TRIGGER THE BLOODSHED: Degenerate

Wer auf guten, technischen und brutalen Death Metal steht, macht mit "Degenerate" nichts falsch.

Langsam aber sicher wird es mit uns beiden. Das dritte Album seit 2008 zeigt die jungen Engländer TRIGGER THE BLOODSHED deutlich gereift, wenn auch noch weit entfernt von eigenständig. Jedenfalls bietet Degenerate erstaunlich hohe Qualität. Das liegt in erster Linie an den vielen griffigen Riffs, die den Songs oft einen recht eigenen Charakter verleihen. Andererseits, weil TRIGGER THE BLOODSHED deutlich weniger aufs Gas steigen und auch Genickbrecher-Grooves einbauen. Das, in Verbindung mit den schnellen Songs, die schon auf The Great Depression recht gut reinhauten, bedeutet knapp fünfunddreißig Minuten abwechslungsreichen und brutalen Death Metal, der trotz seiner Leidenschaft für Technik nicht die Songs an sich vergisst.

Natürlich bieten die fünf Briten nichts Neues. Die groovigen Stellen klingen nach CANNIBAL CORPSE, das schnelle Zeug könnte auch von ORIGIN stammen und einige Riffs könnten auch auf dem kommenden MORBID ANGEL-Album vertreten sein, sofern Trey und seine Jungs nicht komplett versagen. Das zusammen genommen, verbunden durch eine sehr moderne Herangehensweise, ergibt Degenerate, das mit Hollow Prophecy, Dethrone, A Sterile Existence und The Soulful Dead gleich vier herausragende Songs bietet. Die andere Hälfte des Albums steht diesen Songs aber in nur wenig nach, so dass die Theorie bestätigt wird, dass dank harter Arbeit und Ausdauer auch TRIGGER THE BLOODSHED, deren Debüt Purgation immer noch eher ein Verbrechen als irgend etwas anderes war, zu etwas brauchbarem heranreifen können.

Trotzdem, Degenerate wird die Death Metal-Fans dieser Erde nicht ausschließlich zu neuen Höhepunkten bringen. Um wirklich wichtig für die Szene zu sein, muss noch mehr passieren, da müssen die technischen, kranken Riffs und Leads, das Nähmaschinen-Drumming, der extrem schnelle Gesang auf eine neue Ebene gehoben werden, so dass die jungen Wilden auch die bestehende Ordnung aus den Angeln heben. Ob das schon in einem Jahr passiert, wage ich zu bezweifeln. Aber wer heute auf guten, gnadenlosen Death Metal steht, macht mit TRIGGER THE BLOODSHED nichts mehr falsch.

Veröffentlichungstermin: 28. Mai 2010

Spielzeit: 33:39 Min.

Line-Up:
Johnny Burgan – Vocals
Rob Purnell – Lead Guitar
Martyn Evans – Guitar
Dave Purnell – Bass
Dan Wilding – Drums

Produziert von Mark Daghorn
Label: Rising Records
MySpace: http://www.myspace.com/triggerthebloodshed

Tracklist:
1. A Vision Showing Nothing
2. De-Breed
3. Hollow Prophecy
4. Dead Vein
5. Dethrone
6. A Sterile Existence
7. The Soulful Dead
8. Until Kingdom Come

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