WITCHBREED: Heretic Rapture

Female fronted Metal aus Portugal. Wo ist BWLinz, wenn man ihn braucht?

Und wieder beglücken Ascendance Records, die mich vor kurzem noch mit dem zweiten AMBERIAN DAWN-Album langweilten, mich mit einer female fronted Metal-Band. Wo ist eigentlich BWLinz, unser österreichischer Chicks-Terminator, wenn man ihn braucht? Nun ja, da hier allerdings Ex-MOONSPELL-Bassist Ares mitwirkt, war mein Interesse dann doch irgendwie geweckt. Und im Bandinfo wird dann gleich ganz bescheiden aufgetischt: One of the heaviest and darkest Metal records ever recorded with female vocals. Na, wenn da mal nicht jemand den Mund zu voll genommen hat. Aber warten wir es mal ab. Nach dem Intro startet der erste Song dann auch tatsächlich überraschend aggressiv, wird zwischendurch etwas melodischer, nur um später doch wieder schnell, heavy und mit Growls einen Gang höher zu schalten. Dazu eine dezent orientalisch anmutende Melodie und Gesang, der erfreulicherweise weit weg ist vom Opern-Geträller, welches ich schon befürchtet hatte. Auch auf den restlichen Songs bewegen sich WITCHBREED geschickt zwischen Härte und Melodie, zeigen sich mal verspielt, dann wieder thrashig, mal bezaubernd, mal heavy. Neben dem starken Gesang von Goldkehlchen Ruby zeigen auch die Herren Musiker, dass hier keine Stümper am Werk sind. Nein, hier wird auch instrumental nicht auf Sparflamme gekocht. Was Heretic Rapture fehlt, sind ein paar richtig große Melodien oder Refrains, die sich dem Hörer nachhaltig ins Gedächtnis brennen. Auch fehlt der eine oder andere richtig überragende Song, der Hit quasi. Aber auch ohne einen solchen haben die Portugiesen ein mehr als beachtliches Debüt abgeliefert. Wer auf Düster Metal mit weiblichem Gesang steht, kann hier eigentlich wenig falsch machen, denn im Gegensatz zu den oben genannten Label-Kollegen zeigen WITCHBREED schon auf ihrem Debüt, wie man in diesem Genre weitgehend kitschfrei aufspielt und agieren über weite Strecken tatsächlich heavier als das Gros der Konkurrenz.

Veröffentlichungstermin: 29.06.2009

Spielzeit: 49:39 Min.

Line-Up:
Ruby – vocals
Dikk – guitar
Filipe Sousa – guitar
Ares – bass
Tiago Lopes – drums

Produziert von Waldemar Sorychta
Label: Ascendance Records
MySpace: http://www.myspace.com/witchbreed

Tracklist:
01. Atheos
02. Symphony For The Fallen
03. Thy Eclipse
04. Rebel Blood
05. Firethrone
06. Medeusa
07. Ignis Bellum
08. Ruby Light Of The West
09. Fang & Claw
10. Eternal Exile
11. Unspoken Vow
12. Eden´s End
13. Heretica

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