THE PROVENANCE: Still at Arm´s Length

Eine Mischung aus OPETH, THE GATHERING und älteren ANATHEMA haben sich THE PROVENANCE auf ihre Fahnen geschrieben, inklusive der den genannten Bands eigenen Innovativität und Eigenständigkeit.

Eine Mischung aus OPETH, THE GATHERING und älteren ANATHEMA haben sich THE PROVENANCE auf ihre Fahnen geschrieben, inklusive der den genannten Bands eigenen Innovativität und Eigenständigkeit. Daher bleibt es nicht beim bloßen Kopieren der Vorbilder, sie sollen lediglich als grobe Orientierung dienen, was durchaus gut funktioniert. Darüber hinaus gelingt es THE PROVENANCE, ihre eigene Nische nicht nur zu finden, sondern diese auch luxuriös auszustatten mit aufwändigen Arrangements, vielfältigen Ideen wie dem Einsatz einer abwechslungsreich gespielten Querflöte und komplexen Riffs und Rhythmen. Leider hat dieser kreative Überschwang zur Folge, dass Songs wie Caroused of Descent überladen und hier und da auch zerrissen wirken. Der vollen Entfaltung vieler Melodie- und Stimmungsparts steht der ständige Hang zur Progressivität entgegen. Während bei THE EXPERIENCE beispielsweise die Progelemente gut ins homogene Klanggewand eingegliedert werden, stehen sich bei THE PROVENANCE wieder und wieder die verschiedenen Stilmittel gegenseitig im Weg, so scheint es. Nichtsdestotrotz ist Still at Arm´s Length ein durchaus gutes Album geworden, das lediglich an seiner Überambitioniertheit kränkelt. Doch immer wenn die Ansprüche ans eigene Schaffen auf ein Normalmaß zurückgeschraubt werden und dem Material Platz zur Entfaltung, gewissermaßen die Luft zum Atmen gegeben wird, so entsteht im Handumdrehen eine faszinierende, mystische Atmosphäre fernab aller herkömmlichen Düsterknabenkonventionen. Dann kann die Dynamik von Songs wie Mimic, bei dem ruhige Akustikpassagen direkt in fette, dramatische Akkordfolgen voller Heaviness übergehen, voll zur Entfaltung kommen. Sollten die Schweden in Zukunft ihre Musik noch ein wenig mehr aus dem Bauch und weniger kopflastig schreiben, so dürfte ihnen der letzte Schritt zu einem ähnlich inspirierten, vielseitigen und erfolgreichen Act wie ihre Vorbilder gelingen. Bis dahin bleibt zu vieles unentwickelt und überrannt vom überschäumenden Ideenfundus der fünf Musiküsse, so dass nur Freunde extrem verspielter, düsterer Musik ihre Freude an Still at Arm´s Length haben werden.

Veröffentlichungstermin: 28.01.2003

Spielzeit: 50:09 Min.

Line-Up:
Emma Hellström – Gesang, Flöte, Keyboards
Joel Lindell – Schlagzeug
Tobias Martinsson – Gesang, Gitarre
Joakim Rosén – Gitarre
Jonnie Tall – Bass

Produziert von Roberto Laghi
Label: Scarlet Records

Homepage: http://www.theprovenance.com

Tracklist:
Climbing Ideals
Tearful, Bitter, Broken
Carousel of Descent
The Ardbeg Experience
Mimic
At Random Choose
World of Hurt
At Arm´s Length

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