blank

V.A.: WOA Full Metal Jukebox

Ein weiterer Sampler, bei dem man sich fragt, wer ihn kaufen soll.

Und ein weiteres Produkt, dessen Absatzzahlen durch den verkaufsträchtigen WACKEN-Schriftzug angekurbelt werden soll. Ein weiterer Sampler darf es sein. Um genau zu sein, sollen gleich drei Sampler unter dem Namen Full Metal Jukebox dieses Jahr erscheinen. Der erste, hier vorliegende widmet sich dem traditionellen Metal, während auf den folgenden Scheiben Thrash und Death Metal sowie Black Metal abgedeckt werden. Bei Samplern voll mit bekannten Bands frage ich mich immer wieder, wer solcherlei Zusammenstellungen kaufen soll. Okay, der totale Neueinsteiger, der seit einem Monat Metal hört und sich jetzt mal einen Überblick verschaffen will, kann hier vielleicht Hilfe finden, aber der Rest hat die Songs seiner Bands eh schon im Regal stehen und die Songs, die er nicht hat, befinden sich im Normalfall aus gutem Grunde nicht in seinem Besitz, nämlich weil er mit der Band nichts anfangen kann. Ob ein gestandener Metalhead hier noch auf neue Bands stößt, die ihm bisher unbekannt waren? Unwahrscheinlich. Bleibt also die Verwendung als Party-Sampler, wenn man zu faul zum CD-Wechseln ist und keinen PC samt Playlist hat. Na ja.

Aber kommen wir doch mal zur Zusammenstellung des Samplers an sich, um denen, die solche CDs tatsächlich kaufen, mal einen Überblick zu verschaffen. Alle vertretenen Bands haben irgendwann einmal oder auch viele Male in WACKEN gespielt und fallen mehr oder weniger in das Raster traditioneller Metal. Die Songauswahl bezieht sowohl die mittleren als auch neueren Phasen der jeweiligen Bands mit ein. Songs aus den Anfangstagen der vertretenen Bands gibt es eher selten. Ausnahmen bilden hier zum Beispiel SACRED STEEL, RHAPSODY oder HAMMERFAL. Davon abgesehen geht die Songauswahl, trotz einiger Schwachpunkte, im Großen und Ganzen in Ordnung. Ob nun das gigantische Imaginations From The Other Side, Melancholy, Metal Is Forever oder auch Legacy Of Kings – allesamt großartige Songs der jeweiligen Band, die man andererseits aber auch schon tausend mal gehört und im Zweifelsfall eben auch schon im Regal hat. Auf der anderen Seite stehen dann Songs wie Liberty Or Death, I Am The Sword oder The Invisible Man, die sicherlich nicht zu den stärksten der jeweiligen Band gehören, somit auch nicht gerade für einen Kauf des Samplers sprechen. Des Weiteren hat man sich auch ein oder zwei dicke Patzer erlaubt. Ob man von AXEL RUDI PELL unbedingt ein balladeskes RAINBOW-Cover oder von WARLORD etwas von der Reunion-Scheibe mit Joacim Cans am Mikro verwenden muss, ist schon fragwürdig. Den Vogel schießen die Verantwortlichen aber mit der Wahl des JAG PANZER-Songs ab. Was an Chain Of Command auszusetzen ist, fragt ihr? An dem Song rein gar nichts. Dass es sich bei dem Song um eine absolute Metal-Hymne handelt, ist unbestritten, aber warum zum Teufel nimmt man da die Version vom Chain Of Command-Album mit Sänger Bob Parduba??? Der einzig wahre Sänger von JAG PANZER heißt verdammt noch mal Harry Conklin und dieser hat den Song auf The Age Of Mastery so dermaßen geil eingesungen, dass der zugegeben keinesfalls schlechte Bob Parduba keinen Stich macht! Sorry, aber so geht’s nicht, liebe Leute. Es bleibt also ein Sampler mit objektiv gesehen vielen hervorragenden Songs. Trotzdem erachte ich das Teil als relativ sinnlos, da solche Sampler nicht gerade Mangelware sind und das Teil auch nicht unbedingt zum Schnäppchen-Preis im Regal steht.

Veröffentlichungstermin: 23.03.2007

Spielzeit: 78:34 + 78:32 Min.
Label: Golden Core / ZYX

Homepage: http://www.wacken.com

Tracklist:
CD 1:
01. BLIND GUARDIAN – Imaginations From The Other Side
02. ICED EARTH – Melancholy (Holy Martyr)
03. MASTERPLAN – Enlighten Me
04. SAXON – Lionheart
05. METAL CHURCH – Mirror Of Lies
06. HAMMERFAL – Legacy Of Kings
07. PRIMAL FEAR – Metal Is Forever
08. SACRED STEEL – Wargods Of Metal
09. FALCONER – No Tears For Stranger
10. Dies – Battle Of The Living Dead
11. WOLF – I Will Kill Again
12. GRAVE DIGGER – Liberty Or Death
13. ROSE TATTOO – Black Eyed Bruiser
14. MOTÖRHEAD – I Am The Sword
15. MSG – Shadow Lady
16. AXEL RUDI PELL – The Temple Of The King

CD 2:
01. NEVERMORE – Enemies Of Reality
02. CANDLEMASS – Black Dwarf
03. MORGANA LEFAY – Hollow
04. JAG PANZER – Chain Of Command
05. ANGEL DUST – The Cultman
06. RHAPSODY OF FIRE – Epicus Furor / Emerald Sword
07. STRATOVARIUS – Freedom
08. SINNER – Requiem For A Sinner
09. EDGUY -The Asylum
10. SONATA ARCTICA – Ain´t Your Fairytale
11. DORO – Haunted Heart
12. U.D.O. – Shell Shock Fever
13. HELLOWEEN – The Invisible Man
14. VICTORY – Temples Of Gold
15. RAGE – Set This World On Fire

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner