THE NIGHTCRAWLERS: … It´s The Devil In Me

Wer beim Hausputz gern mal CLAPTON, GARY MOOREs Blues-Scheiben, JEFF BECK und Co. hört oder samstags lieber in der Blueskneipe hängt als vorm Fernseher, der wird auch an THE NIGHTCRAWLERS Gefallen finden.

Echte Männerfreundschaften in der Ecke von Dublin, passend zum reiferen Alter jahrelange Erfahrung im Blues-Rock, 2006 werden daraus THE NIGHTCRAWLERS, zuhause in Irland und in unserem Gelsenkirchen wird mit Hilfe einiger deutschen Kollegen das erste Album … It´s The Devil In Me aufgenommen, soweit die Kurzfassung der Bandgeschichte.

Dass im Blues Rock Innovationen genauso gemieden werden wie das Weihwasser auf einer Black Metal-Party, das ist klar. So sind auch THE NIGHTCRAWLERS in bekannten Gefilden unterwegs, relaxter Blues Rock der unverkennbar reiferen Art ist angesagt. Die Songs haben eine coole Lässigkeit an sich, die weniger zum Abrocken, sondern eher zum Abhängen in einer schmuddeligen Bluesbar einlädt. Die Stimme von Paul Arnold, welche manchmal an den reiferen RORY GALLAGHER erinnert, hat einen sympathischen Kneipenkumpel-Touch, die Gitarren sind treffsicher und gefühlvoll, aber auch weitestgehend unspektakulär, die Rhythmsection groovt locker vor sich hin, die Keyboards gefallen durch abwechslungsreiches, unaufdringliches Spiel. Egal, wenn bei Fake arg bei Come Together von den Fab Four abgeschaut wurde, gemeinsam mit dem Opener sorgt man schnell für bluesige, Whiskeyseelige Stimmung. Feel The Heat treibt sogar mal ein wenig, ansonsten überwiegen smooth-coole Klänge wie beim nörgeligen Kiss My Ass oder dem swingenden Leave Me Alone. Klar ist auch die Keiner liebt dich so wie ich-Ballade für die Herzdame dabei, hier und da schleichen sich dezent jazzige Momente ein, welche den Songs gut stehen. Dass man auch mal an die grandiosen COMMITMENTS denken wird, das mag auch daran liegen, dass der Papa vom Basser Rob wohl deren Goldstimme war. Oft denkt man auch an aktuelleren ERIC CLAPTON, hier und da schleicht sich mal eine Paul McCartney/BEATLES-Gesangsmelodie ein oder typische Billy Gibbons/ZZ TOP-Leads. … It´s The Devil In Me macht Spaß und man hört gern mal rein. Aber irgendwie ist das Album wie ein süffiger Magilligans Peated Malt, der schon zu lange in der schwitzigen, verrauchten Blueskneipe steht. Alles stimmt, man freut sich drauf, aber irgendwie fehlt der letzte Kick. Trotzdem ist er zu schade, ihn stehen zu lassen, man nimmt ein Glas mit und ist zufrieden. Die Begeisterung, wenn der rauchige-malzige Duft eines wohltemperierten, frisch geöffneten Magilligans ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert, bleibt bei diesem Album leider aus.

Solide und gut ist es geworden, das Debüt von THE NIGHTCRAWLERS, nicht mehr und nicht weniger. Wer beim Hausputz gern mal CLAPTON, GARY MOOREs Blues-Scheiben, JEFF BECK und Co. hört oder samstags lieber in der Blueskneipe hängt als vorm Fernseher, der wird auch an THE NIGHTCRAWLERS Gefallen finden. Und nach dem einen oder anderen Whiskeygläschen stört es auch fast nicht mehr, dass es im Blues Rock doch noch edlere Scheiben gibt.

Veröffentlichungstermin: 23.04.2010

Spielzeit: 52:00 Min.

Line-Up:
Paul Arnold – Vocals
Anton Morelli – Guitar
Rob Strong – Bass
Rudi Braka – Keyboards
Markus Daßau – Drums
Label: Hellfest Records/Rough Trade

Homepage: http://www.thenightcrawlers.net

MySpace: http://www.myspace.com/thenightcrawlersbluesrock

Tracklist:
1. …It´s The Devil In Me
2. Fake
3. Kiss My Ass
4. Feel The Need
5. Leave Me Alone
6. Journeyman
7. Simple Man
8. Little Miss Lonely Heart
9. Nightcrawler
10. South Of The Liffey

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