TWISTED INTO FORM: Then Comes Affliction to Awayken the Dreamer

Ein polarisierendes wie beeindruckendes Progressive Metal-Album.

TWISTED INTO FORM wecken allein schon durch ihren ungewöhnlichen Namen das Interesse des Hörers. Was jedoch in diesen 45 Minuten geboten wird spottet jeglicher Beschreibung. Die Progressive Metal-Band aus Norwegen um ehemalige SPIRAL ARCHITECT– und momentane EXTOL-Mitglieder gibt dem Hörer einige Rätsel auf. Allein die Titel der Songs und des Albums sind sonderbar, aber die Musik an sich ist noch viel rätselhafter.

Musikalisch gehen TWISTED INTO FORM ziemlich in Richtung CYNIC, brillieren mit ihren musikalischen Fähigkeiten, zaubern eine Atmosphäre, die gänzlich überirdisch ist und erschaffen hoch komplexe, nahezu unmöglich zu greifende Klangkollagen. Wer nicht über den Tellerrand schauen kann, sollte lieber die Finger davon lassen und wer nur auf simple Musik steht, sollte den Namen TWISTED INTO FORM lieber schnell wieder vergessen. Die vier Norweger liefern extrem anspruchsvolle Musik ab, wenn man hinter die Fassade blickt erkennt man dennoch, dass sie um die übersichtlichen Gründgerüste ihrer Musik ein Netz aus absurd vielen Details gesponnen haben.

Eingängig ist hier gar nichts, aber mit wachsendem Interesse und großer Faszination folgt man TWISTED INTO FORM, wie sie ihre Songs über tausend Ecken zum Ziel führen. Das ist nicht für nebenbei gedacht und nur aufmerksamen Hörern zu empfehlen. Ansonsten kann man sich Then Comes Affliction to Awaken the Dreamer getrost schenken. Instinct Solitaire, Torrents und Coda fesseln aber den, der mit ganzem Herzen bei der Sache ist. Ein derart ambitioniertes Album verlangt eben einiges vom Hörer ab. Belohnt wird man von den großartigen Gitarrenleads im Stil der späten DEATH, von den weichen, warmen Basslinien, die Steve DiGiorgio nicht besser spielen kann und dem fantastischen Drumming.

Musikalisch und kompositorisch ist das Debütalbum der Norweger fernab jeglicher Konkurrenz. Mit ihrem Gespür für Dynamik, bizarre und atemberaubende Songaufbauten und mit Spannung durchsetzten Kompositionen lassen sie jegliche Konkurrenz hinter sich. Was ihnen jedoch fehlt, ist die Emotionalität, die CYNIC an den Tag legen. Ein Schauer der Begeisterung, ein Kribbeln im Bauch, das stellt sich nur bei den großartigen Nummern The Thin Layers of Lust and Love und Erased ein. Das großartig produzierte Album wird dennoch bei Progressive Metal-Freunden wahre Begeisterungsstürme auslösen, da bin ich mir völlig sicher.

Veröffentlichungstermin: 22. September 2006

Spielzeit: 44:21 Min.

Line-Up:
Leif J. Knashaug – Vocals
Kaj Gornitzka – Guitar
Erik Aadland – Bass
David Husvik – Drums

Label: Sensory Records

Homepage: http://www.twistedintoform.no

Tracklist:
1. Enter Nothingness
2. Instinct Solitaire
3. Torrents
4. The Thin Layers of Lust and Love
5. Tear
6. Manumit
7. The Elutter Kings
8. Erased
9. House of Nadir
10. Coda

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