Langsam aber sicher entdecken auch europäische Bands, dass es sich im Fahrwasser von innovativen wie eindringlichen Bands wie ISIS und NEUROSIS besonders gut schwimmt, somit sind TRANSMISSION0 neben CALLISTO schon die zweite Band innerhalb kürzester Zeit, die ihr dunkles und eigenständiges Debüt veröffentlichen. Hervorgegangen aus der Hardcore-Band REVEAL haben TRANSMISSION0 den richtigen Background um ihrem Stil glaubhaft zu fröhnen: Hier steckt kein Kalkül hinter der Musik, dies ist eine logische Entwicklung.
Noisige Gitarrenattacken und eine bedrohliche Atmosphäre sind die Trademarks des Openers Journey, das mitunter nach der genialen The Red Sea-Mini von ISIS klingt, bevor Vs. Vampire einen dunklen und melodischen Anstrich bekommt und mit klarem, eindringlichen Gesang aufwartet. Danach kommt eine Noisecoreattacke namens San Miguel, die nach einiger Zeit wieder etwas zahmer wird und durch die unterschiedlichen Stimmungen an EYES OF FIRE erinnert. Allein aus den ersten drei Songs wird deutlich, wie groß die Bandbreite der Band ist, doch das ist auch ihr Problem. Alles unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach, so sind die einzelnen Songs absolut mitreißend und erzeugen Gänsehaut, doch untereinander harmonieren die Tracks leider nicht so sehr.
Dafür schaffen es TRANSMISSION0 alles, was sie spielen glaubhaft an den Mann zu bringen, die fünf Holländer bewegen sich in ihrer enormen Bandbreite sicher und zeigen, dass sie keine Band sind, die nur in einer Richtung überzeugen können. Gerade die lärmigen Passagen zeigen, wie originell und intensiv man in diesem Bereich noch vorgehen kann. Doch die langen, ruhigen Songs sind tatsächlich etwas langatmig, gerade in den leisen Stellen, da will Intensität nicht so richtig aufkommen, vor allem bei den letzten drei Liedern.
Ansonsten besitzt 0 aber alles, was man von einem derartigen Album erwartet, Intensität, Brutalität und eine dicke Produktion. Davon abgesehen sind die fünf Musiker sehr gute Songwriter, was sich vor allem in den melodischen Parts und an den Keyboards und Synthies bemerkbar macht. Ebenso überdurchschnittlich ist der abwechslungsreiche Gesang, der in allen Lagen überzeugen kann. Könnte das Material auch songübergreifend und auf voller Albumlänge überzeugen, wäre dieses Album ein Jahres Top Ten-Kanditat gewesen, so bleibt leider nur ein beachtliches Debüt einer Band, die hoffentlich noch einiges von sich hören lässt und die das Potenzial hat eine wirklich große Hörerschaft zu erreichen.
Veröffentlichungstermin: 27. September 2004
Spielzeit: 52:19 Min.
Line-Up:
Mischa van Rodijnen – Guitar, Vocals
Leon de Groot – Guitar
Dave van Beek – Bass
Bart Waalen – Drums
Michiel van der Avoird – Keys and Vocals
Label: Go Kart Records Europe
Homepage: http://www.transmission0.com
Email: dave@transmission0.com
Tracklist:
1. Journey
2. Vs. Vampire
3. San Miguel
4. —
5. The Return
6. U-Boot
7. Dust Like Sand
8. Ether
9. Serenity
10. —-