THE ORANGE MAN THEORY: Riding a Cannibal Horse from Here to…

Verrückter, teilweise auch zahnloser Noise Rock aus Little Italy.

Italiener sind in der Gunst von Fußballfans hierzulande nicht gerade am Zenith ihrer Beliebtheit angelangt. Und auch dass sie der armen Bevölkerung Kärntens die Steinpilze klauen, um sie dann für horrende Summen in Italien zu verkaufen, ist ein starkes Stück. Zeit wird es, dass jemand sich anschickt, um zu zeigen, dass nicht alle Italiener gleich sind. THE ORANGE MAN THEORY zum Beispiel. Denn die rocken wie Hölle. Und klingen ganz und gar amerikanisch.

Noise Rock ist es, was THE ORANGE MAN THEORY auf ihrem Album zelebrieren. Mit extrem hysterischem Geschrei und rockenden Gitarrenriffs, die sehr oft bluesig klingen. Musikalisch ist hierbei nicht der heftigste Stoff geboten, den es unter der Sonne gibt, der Produzent dieser Scheibe macht mit seiner Band TODAY IS THE DAY zweifellos derberen Lärm. Artverwandt sind beide Bands jedoch bedingt. Einerseits weil die Musik auch hier sehr manisch ist, es schleichen sich immer wieder ruhigere Passagen ein, damit die Band danach heftigste Ausbrüche zum Besten gibt. Das Ganze mit einer Portion Country verfeinert und mit sehr bizarrem Sprechgesang vermischt gibt ein sehr eigenbrötlerisches, verrücktes Bild. Keine Frage, würde sich die Band nicht auf musikalischer Ebene austoben, sie wären ein Fall für die Psychiatrie.

Das Italienische Quartett kämpft leider mit dem Problem der Gleichförmigkeit, so sind einige der Songs sehr ähnlich aufgebaut, obwohl hier eigentlich genügend kreatives Potenzial für mehr drinsteckt. Im Titeltrack und in Vortex of Cows Into the Sweet Tornado beweisen THE ORANGE MAN THEORY jedoch, dass sie wissen wie man packende Noise Rock-Songs schreibt. Hier stimmt alles, vom Riffing über das bizarre Geschrei, hin zu komplett vertrackten Arrangements. Über die Produktion des Albums brauchen keine weiteren Worte verloren zu werden, Steve Austin weiß wie richtiger Lärm zu klingen hat.

Trotz des ausführlichen Multimedia-Teils inklusive Making-Of des Albums ist diese Vorstellung mit 30 Minuten recht mager, dazu ist das Material hier und da etwas zahnlos, ergo werden THE ORANGE MAN THEORY in nächster Zeit sicherlich nicht zu meinen Lieblingsbands mutieren. Mal schauen, wie die Reise weitergeht und was die vier Spaghettis noch so alles anstellen werden.

Veröffentlichungstermin: 1. Juli 2006

Spielzeit: 30:27 Min.

Line-Up:
Gianni – Vocals, Samples, Lyrics
Gabbo – Guitar, Vocals
Remo – Bass, Vocals
Merendina – Drums

Produziert von Steve Austin und THE ORANGE MAN THEORY
Label: Indelirium Records

Homepage: http://www.theorangemantheory.com

Tracklist:
1. Introducing Ourselves to the Masses
2. Merendina Will Have His Revenge on Capeside
3. Vampires in the Sun (Surfin Transilvania)
4. The Way to
5. Vortex of Cows Into the Sweet Tornado
6. Where We´re Going, We Don´t Need Roads
7. Biollante´s Dawn
8. Riding a Cannibal Horse from Here to Clinton, MA
9. 007 Ce´fa ma pippa

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