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THE RETALIATION PROCESS: Downfall

Schnelle, moderne Metalhits ohne Tiefgang und Intensität

Anhand des Schriftzugs von THE RETALIATION PROCESS lässt schlimmes befürchten, Deathcore eben, aber ihr Debütalbum Downfall ist zumindest ein ordentliches Album in der Schnittmenge zwischen Melodic Death Metal und Metalcore. Als würden wütende, neue IN FLAMES einen Tango mit AS I LAY DYING tanzen. Dennoch, die Songs auf Downfall sind trotz der massiven Riffs, der beachtlichen Hooklines, der dicken Grooves und der flotten Moshparts recht oberflächlich. Auch wenn sich viele verschiedene Elemente in Downfall wieder finden und somit für hohe Abwechslung sorgen, es gibt hier den typischen Uptempo-Opener, einen Hit mit Cleangesang namens Bridge End, etwas komplexere Nummern wie Carnal Addiction und melodische Songs, die trotzdem von Riffs dominiert werden, wie Four Seasons Of Self-Mutilation, oder das epische On The Way Back Und natürlich fehlt auch das Akustikgitarren-Interlude auf Downfall nicht.

Das heißt, THE RETALIATION PROCESS haben ein Baukastenalbum im Gepäck, alles drin, was die Hörer dieser Genres wollen, aber richtig tief geht nichts davon. Die Musik geht in die Beine, bringt den Kopf zum nicken, lässt live sicherlich auch einige Haare fliegen, aber begeistern können THE RETALIATION PROCESS uns nicht. Dargeboten ist die leider sehr kalte Musik von einer starken Gitarrenfraktion, einem versierten, energischen Drummer und einem variablem Sänger mit Power, aber so richtig nimmt man das der Band nicht ab. Die aus ehemaligen NAYLED-Musikern erst im Jahr 2008 formierte Band geht professionell an die Arbeit, aber eben mit zu wenig echtem Herzblut. Intensität bieten THE RETALIATION PROCESS auch trotz gut geschriebener Songs nicht. Dass Downfall auch noch recht überproduziert ist, trägt dazu bei, dass diese Hamburger Band vielleicht bei denen Erfolg haben, die sich den schnellen, modernen Metalhit wünschen, aber es schwer haben werden, sich ein Stammpublikum aufzubauen. Klar ist, die Jungs müssen am Ball bleiben, um nicht von der Konkurrenz verschluckt zu werden. Einen bleibenden Eindruck hinterlassen sie jedenfalls noch nicht.

Veröffentlichungstermin: 26. Februar 2010

Spielzeit: 45:50 Min.

Line-Up:
Christoph Madarasz – Vocals
Jury Kowalczyk – Guitar
Sascha Maskow – Guitar
Michael Konecny – Bass
Andie Kummer – Drums

Produziert von Eike Freese und THE RETALIATION PROCESS
Label: Silverwolf Productions
MySpace: http://www.myspace.com/theretaliationprocess

Tracklist:
1. Uprising
2. Blindfolded
3. Four Seasons Of Self-Mutilation
4. Bridge End…
5. …Prozac
6. Carnal Addiction
7. Down
8. On The Way Back
9. Written In Red Ink
10. Uncertain

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