THOTEN: Beyond the Tomorrow

Ein wirklich gutes Debüt in Sachen angeprogten Power/Speed-Metals. Genre-Fans sollten sich THOTEN auf jeden Fall zu Gemüte führen, da die Band ganz klar aus dem Durchschnitt heraus ragen kann, wenngleich "Beyond the Tomorrow" sicherlich auch nicht der absolute Überbringer geworden ist.

Ein wirklich gutes Debüt in Sachen angeprogten Power/Speed-Metals liefern die Brasilianer THOTEN mit Beyond the Tomorrow ab. Gerade in diesem Genre stehen die Südamerikaner inzwischen ja fast schon im direkten Konkurrenzkampf mit den Italienern, wobei der westliche Kontinent zumeist durch ihre rauere, ungeschliffenere Art einen gewissen Vorsprung hat.

Auf THOTEN trifft diese Theorie uneingeschränkt zu, denn vorhersehbare Tralala-Melodien und ausuferndes Keyboard-Gedüdel ist auf Beyond the Tomorrow eher Mangelware.

Mit einer leichten MAIDEN-Schlagseite startet dann auch das Debüt der Brasilianer und bereits bei Ashes in the Abyss lässt Sänger Renato Tribuzy aufhorchen. Eine gute Leistung, die auf dem Rest des Albums aber ohne Probleme getoppt werden kann, wobei er gleich bei Keeping Silence eine gewisse Neigung zu Dickinsonschen Gesangslinien durchblicken lässt. Während die ersten beiden Songs letztendlich aber noch recht vorhersehbar ablaufen, zeigen THOTEN dann bei Above the Law ihre progressive Seite und jazzen im Mittelteil kurzfristig mal gut ab.

Zu verfrickelt werden THOTEN mal von kurzen Parts abgesehen letzten Endes aber zum Glück nie. Viel eher geht die Band mit ihren progressiven Elementen eher in die Richtung alter QUEENSRYCHE und tatsächlich klingt Wicked Sun zum Beispiel streckenweise stark von Rage for Order beeinflusst, während ein rockigerer Song wie Wild Life im Refrain

dann schon fast an HITMAN erinnert.

Des weiteren hat die Band mit Christened by Flame eine sehr schöne, traditionelle Halbballade am Start und genau wie die genannten Beispiele ist auch der Rest des Materials ziemlich eingängig und abwechslungsreich gehalten und immer wieder weiß der Gesang von Renato den Songs nochmals einen zusätzlichen Pluspunkt zu verleihen.

Genre-Fans sollten sich THOTEN auf jeden Fall zu Gemüte führen, da die Band ganz klar aus dem Durchschnitt heraus ragen kann, wenngleich Beyond the Tomorrow sicherlich auch nicht der absolute Überbringer geworden ist. Dennoch können die Brasilianer einen sehr positiven ersten Eindruck hinterlassen, weshalb ein Nachfolgealbum auf jeden Fall gerechtfertigt wäre. Mal schauen, was die Zukunft dann bringen wird.

Fierce

Veröffentlichungstermin: 28.01.02

Spielzeit: 67:08 Min.

Line-Up:
Renato Tribuzy – Vocals

Frank Schieber – Guitars

Sydney Sohn – keyboards

Itho Cruz – Bass

Marcos Barzo – Drums

Produziert von Kiko Loureiro
Label: Scarlet Records

Hompage: http://www.thoten.com

Tracklist:
1. Ashes in the Abyss

2. Keeping Silence

3. Above the Law

4. Wicked Soul

5. Christened by Flame

6. Altar of Freedom

7. Wild life

8. Lady of the Lake

9. Open Fire

10. Beyond the Tomorrow

11. Scream

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