V.A.: Rusty Diamonds Vol .5 / Powerlord And Others

Für zehn Euro (inkl. Porto/Verpackung) gibt es dieses Album und bei dem günstigen Preis ist – trotz des üblen Sounds – ein Zugreifen Pflicht.

Diese CD dürfte bei Anhängern des Power Metals der 80er für feuchte Augen sorgen. Drei Bands, die nie über einen Undergroundstatus hinauskamen, geben insgesamt elf Songs (52:19 Min.) zum Besten und leider ist der Sound der Scheibe authentisch und typisch für die Achtziger, was in diesem Falle zu gleichen Teilen „Das ist doch Kult!“ oder „Mann, klingt das Scheiße!“ schreien lässt. Den Anfang machen POWERLORD, die mit gleich sechs Songs vertreten und wirklich gut sind. Die hier zu hörenden Songs stammen vom 86er „The Awakening“-Album und sind schon fast in die Speed Metal-Schublade zu stecken. Mich erinnerte die Band um den mit einer kraftvollen Stimme ausgestatteten Sänger Dane Cook an eine geniale Band wie LIZZY BORDEN, auch wenn die vereinzelten hohen Schreie des Sängers zu aufgerichteten Nackenhaaren bei mir führten. Die in einem Höllentempo runtergezockten Songs sind – abgesehen vom Sound – auch heute noch Klasse, was größtenteils an der erstklassigen Gitarrenarbeit bzw. dem Riffing liegt.

Die nächste Band hört auf den Namen MESSIAH PROPHET, stammt(e) aus der White Metal-Szene (die wirklich gute Bands hervorbrachte, sich aber nie so öffnete, daß man von einer dieser Bands in einem größeren Rahmen etwas hörte…) und ist hier leider mit nur zwei Songs vertreten. Nicht leider, weil auch hier der Sound Scheiße ist. Nein, leider, weil es genau die Art von Musik ist, auf die ich in 80ern stand. Typischer Ami-Hardrock mit Ecken, Kanten, Melodie bzw. dem Gespür für griffige Hooklines und mitsingbare Refrains. Diese Musik liebte ich damals schon bei Bands wie KEEL oder BLACK’N’BLUE. „Hit and Run“ und „Master Of Metal“ sind nicht nur ziemlich eingängig, sondern auch ziemlich wuchtig und wurden von einem Sänger eingesungen, der wirklich gut war, auch wenn ich bei seinen gelegentlich zu hörenden hohen und spitzen Schreien regelrecht zusammenzuckte. Schade, hier hätte ich gerne den einen oder anderen Song mehr gehört.

Die dritte Combo hört auf den Namen MAXX WARRIOR und ist mit immerhin drei Songs vertreten. Die Band veröffentlichte 1986 gerade mal eine EP und hatte mit Sänger Carl „C.J.“ Snare und Basser Perry Richardson zwei Musiker in ihren Reihen, die später mit FIREHOUSE ziemlich große Erfolge feiern konnten. Schon damals hatten diese beiden Herren und ihre Mitstreiter ein Gespür für charttaugliche Melodien und knackfrische Gitarrenpower, agierten aber härter, als das FIREHOUSE später taten.

Leider ist das Booklet etwas dürftig und doch – was die Infos angeht – sehr POWERLORD-lastig ausgefallen. Die CD erscheint mit einem Wende-Cover, d.h. zum einen mit dem Original-Cover, zum anderen ein alternatives, von international anerkannten Erotik-Künstlern gefertigtes Artwork. Für zehn Euro (inkl. Porto/Verpackung) gibt’s das Album über www.sharkrecords.de und bei dem günstigen Preis ist – trotz des üblen Sounds – ein Zugreifen Pflicht.

Spielzeit: 52:19 Min.

Line-Up:
Powerlord :

Tony Gourley – All Guitars

Bob Courley – Drums

Dane Cook – Leadvocals

Brian Massey – Bass

Maxx Warrior :

Scott Atkins – Guitar

Alton Eddins – Guitar

Carl Snare – Vocals

Billy Dorey – Drums

Perry Richardsson – Bass

Messiah Prophet :

Charlie Clark – Vocals

David Thunder – Drums

Andy Strauss – Guitar

Joe Shirk – Guitar

Brian Nicarry – Guitar

Label: Crazy Life Music

Homepage: http://www.clm.de (Labelpage)

Tracklist:
Powerlord – Masters Of Death

Powerlord – Malice

Powerlord – Silent Terror

Powerlord – The Invasion Of The Lords

Powerlord – Merciless Titans

Powerlord – (The Awakening) Powerlord

Messiah Prophet – Hit And Run

Messiah Prophet – Master Of Metal

Maxx Warrior – High On Metal

Maxx Warrior – It´s Allright

Maxx Warrior – Taken By Forces

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