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THE LOVECRAVE: Soul Saliva

Seichter Gothic-Rock mit Pop-Anleihen und einer eigenständigen, oder besser eigenwilligen Sängerin.

Klar, dem WOSFrank setzen wir ´ne hübsche Sängerin vor, sogar aus Bella Italia, so kriegen wir ihn! Pah, auch wenn ich eigentlich ins Beuteschema passe, immer klappt das auch nicht, nicht mal bei mir. Nach dem Debütalbum The Angel And The Rain gab es für Sängerin Francesca erst mal Babypause, Bebè Lovecrave ist gelungen, ihn findet man auch im Booklet des nett aufgemachten Digipacks.

Ansonsten bietet die Band aus Milano und Venedig leichte Kost, musikalisch gibt es leichtgängigen Gothic-Rock, der frei von Düsternis und mit reichlich poppigen Melodien keinem weh tut, aber auch nur schwer begeistern kann. Hin und wieder melden sich mal härtere Gitarren, die für den Titel Gothic-Metal aber immer zu glatt bleiben. Alles ist grundsolide gespielt ohne Ausfälle, aber auch ohne aufhorchen zu lassen, Höhepunkte gibt es keine. Dass die Arrangements durchdacht und gar nicht mal ohne sind, das fällt schlichtweg nicht auf. Bleibt also noch Frontfrau Francesca, die einen sehr eigenen Gesang bietet, der im dieser Szene sicher einzigartig ist, aber auch die Geister scheiden wird. Sehr gepresst, erzählerisch, fast gequält erzählt sie ihre Geschichten. Das wirkt im Zusammenspiel mit den unspannenden Songs oft einschläfernd. Allerlei 80er Poptanten kommen in den Sinn, in den guten Momenten auch mal kurz STEVIE NICKS (FLEEDWOOD MAC). Nach der größten Parallele musste ich eine Weile suchen: stellt euch eine Mischung vor aus noch weiblicherem DIETER BOHLEN und seinem Lieblings-DSDS-Kandidaten MENDEREZ. Da passt dann auch das eigensinnige Cover von MICHAEL JACKSON´s Thriller. Nur selten bricht der Gesang aus dem selbst erwählten Schema aus, wird etwas lauter und rockt dann richtig, sie kann es also doch. Aber sie tut es nicht, viel zu selten, der gepresste Gesang bleibt im Vordergrund.

Dass ich immer wieder statt dem charmanten Lächeln und den hübschen Augen von Frau Chiara eben MENDEREZ vor Augen habe, das macht es nicht einfacher. Und das, ohne diesen Knaben an den Pranger zu stellen, wer so ein gesundes Selbstwertgefühl und Durchhaltevermögen hat, dem gebührt durchaus Respekt. Aber wie bei ihm wird man auch mit den Vocals von Francesca kaum gewinnen können. Abseits der Gothic-Szene wird da wenig gehen, welche man am ehesten ansprechen wird. Dafür könnte hier aber vieles zu poppig sein. Letztendlich macht es sich die Band und vor allem die Sängerin selber schwer. Eigenständigkeit ist eine feine Sache, wird aber nicht immer angenommen. Sollte Francesca irgendwann mal die Sau raus lassen und ordentlich rocken, dann will ich der Erste sein, der das hört, das dürfte so einiges ändern.

So gibt es ganz seichten Gothic-Rock mit Pop-Anleihen und einer eigenständigen, oder besser eigenwilligen Sängerin. THE LOVECRAVE  werden ihre Anhänger hoffentlich finden, bei mir hat es leider nicht geklappt.

Veröffentlichungstermin: 14.05.2010

Spielzeit: 45:33 Min.

Line-Up:

Francesca Chiara – Vocals
Simon Oredo – Bass
Tank Palamara – Gitarre
Bob Machine – Drums

Produziert von Max Cassan und Tank Palamaro
Label: RepoRecords/Alive

Homepage: http://www.thelovecrave.com

MySpace: http://www.myspace.com/thelovecrave

Tracklist:

1. The Other You
2. And Scream
3. Warriors
4. Fade
5. Get Outta Here
6. Thriller
7. Your Fire
8. Leon´s Lullaby
9. Tru Blood
10. Outsider

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