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U.D.O.: Dominator

Gewohnt hohe Qualität bieten U.D.O. auf ihrem neuen Silberling "Dominator". Ob die ACCEPT-Reunion dieses Niveau erreichen kann?

Wie bereits anlässlich der EP Infected angekündigt, stehen U.D.O. wieder in den Startlöchern. Dominator heißt der neue Silberling, den Udo Dirkschneider mit seinen Mannen aus Stahl und Metall zusammengezimmert hat. Dabei greift der Altmeister (wie immer) auf Altbewährtes zurück und vermischt dies mit einer wuchtigen, modernen Produktion.

Das Ergebnis? U.D.O. sind mittlerweile nahezu ein Qualitätssiegel. Wo U.D.O. drauf steht, ist auch U.D.O. drin – eine Formel, die also nicht nur AC/DC erfolgreich durch Jahrzehnte der Musikgeschichte schiffte. So groß wie Angus Young und Co. sind Udo und Co. zwar natürlich nicht, aber wenn man von 80er Metal spricht, fällt zwangsläufig auch immer der Name ACCEPT. In einer U.D.O.-Rezension übrigens auch, denn die Solinger Stahlschmiede hat den Heavy Metal nachhaltig geprägt und U.D.O. führt seit nunmehr zwei Dekaden (mit einer Unterbrechung in den 90ern) eben diese Arbeit weiter. Udo himself und auch der damalige ACCEPT-Drummer und heutige U.D.O.-Gitarrist Stefan Kaufmann haben diesen Groove einfach im Blut.

Beweise dafür muss ich euch anno 2009 nicht mehr explizit liefern, stattdessen hat sich aber meine These wieder einmal bestätigt, dass der EP-Titeltrack nicht zu den besten Nummern des Albums gehört. U.D.O. sind einfach eine Konstante…hoppla, das hatten wir ja schon…
In der Tat kann Infected nicht mit Schwergewichten der Kategorie Doom ride, The bogeyman und Heavy metal heaven (mit Man and machine-Anleihen) mithalten. Dazu überzeugt die Titelnummer Dominator als frische, schlagkräftige Abrissbirne und auch die an Trainride in Russia erinnernde Polka Devil`s rendezvous lässt die unteren Extremitäten im Takt mitklopfen. Dass Udos unverkennbare Reibeisenstimme aber auch zu balladeskem Material passt, lässt sich anno 2009 schön durch Stillness of time oder Whispers in the dark veranschaulichen. Zu Tränen gerührt bin ich allerdings erst beim Brecheisen, das sie Speed demon nannten. U.D.O. sind eine Konstante auf hohem Qualitätsniveau, ja, aber einen derartigen Knaller haben sie schon lange nicht mehr von Stapel gelassen. Da geht mit dem Metallmonster der Gaul durch, der Pferdeschwanz wird zur Löwenmähne und die visuell nicht wahrnehmbare Gitarre wird auf dem Wohnzimmertisch beackert…der wohlgemerkt aus Stein ist, und deshalb auch größere Belastungen aushält…

Was kann ich also als Fazit anderes aussprechen als eine Kaufempfehlung an alle die, die U.D.O. schon immer gut fanden und U.D.O. immer gut finden werden? Nichts! Dienst ist Dienst und U.D.O. eben U.D.O..
Ach ja, ob die zweite ACCEPT-Reunion ohne Udo Dirkschneider und mit Mark Tornillo (Ex-TT QUICK) als Sänger dieses Qualitätsniveau halten kann, wird sich zeigen. Aufgrund der Tatsache, dass Eat The Heat vor zwanzig Jahren allerdings ein absoluter Reinfall war (obwohl ich persönlich Generation clash und X-T-C auch anno 2009 immer noch als absolute Granaten würdige), erachte ich dieses erneute Unterfangen als ziemlich riskant. Wir werden sehen.

Einen Minuspunkt muss ich Dominator aber letztlich doch noch anhaften. Und der bezieht sich auf das leidige Japan-Bonustrack-Thema. Als wahrer Fan und Sammler will man immer alles von seinen Favoriten besitzen und das nicht als irgendwelche iTunes-Downloads etc., sondern auf CD mit Booklet, Inlay und allem was dazu gehört. Nun werden die Japaner aber oftmals mit zusätzlichen Schmankerln begünstigt, womit ich mich (als Fan) mittlerweile allerdings schon abgefunden habe. Wenn es aber wie bei Dominator eine europäische Special Edition gibt und zusätzlich eine japanische, die aber beide unterschiedliche Bonustracks aufweisen, dann muss man sich darüber aufregen. Vor allem auch deshalb, weil dieser Japan-Bonustrack nicht wie der der Mastercutor-Session, auf der Vorab-EP erhältlich ist. Im Klartext heißt das, dass ich mir als wahrer Fan und Sammelfreak (bezüglich Songs und nicht diverser, verschiedener Editionen) sowohl die europäische Special, als auch die normale japanische Edition kaufen muss und zusätzlich die Infected EP, um alle Songs der Dominator-Session zu besitzen. Und das empfinde ich persönlich als Watschn für jeden treuen Fan.

Veröffentlichungstermin: 21.08.2009

Spielzeit: 44:48 Min.

Line-Up:
Gesang: Udo Dirkschneider
Gitarre: Igor Gianola
Stefan Kaufmann
Bass: Fitty Wienhold
Schlagzeug: Francesco Jovino

Produziert von Stefan Kaufmann
Label: AFM Records

Homepage: http://www.udo-online.de

MySpace: http://www.myspace.com/udoonline

Tracklist:
1.The bogeyman
2.Dominator
3.Black and white
4.Infected
5.Heavy metal heaven
6.Doom ride
7.Stillness of time
8.Devil`s rendezvous
9.Speed demon
(9.Pleasure in the darkroom* Limited Edition Bonustrack)
(9.Bleeding heart* Japan Bonustrack)
10.Whispers in the dark

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