Eclectic Dark Experimental Soundscapes – so lautet die Einordnung des Musikers VLE. An solchen vagen Beschreibungen wird schnell deutlich, dass sich Book Of Illusions nicht so ohne weiteres kategorisieren lässt. Kühle, verzerrte Gitarren, sphärischer Singsang, Growls, raumfüllende Keyboardflächen und wabernde Synthies fließen ineinander, verstrudeln, trennen sich und vereinen sich wieder. Die Songs sind schwer zu beschreiben, wobei schon alleine der Ausdruck Song nicht immer zutreffend ist. Vle, ein Ein-Mann-Projekt, überschüttet den Hören mit Klangkaskaden, und bewegt sich dabei ohne krasse Übergänge zwischen düsteren Atmosphären und schimmernden Lichtmomenten. Liebhaber sphärischer Klänge, die auch das ein oder andere wüst verzerrte Gitarrenriff ertragen, lassen sich von VLE sicher gerne auf eine Reise durch einen dunklen und leeren Kosmos entführen. Der Amerikaner geht recht minimalistisch vor, statt zu viele Spuren übereinander zu legen, gibt er einzelnen Parts Raum, sich zu entfalten. Da mag an manchen Stellen zwar irritieren, doch die Melodien sind stark genug, um sich alleine zu behaupten. Gesang muss man förmlich suchen, da man bei VLE den Eindruck hat, dass er alle Instrumente gleichberechtigt neben der Stimme einsetzt.
Interessant und spannend einerseits, beruhigend und entspannend andererseits, ist The Book Of Illusions: Chapter I sicher kein Album für jederzeit, doch die Tracks haben ihren ganz eigenen Reiz. Gefangengenommen wird man von der Musik nicht, dazu sind die Titel einfach nicht intensiv genug, doch geht von ihnen eine unglaublich beruhigende Wirkung aus. Das Ganze ist gut gemacht und wer gerne mal in Tagträumen schwelgt, findet mit diesem Album eine passende Untermmalung.
Kontakt: VLE25@hotmail.com
Tracklist:
Kano
Freedom To Fly
Behold The Night/Beyond Sunsets
Timeless
3 in 5
Drift
Stark
Spielzeit: 25:28
Besetzung:
The VLE – Manipulation of Boom Box, 4-Track, Keyboards, Gitarre, Bass, Gesang