blank

TRAUMA: Imperfect Like A God

Furios, extrem und unwiderstehlich.

Eins muss man den Polen lassen, sie wissen, wie man extreme Musik macht. Es sind zwar nicht gerade Schwemmen von Metal Bands, die aus unserem östlichen Nachbarland kommen, aber davon sind nicht wenige von unantastbarer Herrlichkeit. Warum gerade so exzellenter Death Metal aus Polen kommt entzieht sich meiner Kenntnis, ist mir aber auch völlig egal.

TRAUMA wurden bereits in den 80ern als THANATOS und haben sich 1992 in TRAUMA umbenannt (Mit den holländischen Thrasher haben sie nichts zu tun). Auf jeden Fall sind sie so, wie man es von einer Death Metal-Band aus Polen erwartet: Hart, technisch vollendet und druckvoll produziert. Man muss aber sagen, das TRAUMA keinesfalls das Mittelfeld symbolisieren, sondern ganz sicher unter den Polen-Tops anzusiedeln sind. Und da man auf Herkunft ja auch nicht allzuviel gibt, kann man`s ja ruhig sagen: Imperfect Like A God ist mit das fetteste, was ich in diesem Jahr gehört habe (obwohl man dazusagen muss, dass das Album schon 2003 erschienen ist).

Wild, schnell und präzise, so könnte man TRAUMA definieren. Und so beginnt auch der erste Track, Blade Under Your Throat. Zuerst stark Blackmetal-lastig, dann gemäßigter, aber nie weich und ideenlos. Heftig sind TRAUMA und die druckvolle Produktion, die besser nicht sein könnte unterstreicht dies mehr als stark. The Hidden Seed ist geprägt von gnadenlosen Doublebass Attacken, die sich gekonnt mit Blastbeats und Stakkato-Parts abwechseln.

TRAUMA bleiben im Verlauf des Albums dieser teuflischen Rezeptur treu, der Gesang reicht von Kreischen bis Grunzen, die Riffs sind mal trivial erschlagend, mal furios zermürbend und Stakkato-Riffs und der Doublebass prägen große Teile von Imperfect Like A God.

Was TRAUMA von anderen Bands unterscheidet ist ein Stil, den man als modern bezeichnen könnte. Logo und Artwork kündigen es bereits an: TRAUMA sind anders. Das Intro wirkt bereits etwas futuristisch und die Musik und die Lyrics unterstreichen dies, ohne allerdings auch nur einen Millimeter vom Death Metal-Grundkonzept abzuweichen. Dieses Album ist große Klasse. Man gebe sich die zerschmetternden Stakkato-Hammerschläge von Beyond The Perception und die Doublebass-Granate Imperfect Like A God.

Die Komponenten sind so perfekt zusammengefügt, so präzise ausgeführt und so fett produziert, dass man gar nicht merkt, dass das Album im Grunde nicht gerade vor Abwechslung strotzt. So hat zwar jedes Lied alle erdenklichen Geschwindigkeiten, Stilmöglichkeiten und Ideen in sich vereint, hebt sich aber eher unwesentlich vom Rest der Kompositionen ab. Nun, mich zumindestens stört das aber, aufgrund besagter Pluspunkte, wenig und daher kann ich Imperfect Like A God getrost den Stempel Hammer-Album aufdrücken.

Ich kann nur hoffen, dass andere auch so denken und TRAUMA wenigstens ansatzweise den Erfolg ermöglichen, den sie verdient haben.

Veröffentlichungstermin: 28.11.2003

Spielzeit: 37:51 Min.

Line-Up:
Artur Chudy Chudewniak – Vocals

Jaroslaw Mister Misteriewicz – Guitars

Patryk Patrix Krajnik – Guitars, backing vocals

Pawel Firana Krajnik – Bass

Arkadiusz Maly Sinica – Drums

Produziert von Mister, Wojtek und Slawek Wieslawscy
Label: Adipocere Records/ Empire Records

Homepage: http://www.trauma.metal.pl

Email: trauma@pf.pl

Tracklist:
01. Blade Under Your Throat

02. The Hidden Seed

03. The Madness Here

04. Beyond the Perception

05. Imperfect Like A God

06. Make Me Blind

07. Spiritual Disorder

08. Perplexity Of Truths

09. Outrage To Fools

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner