Um Eigenproduktionen zu besprechen brauch ich einen guten Tag. Immerhin will ich das Potential der Band erkennen und nicht an den offensichtlichen Schwächen vieler Demos wie Produktion oder Anfängerfehler im Songwriting bereits vorschnell negativ urteilen. Dafür brauche ich Geduld und Feingefühl.
Heute ist so ein Tag. Gut für VOLITION, die ich auf meiner Suche nach guten Eigenproduktionen schon längst abgehakt hatte. VOLITION spielen nach eigenen Angaben melodischen Metal. Das stimmt insofern, dass melodische Gitarrenläufe und cleane Parts in ihren Songs vorkommen. Nicht zu leugnen ist allerdings ein düsterer Einfluss, denn positive Momente findet man in den meisten der 8 Songs nur sehr wenige. Der Gesang von Florian ist mehr ein melancholisches Klagen, denn ein Singen (sorry, an einigen Stellen muss ich unweigerlich an Björk denken). Leider ist sein Gesang auch der größte Schwachpunkt der Aufnahmen. Florians Organ ist einfach nicht kräftig genug, um die Töne halten zu können oder gar mit Volumen zu füllen. An einigen Stellen – besonders in den ruhigen Zeiten – rollen sich mir die Fußnägel hoch. Positiv hervorzuheben ist dagegen die Bassarbeit, die durch extravagantes Spiel besonders im energiegeladenen besten Song der CD ‚The Hollow One’ hervorsticht. Die Songs haben durchaus Potential, wenn sie auch nicht besonders auffallen oder sich gar ein eigener unnachahmlicher Stil bemerkbar macht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Um den Sound in Zukunft fetter zu machen, ist ein zweiter Gitarrist, wie zu de Anfangszeiten der Band 1997 und ein neuer Sänger durchaus ratsam.
Kontakt: Florian Füntmann, Oberschlesier Str. 92, 48151 Münster, Tel: 0251-794464
Jens Koch
Spielzeit: 27:47 Min.
Line-Up:
Florian Füntmann (v./g.)
Jonas Hülsermann (b.)
Gregor Niehues (d.)
Label: Eigenproduktion
Email: uumaj@web.de
Tracklist:
Intro
When God Arrives
Cold
Distance
Hard To Stay
In The Silence Of War
The Hollow One
Angels Dying