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VAINAJA: Kadotetut

Eine morbide Zeitreise: Bitterböser Death-Doom aus Finnland.

Eine morbide Zeitreise: VAINAJA beschwören die Zeiten des Terrors herauf, als im Finnland des neunzehnten Jahrhunderts der irre Prediger Wilhelm mit seinem Gefolge für jede Menge Horror sorgte. Und VAINAJA begeben sich zugleich auf eine Zeitreise in die frühen Neunziger, als sich der Moder des Doom-Death zum ersten Mal aus der Gruft erhob. Kadotetut steht für Heaviness, für tonnenschwere Genrekost mit monolithischen, finsteren Riffs und beschwörenden, bösen Geröchel. KOULEMANLAASKO oder SWALLOW THE SUN sind verglichen mit ihren Landsleuten VAINAJA kleine, zahme Lämmer. Im Gegensatz zu den chaotisch-brutalen VORUM sind VAINAJA aber geradezu strukturiert. Ein wenig klingen die drei unheiligen Bastarde so, als würden sich ganz alte PARADISE LOST und zugängliche PORTAL zusammenschließen.

Dennoch ist Kadotetut ein irgendwie zeitgemäßes Album. Es wirkt frisch und obwohl es rein gar nichts Neues präsentieren kann, ist da dieser Hauch des Unbekannten, den es umweht. Vielleicht liegt es an dem finsteren Bandkonzept, vielleicht an der dreckigen Herangehensweise, aber VAINAJA klingen sogar böser und heavier als TRIPTYKON. Kadotetut leidet allerdings unter ein paar songschreiberischen Mängeln: Zwar gehen die Riffs der einzelnen Songs schnell ins Ohr und sind treffsicher, als Ganzes ist Kadotetut aber zu lethargisch um durchgehend fies zu wirken. Kathleiden kantaja, Valon lapset, Verinen lähde und Risti kädessäni sind aber dennoch Stücke, die mitreißen – durch die simple, aber effektive Riffs die mitreißen und um die herum sich der Rest entfalten kann. Somit gibt es auch einige ruhige, beschwörende und unheimliche Momente, in denen VAINAJA vermutlich sogar die stärkste Faszination ausstrahlen.

Virtuos gehen VAINAJA nicht gerade vor, die Musik ist schnörkellos gehalten und entfaltet gerade dadurch Atmosphäre. Ein bisschen trocken und bemüht wirkt Kadotetut dadurch allerdings schon, ein paar kleine Details und Kniffe hätten dem monolithischen, bitterbösen Album nicht geschadet und hätten es lebendiger, gefährlicher wirken lassen. VAINAJA ist dennoch ein gutes Debütalbum gelungen, das weder mit Heaviness noch Atmosphäre geizt, dazu tragen auch die massive Produktion und Dan Swanös Mastering bei. Kadotetut ist außerdem sehr stimmig aufgemacht und überzeugt durch das authentische, böse Konzept. Wer finsterem, langsamen und brutalen Death Metal mit Doom-Schlagseite verfallen ist, der darf sich dem Kult um Teufelsprediger Wilhelm bedenkenlos anschließen.

Veröffentlichungstermin: 23. Mai 2014

Spielzeit: 38:22 Min.

Line-Up:
Wilhelm – Sermons
Aukusti – Gravedigging
Kristian – Cantorin

Label: Svart Records

Homepage: http://www.vainaja.com/

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/vainaja

Tracklist:
1. Lankeemus
2. Väärän ristin valtakunta
3. Kathleiden kantaja
4. Valon lapset
5. Henkikaste
6. Verinen lähde
7. Risti kädessäni
8. Viimeinen tuomio
9. Kadotettu

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