Obwohl die US-Metal-Szene ja angeblich so furchtbar tot ist, bringt sie in regelmäßigen Abständen Eigenproduktionen hervor, die das Herz eines jeden traditionell ausgerichteten Metallers zum Glühen bringen. Kürzlich hatte ich hier ja bereits TOTAL ECLIPSE vorgestellt, nun folgen TWISTED TOWER DIRE. Sie erreichen zwar nicht ganz die Klasse der Guardians Of Metal, haben mit ihrem ersten Longplayer aber ein mehr als respektables Werk vorgelegt. Die TOWERsche Kombination aus europäisch geprägten Twin-Guitar-Attacken à la MAIDEN mit doomigen und epischen Klängen sorgen für einen eigenen, wenn auch nicht ganz anstrengungsfreien Stil.
Die Marschrichtung ist stimmig und wird auch nicht verlassen: Metal, ohne moderne Einflüsse, liebevoll ausgearbeitete Songs, die neben technischen Kabinettstückchen noch genug Hooks und einprägsame Refrains zu bieten haben, um auch über sechs oder zehn Minuten Tracklänge zu überzeugen. Wer allerdings keinen Falsett-Gesang beherrscht, könnte beim Mitsingen Probleme bekommen. Diesen Fluch werdet ihr nicht so schnell loswerden. Eine Band, die sich in bester Tradition für das Cover malen (!) lässt, kann eigentlich nur geil sein. Keine Scheibe für alle Feuchtträumer, die glauben der Metal hätte bei STRATOVARIUS seinen Anfang genommen. Hier ist richtiger Metal drin. And Wings said: The curse will get you. Screaming METAAAAAAAAAAAAAAAAL! Ach ja, einen Preis bekommen die bei dem englischen Kleinstlabel Miskatonic untergekommenen Jungs aus North Virginia auch noch: den für das unleserlichste Booklet.
Besetzung:
Tony Taylor – v
Scott Waldrop – g
Dave Boyd – g
Jim Murad – b
Marc Stauffer – dr
TWISTED TOWER DIRE “The Curse Of Twisted Tower” Tracklist
- Land Of Illusions
- Hail Dark Rider
- The Curse Of Twisted Tower
- The Epic War Never Ends
- Rue Of The Forsaken Sleepkeeper
- Lament Nocturne
- The Valkyrie Death Squadrons
- The Witch’s Eyes