THE ORANGE MAN THEORY: Satan Told Me I´m Right

Ein wilder Ritt durch den Westen, irgendwo zwischen TODAY IS THE DAY, ZEKE und DISFEAR.

Italy goes Nashville. Und zwar mit einem Blumenstrauß bunter Melodien. THE ORANGE MAN THEORY sind nach wie vor große Fans von TODAY IS THE DAY und nach wie vor darf Steve Austin bei ihnen hinter den Reglern sitzen. Dafür reist man sogar über den großen Teich. Musikalisch gibt es deutlich rockigere Ansätze als auf Riding a Cannibal Horse from Here to… zu vernehmen. THE ORANGE MAN THEORY holzen deutlich punkiger und näher am altmodischen Hard- und Crustcore durch ihre elf Songs, aber die Basis ist immer noch eindeutig heraus zu hören. Kranker Noisecore, ein wenig Grind und jede Menge Hass bestimmen das zweite Album der vier Italiener. Immer mit dabei: Ein flotter Groove und erstaunlich eingängige Riffs. Dazu gibt es arges Gekreische, das wie durch ein Wunder ziemlich an Steve Austin erinnert.

Generell ist dieses räudige Album aber recht sympathisch geworden, nicht nur wegen des South Park-Samples vor dem Titelsong. Die einzelnen Nummern sind recht prägnant, klar abgegrenzt, haben die richtige Attitüde und dank guter Riffs auch den nötigen Wiedererkennungswert. Selbst wenn das Chaos nach dem ersten Hören einen überforderten Hörer hinterlässt, nach einigen Durchläufen gehen die elf Songs gut ins Ohr und laden zum hemmungslosen Pogen im Wohnzimmer ein. Ergo muss man fairerweise anerkennen, dass mehr als nur TODAY IS THE DAY im seltsamen Noise-Punk-Gebräu von THE ORANGE MAN THEORY zu finden ist. Auch ZEKE und DISFEAR haben ihre Spuren an Songs wie Gimme Some Goat, Orange is the Color of the High Speed Season und Psycho Poses to Fall Back on hinterlassen. Da geraten kranke Terrorsongs wie On the Dartboard, Savage but Focussed – ein tolles Credo für das ganze Album übrigens – und Meet Uncle Terror fast in den Hintergrund.

Satan Told Me I´m Right ist eine überraschend gute Scheibe geworden, die viele Facetten hat und nicht mal vor schrägen, langsamen Grooves oder klarem Gesang zurück schreckt. Dieses Album ist eine locker-leichte, hemmungslose Entschuldigung, warum du das Schlafzimmer deiner Alten verwüstest und Pentagramme mit Ziegenblut an die Kirchenfassade geschmiert hast. THE ORANGE MAN THEORY bieten zwar keine wirklich tiefe Unterhaltung, aber sind als Soundtrack für die aufständische Jugend auf der ganzen Welt eine gute Ergänzung. Von Steve Austin in ein wundervoll lärmendes Gewand gesteckt, ist dies nicht nur eine deutliche Steigerung zum Debüt, sondern auch eine gute Alternative, wenn du dich von einigen der oben genannten Bands abgehört hast und etwas Neues brauchst. Von mir hast du zum Kauf von diesem wilden Album auf jeden Fall grünes Licht.

Veröffentlichungstermin: 27. April 2009

Spielzeit: 42:02 Min.

Line-Up:
Gianni – Vocals
Gabbo – Guitar, Backing Vocals
Cinghio – Bass, Backing Vocals
Tommy – Drums

Produziert von Steve Austin und THE ORANGE MAN THEORY
Label: Subsound Records

Homepage: http://www.theorangemantheory.com

MySpace: http://www.myspace.com/theorangemantheory

Tracklist:
1. Straight to Extinction
2. Gimme Some Goat
3. On the Dartboard
4. Satan Told Me I´m Right
5. Gavino is Back in Town
6. Orange is the Color of the High Speed Season
7. Savage but Focussed
8. Meet Uncle Terror
9. A Rational Mind
10. Psycho Poses to Fall Back On
11. El Poder Brutal

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