blank

TRASHCANNED: Key To The Paradox

Netter Melodic Death Metal nach altbekanntem Rezept.

Paradox ist, wenn sich eine talentierte Band einen Namen wie TRASHCANNED gibt. Sicher darf man dem Sextett vorwerfen, dass sie auf “Key To The Paradox” nach einem wirklich sehr alten Rezept kochen, doch ist es trotzdem ein bewährtes und die Zubereitung nach österreichischer Art in der Tat eine wohlschmeckende. Ein anfängliches Stöhnen wird natürlich nicht zu vermeiden sein, wenn schon wieder Melodic Death Metal auf dem Küchentisch steht, doch wissen TRASHCANNED, trotz fast schon frecher Anlehnung an DARK TRANQUILLITY und IN FLAMES, worauf es im Genre primär ankommt – die Melodien. Vor allem in Sachen doppelläufiger Leadgitarren trumpfen TRASHCANNED auf und haben mit “Imperious” und “Dimension Break” zwei Musterbeispiele einfacher, aber prägnanter Melodieführung parat. Da vergisst man dann gerne das eine oder andere angestaubte Göteborg-Riff, das sich im Verlauf der Platte eingeschlichen hat.

“Key To The Paradox” geht runter wie Öl

Meistens geht “Key To The Paradox”, eingängigen Strukturen und melodischen Refrains zum Dank, jedoch runter wie Öl und das, obwohl auf sonst so angesagten Klargesang vollständig verzichtet wird. Sänger Tim Sklenitzka beruft sich vielmehr auf klassische Grunzer und teils Screams, leistet solide Arbeit, ohne allerdings groß im Gedächtnis zu bleiben. Bis dorthin schafft es auch Keyboarder Christian Hamböck nur unbewusst. Dieser Umstand ist im Fall von TRASHCANNED dafür absolut positiv zu werten.

Statt Synthie-Overkill erzeugt Hamböck im Hintergrund eine dezente Atmosphäre, die unterschwellig viel zu den gelungenen Kompositionen beiträgt. Der Fokus liegt somit stets auf den Gitarren, denen sich auch Bass und sogar Schlagzeug weitgehend unterordnen. Insofern ist es schade, dass in der sonst ordentlichen Produktion die Vocals für meinen Geschmack eine Spur zu laut geraten sind. Aber das ist ein Detail, das weder langsamen Vertretern wie dem zurückgenommenen “Descend In Fire” noch dem flotten “Death Will Prevail” mit Thrasheinschlag wirklich schaden kann.

TRASHCANNED müssen mit dem nächsten Album mehr beweisen

Sieht man über einzelne Füller wie “The Darkest Light” hinweg, dann sind wunderbare Melodien, Tempowechsel, eine solide Produktion sowie ein ansprechendes Artwork allesamt schon vorhanden. Um jetzt wirklich bis in den Olymp vordringen zu können, sollten TRASHCANNED mit ihrem nächsten Album indes beweisen, dass sie zu mehr in der Lage sind, als routiniert und qualitativ überzeugend das übliche Programm herunterzuspulen. Andernfalls droht der Band das Schicksal als ewiger Nachzügler ein Schattendasein zu fristen. Und das wäre angesichts des großen Talents der jungen Band doch irgendwie paradox, nicht?

Veröffentlichungstermin: 15.05.2010

Spielzeit: 47:44 Min.

Line-Up:

Tim Sklenitzka – Vocals
Bernhard Schubert – Guitars
Christine Schmidt – Guitars, Backing Vocals
Christian Hamböck – Synthesizers
Markus Chmelar – Bass
Martin Cerny – Drums

Produziert von Norbert Leitner
Label: Terrasound Records

Homepage: http://www.trashcanned.com

TRASHCANNED “Key To The Paradox” Tracklist

01. Key To The Paradox
02. Dimension Break
03. Imperious
04. What Will Remain
05. The Darkest Light
06. Death Will Prevail
07. Acrimony
08. Descend In Fire
09. The End Of Deception
10. Horns And Halos
11. The Scars Within

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner