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WOJCZECH: Sedimente

Ein wahres Grind-Punk-Metal-Leckerli, das Fans von NASUM bis TRAGEDY mit Genuss verschlingen dürften.

Egal, ob mit WOJCZECH bisher eine Underground-Perle an mir vorbeigeschnellt ist, ich kann es nicht ändern. Aber ihr dreizehntes Release und erstes Album Sedimente flößt Respekt ein, keine Frage. Die deutsche Grindcore-Maschinerie lädt zum Tanz ein und nimmt keine Gefangenen. Und dabei ist sie innovativer als man meinen könnte.

Würden TOTENMOND noisigen Grindcore machen, sie würden nicht annähernd so intensiv wie WOJCZECH auf Sedimente klingen. Denn auch wenn dieses Album nach 24 Minuten vorbei ist, man traut sich kaum es gleich danach wieder zu hören, so verstörend ist es. Herrliche Dissonanzen, wie man sie von TODAY IS THE DAY her kennt und die Verbindung hiervon mit Punk, Metal und Grind, diese unbändige Wut, sie trifft den Hörer mitten ins Gesicht und packt ihn an den Eiern. WOJCZECH lassen ihre ganze Erfahrung in diese Scheibe einfließen und sind wohl nicht zuletzt darum so abwechslungsreich, darum werden auch Fans von NASUM bis TRAGEDY diese Scheibe mit Freuden verschlingen.

Dauernde Blast Beats und sägende, langweilige Riffs gibt es auf Sedimente nicht, viel mehr satten Groove und abwechslungsreiche Songstrukturen, die zu keiner Sekunde Langeweile aufkommen lassen. Dazu gesellt sich das abwechslungsreiche Gebrüll und Gekreische von Sänger Danilo Posselt, der wohl nach den Aufnahmen zu dieser Scheibe erstmal vier Wochen lang Blut gehustet hat. Produziert ist dieser unberechenbare, intensive und ungewöhnliche Hassbatzen auch so wie er sein soll: Räudig, fett, ungemütlich.

Und dank Songs wie Superparadigma, Graufilter, Dogmafalle, und 2Letzer Ausgang Opferrolle / Reste der Vergangenheit kann ich für dieses Scheibchen auch guten Gewissens eine Kaufempfehlung aussprechen, auch wenn ich denke, dass Sedimente zum Preis einer EP erhältlich sein sollte. Und jetzt hoffe ich, dass WOJCZECH auch mal in meinen Breitengraden ein paar Bühnen zerdeppern.

Veröffentlichungstermin: 1. November 2005

Spielzeit: 23:56 Min.

Line-Up:
Danilo Posselt – Vocals

Stephan Kurth – Guitar, Vocals

Andy Colosser – Bass, Vocals

Stephan Gottwald – Drums

Produziert von Harris Johns
Label: Selfmadegod Records

Homepage: http://www.myspace.com/wojczech13

Tracklist:
1. Krebskult

2. Superparadigma

3. Wachkoma

4. Graufilter

5. Holzklasse

6. Macht der Beseelten

7. Kein Gesicht

8. Dogmafalle

9. Tunnel

10. Redeschleife

11. Letzter Ausgang Opferrolle / Reste der Vergangenheit

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