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V.A.: Street Attack Volume 6

Diese CD ist äußerst anstrengend. Wie bei einer Achterbahnfahrt gibt es abwechselnd halbgare Songs mit schlechtem Sound, halbgare Songs mit mittelmäßigem Sound und schlechte Songs, bei denen der schlechte Sound noch als Schadensbegrenzung angesehen werden kann.

Oh weh. Die Straße greift an! Der Asphalt attackiert mich, will mich verschlingen. Ich spüre, wie die Welt um mich herum grau wird und ich eins mit der Fahrbahn werde. In anderen Worten: Diese CD ist äußerst anstrengend. Wie bei einer Achterbahnfahrt gibt es abwechselnd halbgare Songs mit schlechtem Sound, halbgare Songs mit mittelmäßigem Sound und schlechte Songs, bei denen der schlechte Sound noch als Schadensbegrenzung angesehen werden kann. MELODIC IN FUSION gehören zu den Ausnahmen, bei denen immerhin der Gesang ordentlich produziert wurde, wenngleich Emptyv ansonsten ein harmloses Pop Punk-Liedchen ist. DIVE haben mit Help Me ebenfalls eines der besseren Stücke. Auch hier bleibt aber ein fader Beigeschmack, da es stilistisch wenig Originelles gibt, sondern lediglich Ideen von NIRVANA weitergesponnen werden.

Das stilistische Chaos wird mit zunehmender Spieldauer zur Belastungsprobe für meine Ohren und meine Nerven. Nach dem eher punkigen Anfang folgt plötzlich auf düsteren Heavy Metal (EDGE OF THORNS) Proberaum-Death Metal (POSTNUCLEAR DEATHMASS). Erst bei BUMBLE BEE keimt so etwas wie Hoffnung auf: flotter Indie Rock mit selbstbewusstem Gesang und schönen Songideen. SANITARY NAPKINS bieten ebenfalls passable Kost in Form von dynamischem Punk, der mit Melodien im Stil von NOFX um die Gunst der Hörerschaft buhlt. Der nächste Lichtblick nennt sich XARECROWS. Steine ist zwar ein vollkommen unspektakulärer Punksong. Doch im Angesicht des sonst gebotenen Klasse wirkt die Musik fast schon filigran. Aber eben nur fast. So muss ich bei Saddam im Keller (OXYDATION) dann auch schmunzeln, ehe FLUTWELLE mit ihrem Sad Ehcsinatas Deil musikalisch wie humoristisch nach zwei Sekunden langweilig werden.

Ansonsten gibt es Punk (z.B. AMDAMDES – so klingt der Underground eben), Metal (z.B. PAINFUL TRUTH – zurück in den Proberaum, nicht über Los!), Hardcore (z.B. CORROSIVE), Rock (z.B. STONECRUSH – gesichtslos) und diverse Vermischungen dieser Stile. Zum Anhören ist die CD folglich eine Zumutung. Selbst dass am Ende der Schwerpunkt auf Punkrock liegt, hilft nicht viel. Denn hört man die CD von Anfang an, hat man am Ende keinerlei Aufmerksamkeit mehr übrig. Und macht man sich die Mühe und programmiert die Titel in umgekehrter Reihenfolge, entpuppt sich das erste Drittel (also die Tracks 20 bis 27) als erschreckend uninspiriert.

Veröffentlichungstermin: 14.12.2004

Spielzeit: 79:43 Min.

Produziert von Noisegate Productions
Label: Noisegate Productions

Homepage: http://www.extrempunk.de

Tracklist:
1. INTRAVENOES: We Are Back

2. SLUTS N: Partykiller

3. RAUSCHANGRIFF: King Of The Punks II

4. MELODIC IN FUSION: Emptyv

5. DIVE: Help Me

6. EDGE OF THORNS: Lost

7. POSTNUCLEAR DEATHMASS: Eine romantische und grausame Brutalität…

8. PAINFUL TRUTH: Welcome To The Other Side

9. BUMBLE BEE: New Boy In Town

10. SANITARY NAPKINS: One Of Those Days

11. ROUGHCAST: Prototype

12. CORROSIVE-4: Sometimes

13. STONECRUSH: The Way

14. PINHEADZ: Generation Conflicts

15. XARECROWS: Steine (live)

16. DAS ÜBEL: Geld für Gewalt

17. DIE BEUTELZ: Ein schöner Tag

18. OXYDATION: Saddam im Keller

19. FLUTWELLE: Sad Ehcsinatas Deil (Exorzisten-Version)

20. DESTRUKTIVER HÖRSTURZ: Ungeheuer

21. AMDAMDES: Es lebe der Punk

22. BLOINK 110: Punkrock Therapie

23. NO BRAIN NO PAIN: Use Your Day

24. SAINT COCAINE: Blood By Blood

25. STORAGE: Goin´ On

26. ALL BY MYSELF: Alright

27. INSERT COIN: Journey To Myself

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