THE FUNERAL PYRE: Vultures At Dawn

Bitterböse sägender Black Metal mit einer Spur Crustcore – THE FUNERAL PYRE wissen, wie rum das Kreuz hängen muss.

Keine Frage, THE FUNERAL PYRE wissen, wie rum das Kreuz hängen muss. Die kalifornische Black Metal-Band zeigt auf ihrem vierten Album, dass rohe Raserei nicht aus Norwegen kommen muss, und dass sie auch im Jahre 2010 noch Daseinsberechtigung hat. THE FUNERAL PYRE lassen nichts anbrennen und sägen sich unbarmherzig durch ihre acht Songs, lassen aber immer wieder ihre Crustcore-Vergangenheit durchscheinen. Zwischen verschrobenen, hässlichen Riffs, derbem Geholze und gemeinem Geschrei gibt es eine Menge, das die fünf Kalifornier zu sagen haben. Egal ob sie Vollgas geben, wie in Vultures, Blistered Hands, To Watch The Earth Rot oder dem überraschend epischen Schlusspunkt Clarity Of Time, oder ob sie bitterböse und nihilistisch schleppende Auswürfe von sich geben, wie in Monolith und Personal Exile, THE FUNERAL PYRE zeigen sich überall von ihrer fauligen Schokoladenseite.

Vultures At Dawn kommt langsam, aber gewaltig. Diese Dreiviertelstunde erschließt sich nicht so schnell, wie man bei derart schnörkelloser Musik meinen könnte, vielleicht weil die derbe, rohe Produktion mit den verwaschenen Gitarren und dem polternden Drumming in stilvolle, aber doch chaotische Bahnen gelenkt wird. So oder so, die Produktion ist grandios. THE FUNERAL PYRE erschaffen aber auch mit ungewöhnlichen Brüchen in ihren Songs und wenig eingängigen Riffs ihre eigene, verschrobene Welt, die eben nicht gleich beim Hörer zündet, gerade wenn es besonders langsam oder besonders schnell ist. Der Faszination tut dies allerdings keinen Abbruch, im Gegenteil. Hier beginnt man THE FUNERAL PYRE wirklich zu mögen.

Und trotzdem haben die fünf US-Amerikaner immer wieder überraschend melodische Einschübe, die man unter der rauen Decke nur suchen muss. Vultures At Dawn ist also deutlich ausgewogener als man beim ersten Hören vermuten würde, es gibt viele Stimmungswechsel, von krank bis vollkommen irre, viele Farbwechsel, von anthrazit bis pechschwarz. Fakt ist, dass THE FUNERAL PYRE nur wenig Neues zu sagen haben, aber ihre Songs sind so intensiv und gut, dass es überhaupt nichts ausmacht. Wer sich zu alten DARKTHRONE und GORGOROTH crustigen Gesang und hier und da solche Riffs vorstellen kann, der sollte sich von Justin Bartletts Cover betören lassen und dringend diesem hässlichen Biest von einem Album den Einzug in sein verächtliches Herz gewähren.

Veröffentlichungstermin: 24. September 2010

Spielzeit: 44:30 Min.

Line-Up:

John – Vocals
James – Guitar
Justin – Guitar
Adam – Bass
Alex – Drums

Label: Prosthetic Records

Homepage: http://thefuneralpyre666.blogspot.com
MySpace: http://www.myspace.com/thefuneralpyre

Tracklist:

1. Vultures
2. Destroying Gods
3. Monolith
4. Blistered Hands
5. Personal Exile
6. Seeking Flesh And Bone
7. To Watch The Earth Rot
8. Clarity Of Time

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