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THE VINCENT BLACK SHADOW: Fears In The Water

Ein Blick über den Tellerrand beschert uns eine beschwingte und abwechslungsreiche Pop/Rock-Scheibe.

Der Blick geht wieder einmal über den Tellerrand hinaus, wenn man Fears In The Water einlegt. Denn das rotierende Scheibchen von THE VINCENT BLACK SHADOW hat mit Heavy Metal gerade einmal so viel zu tun wie eine Sachertorte mit Ketchup. Doch in gewissen Belangen gibt es doch Überschneidungen: da wäre zum einen das morbide Cover, die oftmals düster sarkastischen Texte oder – man höre und staune – verzerrte Gitarren. Musikalisch bewegt sich das Quartett aus Vancouver in einem Pop/Rock/Gothic-Eintopf, der mit Big Band-, Swing- und Cabaret-Einflüssen versehen ist. Und wer sich auf etwaige Vergleiche verlässt, der kann sich eine Kreuzung von NO DOUBT und THE DRESDEN DOLLS vor Augen halten. Doch selbst dieses Paarungsverhalten ist nicht unbedingt ein musikalischer Gradmesser, da die Kanadier sehr abwechslungsreich agieren. Die drei Kirkham-Brüder geben den Songs einen jeweils sehr unterschiedlichen Anstrich: so bewegt sich Control auf der hitparadentauglichen Rock-Schiene, Don´t Go Soft ist die klassische Bar-Ballade und in House Of The Tasteful Men wird die Szenerie Big-Band- und Stimmungs-mäßig belebt. Wie im Übrigen auch in This Road is Going Nowhere, wo Papa Kirkham das Familienportrait mit seiner Trompete komplettiert.

Nicht verwandt oder verschwägert mit den Kirkhams ist indessen Sängerin Cassandra Ford, deren zierliches Erscheinungsbild ein leichtes Kontrastprogramm zur guten, aber leider nicht zur Gänze starken Stimme bietet. Die vokalen Basics sind bei ihr ohne Zweifel vorhanden, aber noch gelingt es ihr nicht, in allen Songs zu glänzen. Das liegt wohl auch daran, dass sie mit ihrer Stimme nicht ganz die rasanten Stilwechsel der Instrumental-Fraktion begleiten kann.

Fears In The Water ist im Großen und Ganzen ein beschwingtes, variantenreiches Album, das in Alternative-Kreisen bestimmt für freudeglänzende Augen sorgen wird. Für den Metal-Enthusiasten fällt THE VINCENT BLACK SHADOW eher in die nicht abwertend gemeinte Kategorie Easy Listening.

Veröffentlichungstermin: 10.11.2006

Spielzeit: 48:30 Min.

Line-Up:
Cassandra Ford – Vocals
Robbie Kirkham – Guitars
Chris Kirkham – Bass
Tony Kirkham – Drums

Gastmusiker:
Mary Ancheta – Keyboards
John Webster – Additional Keyboards & String Arrangement
Raymond Kirkham – Trumpet
Bruce Hamilton – Pedal Steel

Produziert von Robbie Kirkham & Jason Darr
Label: Bodog Music

Homepage: http://www.thevincentblackshadow.com

Tracklist:
1. Metro
2. Control
3. Bullet on the Tracks
4. Don´t Go Soft
5. Valentine
6. Broken
7. The House of Tasteful Men
8. Surgery
9. Ghost Train Out
10. Fear´s in the Water
11. Dream
12. This Road is Going Nowhere
13. Letters to No One

Video-Track:
1. Broken

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