Vorabend nicht ran.

 

Berichte SONATA ARCTICA & PRETTY MAIDS: Jutze
Restliche Berichte: agony&ecstasy
Foto SONATA ARCTICA: Jutze
Restliche Fotos: agony&ecstasy

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