blank

VADER: Blood (EP)

Die meisten werden mich jetzt wohl schänden, wenn ich sage, dass VADER für mich immer bis zu fünf Hördurchläufen prima waren, danach aber nie mehr als netter Death Metal, der keinem weh tut und schnell langweilig wird.

Die meisten werden mich jetzt wohl schänden, wenn ich sage, dass VADER für mich immer bis zu fünf Hördurchläufen prima waren, danach aber nie mehr als netter Death Metal, der keinem weh tut und schnell langweilig wird. Irgendwie aber auch logisch, wenn man seit frühester Zeit weder nach links, noch nach rechts schaut, so gehen irgendwann die Ideen aus. Auf Litany, dem stärksten Album der Bandgeschichte ging es noch gut, dank großartiger Songs wie Wings, Xeper und North, danach war Sense. Doch gerade Reign Forever World hat sich länger bei mir gehalten: Weil es eine Mini war und VADER auch mal ein paar andere Ideen einbrachten, wie bei dem tollen MAYHEM-Cover. Nachdem mich die darauffolgende Revelations sehr enttäuschte, war ich dennoch wieder auf die nächste Mini gespannt und was sie dieses Mal so fabrizieren.

Zunächst, meine Erwartungen bestätigten sich zumindest teilweise. Die neue Scheibe hält wieder ein paar witzige Ideen parat, die es wohl auf kompletten Alben nicht gegeben hätte: Das Stakkatto-Riffing in We Wait, das recht VADER-untypisch klingt und die sehr gelungene, finstere Coverversion von Angel of Death. Dabei handelt es sich nicht um die SLAYER-Version (oder war es doch Raining Blood?), die die Polen schon zwölftausend Mal herunter gebolzt haben, nein, hier werden THIN LIZZY bearbeitet. Und das mit einer Liebe, die ich selten gehört habe. Dem Song wird ein ureigenes Flair gegeben, die Rock ´n Roll-Riffs werden mit einer Portion finsterem Death Metal versehen, das Peter mit seinem wunderbar charakteristischem Gebrüll und Sprechgesang eindrucksvoll untermauert und das durch die Keyboards eine besondere Note erhält. Für Hardliner ist dieses Stück bestimmt ein Graus.

Ansonsten ist alles beim alten im Hause VADER. Die straighte Marschrichtung wird höchstens noch bei den Songs As the Fallen Rise und When Darkness Calls kurz verlassen, wenn ein paar weniger typische Riffs und Blast Beats einfließen. Doch dabei hätten VADER das Potential zu so viel mehr, denn Docs Drumming ist wie immer superb, mit Novy (BEHEMOTH, DEVILYN) als neuem Basser ist ein Virtuose in die Band eingekehrt und über die Fähigkeiten von Mauser und Peter, bei dem besonders sein Gesang wieder 80% der anderen Death Metal-Sänger aussticht, wären zu weit mehr fähig. Für Fans ist diese Mini ein kleines, feines Geschenk, das bestimmt gut ankommt. Doch die Weiterentwicklungsfreaks dürfen immer noch lange warten. Sowas nennt man Altersstursinn, glaube ich.

VÖ: 22. September 2003

Spielzeit: 26:55 Min.

Line-Up:
Peter – Lead Vocals, Guitars

Doc – Drums

Mauser – Guitars

Novy – Bass

Produziert von Piotr Wiwczarek
Label: Metal Blade Records

Homepage: http://www.vader.pl

Email: info@vader.pl

Tracklist:
1. Shape Shifting

2. We Wait

3. Son of Fire

4. As the Fallen Rise

5. Traveller

6. When Darkness Calls

7. Angel of Death (THIN LIZZY-Cover)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner