THE GUARDIAN: Dragonland [Eigenproduktion]

Ein solides Album im Stile der frühen OMEN, das somit eine klar definierte Zielgruppe anspricht. Langzeitmetaller mit veränderungsresistentem Musikgeschmack können hier ein Ohr riskieren!

Ungeschickte Bandnamen, Teil 38. Die vier Belgier von THE GUARDIAN halten die Fahne des wahren Metals hoch. Entsprechend ist Dragonland eine CD, die mit einer ganzen Reihe charmanter Unzulänglichkeiten aufwartet. Die Produktion und das Songwriting wirken angestaubt, da einfach alles wie frisch aus den 80ern klingt! Zwischendurch gibt es Geräusche von Schwertklingen, Drachenatem und Gewitter. Passend dazu posiert die Band mit Schild, Schwert und Sonnenbrille.

Musikalisch würde ich THE GUARDIAN am ehesten mit den frühen OMEN vergleichen. Allerdings singt Luke Lambregts (noch) nicht in J. D. Kimballs Liga. Außerdem ist die Gitarrenarbeit einen Tick simpler und bodenständiger. Das hält die Band aber nicht davon ab, immer mal wieder einen Abstecher in epische Gefilde zu machen. Damit sind selbstverständlich keine Keyboard-Orchester gemeint, sondern jene Dramatik in der Melodieführung, die den zahllosen neoklassischen Newcomerbands fehlt.

Der Titeltrack und Opener Dragonland zeigt, wohin die Reise gehen soll. Der Refrain bleibt gut im Ohr und das dezent flotte Grundtempo lädt zum Mitgehen ein. Lords Of Eternity gehört anschließend leider zu den schwächsten Songs der CD. Glücklicherweise besinnen sich THE GUARDIAN bei Desert Storm wieder auf ihre metallischen Wurzeln und machen dabei eine gute Figur. See Me Coming geizt mit Melodien und setzt stattdessen auf eine Reihe eher eindimensionaler Riffs. Dagegen gibt es bei Cross The Swords eine ausgewogene Mischung aus beiden Elementen. Überraschenderweise klingt die CD zum Ende hin ungezügelter und mitreißender, abgesehen natürlich von der unauffälligen Ballade The Reason. Die Leadgitarren stehen mehr im Mittelpunkt und Geschwindigkeitsbeschränkungen werden geflissentlich ignoriert. Nicht zuletzt deshalb gehören Never Again und Dreaming zu den besten Stücken des Albums. Zudem wirkt der Gesang hier deutlich sicherer und kräftiger.

THE GUARDIAN haben also ein solides Album am Start, das eine klar definierte Zielgruppe anspricht. Langzeitmetaller mit veränderungsresistentem Musikgeschmack können hier durchaus mal ein Ohr riskieren!

Veröffentlichungstermin: 30.06.2003

Spielzeit: 37:42 Min.

Line-Up:
Luke Lambregts: Gesang, Gitarre

Palle Kesteloot: Gitarre

Stef De Bruyn: Bass

Ronny Smeekens: Schlagzeug

Peter Claessens: Bass auf der CD

Produziert von Luke Lambregts und THE GUARDIAN

Homepage: http://www.theguardian.be

Tracklist:
1. Intro

2. Dragonland

3. Lord Of Eternity

4. Desert Storm

5. See Me Coming

6. Cross The Swords

7. Rings Of Dead

8. The Reason

9. Never Again

10. Dreaming

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