WYNJARA: Human Plague

Unverhofft kommt oft, so auch hier, denn die Amis holen nach geschlagenen vier Jahren abermals die Death Metal Keule raus und setzen uns ein außergewöhnlich Album vor die Nasen.

Ja, es ist tatsächlich vier Jahre her, das letzte Lebenszeichen von den Amerikanern WYNJARA – das selbstbetitelte Debüt Wynjara. Auch so lange Zeit später steht die Band um J.P. Soars (Ex-MALEVOLENT CREATION, DIVINE EMPIRE) und Jason Morgan (die heute von Brooks Rose am Mikro unterstützt werden) noch für qualitativen Ami-Death, der so abwechslungsreich ist, dass man schon gar nicht mehr von Ami-Death reden kann. WYNJARA thrashen mal in traditioneller Manier los, beruhigen dann mit außergewöhnlichen Instrumentalen und fegen natürlich auch mal mit rauem Death Metal über das Feld, der mal schnell und technisch und mal groovend und erdig aus den Boxen quillt. Vor stilfremdem Elementen machen die Mannen nicht halt. Manche Parts könnten auch aus dem traditionellen Metal oder Rock stammen. Das energische Laughing As They Die ist ein echter Brecher und ultra-aggressiv – schneller Death Metal trifft auf knallende Grooves und starke Gitarrenmelodien und alles in einem Song, ohne dass ein Element begünstigt wird und das andere in den Schatten stellt. Ein Opener, der es in sich hat. WYNJARA können das Level und die Abwechslung über die ganze Platte halten und so entwickelt sich Human Plague im Player schon bald zu einem kleinen Schatz. Die Scheibe ist weder easy-listening, noch stumpf, weder zu simpel, noch zu komplex, alles hält sich sehr gut in der Waage. Egal, ob der Double-Bass Panzer Feast Of Fools, der stampfende Rocker Shallow oder das pfeilschnelle Disgrace, alle Stücke sind ausgeklügelte Kompositionen mit Druck, Präzision und Einfallsreichtum. Mit I Am wagt man sich gar in langsame, doomige Dimensionen mit schleppenden Gitarren vor.

Der Gesang passt sich über das ganze Album hinweg an die Stimmung der Musik an und klingt mal herkömmlich brutal, aber auch nur entspannt rau oder sogar (relativ) leise und einfühlsam.

Human Plague wird zwar wahrscheinlich nie den Erfolg einfahren, den es verdient hat, ist und bleibt aber dennoch eine musikalische Meisterleistung, die Annerkennung verdient. Von Jason Morgan selbst mit einem deftigen Sound versehen, liefern WYNJARA uns also anno 2004 ein Album der Oberklasse, vollgestopft mit modernem Death Metal. Zeitgemäß, kraftvoll und facettenreich, wenn man nicht völlig verbohrt ist, geht da kein Weg dran vorbei.

Veröffentlichungstermin: 11.10.2004

Spielzeit: 45:18 Min.

Line-Up:
John Paul Soars – Vocals, Guitarre

Jason Morgan – Gitarre, Programming

Brooks Rose – Vocals

Produziert von Jason Morgan
Label: Nocturnal Art Productions

Homepage: http://www.wynjara.us

Email: tux2574@yahoo.com

Tracklist:
01. Meltdown

02. Laughing As They Die

03. Feast Of Fools

04. Rebirth

05. Shallow

06. Disgrace

07. I Am

08. Little Man

09. Transformations

10. Walking Dead

11. Hypocrite

12. Aftermath

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